Zipserei

Zipserei bezeichnet Ortsteile in Gemeinden in Osteuropa.

Die Bezeichnung geht zurück auf die Auswanderung von deutschsprachigen Kolonisten aus der Zips um 1800 in weiter östlich liegende Gebiete.[1] Im Gegensatz zu den – in den Siedlungsregionen angestammten – lockeren Bauweisen, bauten die Zipser ihre Häuser festungsartig in einer Reihe (wie beispielsweise auch die Sachsen in Siebenbürgen). Der Begriff „Zipserei“ (auch „Zipserreih“) leitet sich von dieser Besonderheit des Baus der Häuser der Zipser in einer Reihe ab. Die dabei neu kolonisierten Plätze waren jeweils Teile von schon existierenden Orten oder lagen in deren unmittelbaren Umgebung.

Bekannte Stadtteile mit dieser Bezeichnung sind Cartierul Țipțerai in Vișeu de Sus im nördlichen Rumänien und ein Ortsteil von Rachiw in der westlichen Ukraine.[1]

Eine ähnliche Bauweise gilt für die „Teitschirei“, die „Deutsche Reihe“ in Oberwischau (Vișeu de Sus),[1] die von Oberösterreichern (Teitschi) gegründet wurde und gegenüber der Zipserei am anderen Flussufer liegt.[2]

Einzelnachweise

  1. a b c Ondrej Pöss: 800 Jahre deutscher Ansiedlung. Zipser Tochtersiedlungen – Zipserei. In: Karpatenblatt. 8. Juni 2010, S. 10 (PDF), abgerufen am 8. November 2019.
  2. Csilla Ruff: Zipser Familiennamen im Spiegel der Geschichte. Universitatea Tehnică din Cluj-Napoca, Centrul Universitar Nord Baia Mare (PDF, abgerufen am 8. November 2019), S. 694. Zitiert nach: Anton-Joseph Ilk, Johann Traxler: Geschichte des deutschen Schulwesens von Oberwischau. Verlag Haus der Heimat Nürnberg, 2009, S. 17–18.