Zottige Wicke
Zottige Wicke | ||||||||||||
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Zottige Wicke (Vicia villosa) | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Vicia villosa | ||||||||||||
Roth |
Die Zottige Wicke (Vicia villosa) ist eine Pflanzenart, die zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie Hülsenfrüchtlern (Fabaceae) gehört. Sie ist in Europa, auf den Kanarischen Inseln, in Nordafrika und Zentralasien weitverbreitet.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Zottige Wicke ist eine zweijährige krautige Pflanze; sie ist seltener auch einjährig oder mehrjährig.[1] Ihre Stängel und Laubblätter sind dicht zottig behaart. Die gefiederten Laubblätter besitzen sechs bis zwölf Paare von Fiederblättchen. Diese Fiedern sind meist länglich, 25 bis 30 Millimeter lang und 2 bis 6 Millimeter breit.[1] Sie sind meist abgerundet und kurz bespitzt. Die Endfieder und benachbarte Fiederpaare sind in Ranken umgewandelt. Die Nebenblätter sind halbpfeilförmig, die oberen sind lanzettlich.[1]
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Die Zottige Wicke fällt besonders durch ihre lang gestielten, traubigen Blütenstände auf, die 20 bis 30 Blüten enthalten. Durch die starke Behaarung der Kelche und des Blütenstands sehen diese fast kätzchenartig aus.[1] Die zwittrige Blüte ist bei einer Länge von 25 bis 20 Millimeter zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die unteren Kelchzähne sind pfriemlich, sie sind gewimpert und mindestens so lang wie die Kelchröhre.[1] Die blau-violetten Kronblätter stehen in der typischen Form der Schmetterlingsblüte beisammen. Von der ähnlichen Vogel-Wicke (Vicia cracca) unterscheidet sich die Zottige Wicke dadurch, dass die Platte der Fahne deutlich kürzer ist als der Nagel. Die Flügel sind fast ebenso lang wie die Fahne, nur das Schiffchen ist kürzer.[1]
Die bei Reife bräunliche Hülsenfrucht platzt im Herbst auf und enthält fünf bis zehn erbsenähnliche, braunschwarze Samen. Sie ist etwa 20 Millimeter lang und 7 bis 8 Millimeter breit und mit einem kleinen Stiel versehen, der aus dem Kelch hervorragt.[1]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.[2]
Ökologie
Als Leguminose bindet sie durch Symbiose mit Knöllchenbakterien in den Wurzeln Stickstoff aus der Luft.
Vorkommen
Die Zottige Wicke ist in fast ganz Europa, auf den Kanarischen Inseln, in Nordafrika und Zentralasien weitverbreitet.[3] Sie ist in vielen Gebieten der Welt ein Neophyt.[3]
Sie ist vor allem an Wegrändern und in Äckern zu finden. Dort wachsen meist mehrere Pflanzenexemplare in hoher Dichte auf einem Fleck. In Mitteleuropa ist sie eine Charakterart der Assoziation Papaveretum argemones im Verband Aperion spicae-venti.[2]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz für Vicia villosa subsp. villosa: Feuchtezahl F = 2w (mäßig trocken aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[4]
Nutzung
Als Kulturpflanze wird sie im Landsberger Gemenge zur Grünfuttergewinnung eingesetzt. Ferner findet sie als Gründüngungspflanze Anwendung. Die Rappahannock nutzten eine Zubereitung bei Haut- sowie bei Magen-Darm-Problemen.[5][6]
Systematik
Vicia villosa gehört zur Sektion Cracca aus der Untergattung Vicilla der Gattung Vicia in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).[3]
Es gibt mehrere Unterarten und Varietäten(Auswahl):[3]
- Vicia villosa var. gore
- Vicia villosaRoth subsp. eriocarpa(Hausskn.) P.W.Ball (Syn.: Vicia eriocarpa(Hausskn.) Hal.)
- Vicia villosa subsp. pseudocracca(Bertol.) Rouy (Syn.: Vicia pseudocraccaBertol.)
- Zottige Wicke (im engeren Sinne), Zottel-Wicke oder Sand-Wicke (Vicia villosaRoth subsp. villosa)
- Bunte Wicke (Vicia villosa subsp. varia(Host) Corb., Syn.: Vicia variaHost, Vicia dasycarpaTen.)
- Stängel mit Nebenblatt
- Blüte
- Am Grund deutlich aufgetriebener Kelch
- Unreife Hülsenfrucht
- Zottige Wicke in Wiesenvegetation
- Blütenstand: die Platte der Fahne ist deutlich kürzer als ihr Nagel. Die Blütenstandsachse und der Kelch sind abstehend-zottig behaart.
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Gustav Hegi, Helmut Gams: Familie Leguminosae. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, Band IV, Teil 3, Seite 1534–1538. Verlag Carl Hanser, München 1964.
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 612.
- ↑ a b c d Vicia villosa im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 24. März 2015.
- ↑ Vicia villosa Roth subsp. villosa In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 13. Juni 2022.
- ↑ http://naeb.brit.org/uses/43229/
- ↑ http://naeb.brit.org/uses/43230/
Literatur
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen. Begründet von August Garcke. 23. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1972, ISBN 3-489-68034-0.
- Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Mit Berücksichtigung der Grenzgebiete. Bestimmungsbuch für die wildwachsenden Gefässpflanzen. Begründet von August Binz. 18. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Schwabe & Co., Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
- Gustav Hegi, H. Gams, H. Marzell: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. 2. Auflage. Band IV. Teil 3: Angiospermae: Dicotyledones 2 (5) (Leguminosae – Tropaeolaceae). Carl Hanser bzw. Paul Parey, München bzw. Berlin/Hamburg 1964, ISBN 3-489-70020-1 (unveränderter Nachdruck von 1923–1924 mit Nachtrag).
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen. Die Flora von Deutschland interaktiv. Sehen – Bestimmen – Wissen. Der Schlüssel zur Pflanzenwelt. CD-ROM, Version 2.0. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2004, ISBN 3-494-01368-3.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 2. erweiterte Auflage. Band 2: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Dilleniidae): Hypericaceae bis Primulaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1993, ISBN 3-8001-3323-7.
Weblinks
- Vicia villosa Roth s. l., Zottel-Wicke. auf FloraWeb.de
- Zottige Wicke. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Am Grund bauchig aufgetriebener Kelch
Taxonym: Vicia villosa ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: bei Enzersfeld im Weinviertel, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 200 m ü. A.
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Fabelfroh als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY-SA 3.0
Vicia villosa, Kristian Peters 3.7.2004, Warnow-Wiesen
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Wicke (vermutlich Zottige Wicke (Vicia villosa))
Autor/Urheber: Radio Tonreg from Vienna, Austria, Lizenz: CC BY 2.0
Vicia villosa
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Blütenstand
Taxonym: Vicia villosa s. str. ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Hasswellgasse, Wien-Floridsdorf - ca. 160 m ü. A.
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Fabelfroh als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY-SA 3.0
Vicia villosa, Kristian Peters 3.7.2004, Warnow-Wiesen
Die Bezeichnung "Schote" ist botanisch nicht korrekt; richtig ist Hülse.Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Blüte
Taxonym: Vicia villosa ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: bei Enzersfeld im Weinviertel, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 200 m ü. A.
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Stängel mit Nebenblatt
Taxonym: Vicia villosa ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: bei Enzersfeld im Weinviertel, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 200 m ü. A.