Zott (Unternehmen)
Zott SE & Co. KG | |
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Rechtsform | SE & Co. KG |
Gründung | 1926 |
Sitz | Mertingen, Deutschland |
Leitung |
|
Mitarbeiterzahl | 2.749[1] |
Umsatz | 934,5 Mio. Euro[1] |
Branche | Nahrungsmittelindustrie |
Website | www.zott-dairy.com |
Stand: 31. Dezember 2020 |
Die Zott SE & Co. KG ist eine deutsche Molkerei mit Sitz in Mertingen. Das 1926 gegründete Unternehmen ist ein selbständiges Familienunternehmen und zählt mit einem Umsatz von rund 1 Mrd. Euro zu den führenden Molkereien in Europa. Hergestellt werden von den 3000 Mitarbeitern verschiedene Milchprodukte wie etwa Joghurtmischerzeugnisse und Käse. Rund 3500 Milcherzeuger beliefern die Standorte in Deutschland und Polen.[2] 2017 wurden dort etwa 954 Millionen Liter Milch verarbeitet.[3]
Geschichte
Anna und Balthasar Reiter kauften 1926 eine Landmolkerei im bayerisch-schwäbischen Mertingen.[4] Als 1938 Balthasar Reiter verstarb, heiratete Anna Reiter in zweiter Ehe Georg Zott, den Namensgeber des Unternehmens. In den 1950er Jahren führten ihr Sohn Georg Reiter und dessen Frau Frieda die Molkerei weiter.
1972 wurde in Mertingen eine neue Molkerei mit eigener Fruchtküche gebaut, da die Kapazitätsgrenzen des Stammwerks erreicht waren. Im gleichen Jahr übernahm Zott die bayerische Molkerei Hans Schweyer in Günzburg. In den 1980er Jahren wurde, unter der Leitung der dritten Generation der Familie mit Christine und Georg Reiter, die Zoma gegründet und mit einer neuen Trocknungsanlage die Milchpulverproduktion für die weiterverarbeitende Industrie aufgenommen. Zudem startete das unternehmenseigene Becherwerk den Betrieb.
In den 1990er Jahren erschloss Zott die neuen Bundesländer und östlichen Nachbarstaaten. Bis eine durchgängig gekühlte Distribution gelang, wurden langhaltbare Produkte geliefert. In den folgenden Jahren eröffnete Zott Vertriebsniederlassungen in der Tschechoslowakei (1991), heute Slowakei, im polnischen Breslau (1992), in Tschechien und Ungarn (2002). Nach der stufenweise Inbetriebnahme einzelner Produktionsbereiche Ende der 1980er Jahre wurde im Frühjahr 1993 das neue Produktionswerk „Werk 2“ inklusive der eigenen Fruchtküche an der Bäumenheimer Straße in Mertingen eingeweiht. 1999 unterzeichnete Zott den Vertrag für den Erwerb der ersten ausländischen Produktionsstätte im polnischen Opole. Die Produktion begann nach Umbau- und Erweiterungsbaumaßnahmen im Frühjahr 2000. 2009 wurde das neue Entwicklungs- und Qualitätszentrum in Mertingen eröffnet.
2012 übernahm Zott die Mehrheitsbeteiligung an der neu gegründeten Molkerei in Gradačac in Bosnien-Herzegowina.[5] Im gleichen Jahr erwarb das Unternehmen auch eine Produktionsanlage im polnischen Racibórz.[6] Vor dem Hintergrund der internationalen Ausrichtung der Molkerei wurde 2013 die Rechtsform in „Zott SE & Co. KG“ geändert. 2015 schloss Zott das Werk in Racibórz und überließ auch die Mehrheitsbeteiligung an der Molkerei in Gradačac einem inländischen Investor.[7][8]
2017 übernahm Zott den langjährigen vietnamesischen Importeur und Distributor Delys Vietnam.[9] Für die Produktion des Monte-Snacks wurde 2017 ein eigenes Werk am Standort Mertingen in Betrieb genommen.[10]
Standorte
Sowohl die Verwaltung (Standort ) als auch das Stammwerk (Standort ) befinden sich im bayerischen Mertingen. An diesem Standort erfolgt die Produktion von Joghurts, Desserts und Mozzarella. Eine weitere deutsche Produktionsstätte besteht in Günzburg (Standort ). Dort werden Hart- und Schmelzkäse sowie diverse Pulverprodukte für die weiterverarbeitende Industrie produziert.[11]
Außerhalb Deutschlands besitzt Zott weitere Produktionsstätten und Vertriebsstandorte. In Polen werden Fruchtjoghurts, Naturprodukte, Desserts und Getränke in den Werken Opole (Standort ) und Głogowo (Standort ) hergestellt. Vertriebsstandorte bestehen in Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Vietnam.[11]
Seit März 2019 betreibt Zott unweit des Stammsitzes in Mertingen in Asbach-Bäumenheim einen Werksverkauf mit Gastronomie („Zott Genusswelt“).[12]
Konzernmarken
In Deutschland werden folgende Marken (Stand Mai 2017) angeboten:[13]
- Monte
- Zott Sahne Joghurt
- Pure Joy
- Zottarella
- Zott Bergbauern
- Mein Zott
- Bayerntaler
- Jogolé
- Cheese Tiger
- Stichfest
- Caffreze
International führt das Unternehmen folgende Marken (Stand Mai 2017):[14]
- Monte
- Jogobella
- Zottarella
- Cheese Tiger
- Milk Tiger
- Primo
- Bayerntaler
- Cremabella
- Belriso
- Serduszko
- Caffreze
Marketing
Das Unternehmen engagiert immer wieder bekannte Persönlichkeiten als Werbebotschafter. So waren in der Vergangenheit Maxl Graf und Roberto Blanco in der Werbung zu sehen. 2010 warb das Unternehmen für sein Produkt Monte mit Torwart René Adler und dessen Bruder Rico Adler.[15] Bis Ende 2013 warben Windsurf-Weltmeister Philip Köster und seine Schwester Kyra für das Produkt.[16]
Seit Mai 2015 wirbt der Fernsehkoch Nils Egtermeyer für Zottarella.[17][18]
Zusammen mit dem Tre Torri Verlag hat Zott im Rahmen eines Rezeptwettbewerbs innovative Mozzarella-Rezepte gesucht. Die besten 200 Rezepte wurden in dem Kochbuch Mozzarella – Kochen mit weißem Gold veröffentlicht.[19]
Auszeichnungen
- Goldener Zuckerhut für den Sahne-Joghurt (1986)
- Der Seniorchefin Frieda Reiter (* 1930) wurde am 18. September 2010 die Ehrenbürgerwürde von Mertingen verliehen.[20]
- Lizenz zur Nutzung des „Ohne GenTechnik“-Siegels für die Marken Zottarella und Bayerntaler (2012)[21]
- PriMax zum 11. Mal in Folge (2013)[22]
- Goldener Zuckerhut zum 2. Mal (2017)[23]
- Die Zott Genusswelt ist „Store of the year 2020“. Handelsverband Deutschland vergibt Auszeichnung in der Kategorie Food an die Zott Genusswelt.[24]
- „Preis für langjährige Produktqualität“ zum 27. Mal (2020)[25]
- Bundesehrenpreis zum 11. Mal in Folge und damit in Gold (2020).[26]
Kritik
Die Auszeichnung Goldener Windbeutel 2010 der Verbraucherorganisation Foodwatch erhielt das Milchprodukt Monte Drink, das das Unternehmen bis dahin auf seiner Internetseite als „idealer Begleiter für Schule und Freizeit“ beworben hatte.[27][28] Eine darauf folgende Umgestaltung von Produkt und Präsentation wurde von Foodwatch wiederum als „Täuschungsoffensive“ bezeichnet.[29]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Konzernjahresabschluss per 31. Dezember 2020, veröffentlicht auf bundesanzeiger.de, abgerufen am 19. Sep. 2022
- ↑ Milch – Milcherzeuger – Milchherkunft. In: zott-dairy.com, abgerufen am 6. Mai 2017.
- ↑ Zott Factsheet 04/2020, abgerufen am 27. Oktober 2020.
- ↑ Unternehmen – Geschichte. In: zott-dairy.com, abgerufen am 6. Mai 2017.
- ↑ Zott übernimmt Molkerei in Bosnien-Herzegowina. In: topagrar.com, 16. Juli 2012, abgerufen am 5. Mai 2012.
- ↑ Molkerei Racibórz gehört bereits Zott. In: nowiny.pl, 3. Oktober 2012, abgerufen am 5. Mai 2017 (polnisch).
- ↑ Ende der Molkerei in Racibórz. Zott Polen schließt Fabrik. In: nowiny.pl, 28. Juli 2015, abgerufen am 5. Mai 2017 (polnisch).
- ↑ Über uns – Mliječna industrija 99 Gradačac. auf mi99.ba, abgerufen am 5. Mai 2017.
- ↑ Zott wächst in Vietnam. In: topagrar.com, 6. Juni 2017, abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Monte: eine Erfolgsgeschichte aus Mertingen. In: donau-ries-aktuell.de, 24. November 2016, abgerufen am 12. Dezember 2017.
- ↑ a b Standorte In: zott-dairy.com, abgerufen am 24. Februar 2023.
- ↑ Zott Genusswelt In: augsburger-allgemeine.de, abgerufen am 5. Juli 2019.
- ↑ Markenübersicht Deutschland. In: zott-dairy.com, abgerufen am 4. Mai 2017.
- ↑ Markenübersicht international. In: zott-dairy.com, abgerufen am 4. Mai 2017.
- ↑ Fabian Prochazka: Monte: Neue Zielgruppen mit René Adler. In: wuv.de, 6. Oktober 2010, abgerufen am 12. März 2014.
- ↑ Zott Monte startet mit neuer Werbekampagne durch. In: markenartikel-magazin.de, abgerufen am 12. März 2014.
- ↑ Zottarella – Nils Egtermeyer – Meine exklusiven Rezepte. In: zottarella.com, abgerufen am 13. Februar 2019.
- ↑ RTL II-Kochprofi Nils Egtermeyer kocht mit Zottarella (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive) – zott-dairy.com, abgerufen am 8. Mai 2015.
- ↑ Dirk Baranek: Neu erschienen: Mozzarella – Das Kochbuch. Kochen mit weißem Gold. In: feinschmeckerblog.de, 15. Oktober 2013, abgerufen am 19. August 2014.
- ↑ Donauwörther Zeitung, 20. September 2010, S. 27.
- ↑ Ohne Gentechnik-Siegel für Zottarella und Bayerntaler. In: topagrar.com, abgerufen am 29. Juli 2014.
- ↑ Ausgezeichnete Desserts. In: b4bschwaben.de, abgerufen am 5. März 2014.
- ↑ Goldener Zuckerhut geht an Denn’s Biomarkt, Zott, Edeka-Märkte Wilhelm Cramer und Harm Humburg. In: dfv.de, abgerufen am 8. November 2017.
- ↑ Stores of the year 2020 In: einzelhandel.de, abgerufen am 2. März 2020.
- ↑ Verleihung 2020 In: dlg.de, abgerufen am 9. April 2020.
- ↑ 11. Bundesehrenpreis in Gold für Zott In: www.donau-ries-aktuell.de, abgerufen am 2. Juli 2020.
- ↑ Kompakt-Info: Monte Drink von Zott. (PDF; 83 kB) Foodwatch, 19. März 2010, abgerufen am 22. Oktober 2010.
- ↑ Goldener Windbeutel 2010. Spiegel Online, 23. April 2010, abgerufen am 23. April 2010.
- ↑ Nur noch so süß wie Coca Cola. Foodwatch, abgerufen am 9. März 2011.
Koordinaten: 48° 39′ 23,7″ N, 10° 48′ 19″ O
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