Ziphodont

Zahn von Carcharodontosaurus saharicus von der Seite und von vorne
Zahn von Dracoraptor hanigani . Die Detaildarstellungen links zeigen die Sägeränder an der (B) Hinter- und der (C) Vorderkante des Zahns.

Ziphodont ist ein wissenschaftlicher Fachausdruck aus der Paläontologie und der Zoologie, mit dem die Beschaffenheit von Zähnen bei bestimmten Wirbeltieren beschrieben wird.

Wortherkunft

Der Begriff ziphodont ist eine Kompositum zusammengesetzt aus den griechischen Wörtern ziphos (Abschreibefehler des erstbeschreibenden Paläontologen, gemeint war eigentlich ξίφος xiphos) mit der Bedeutung „Schwert“ und ὸδὀντος odontos mit der Bedeutung „Zahn“, also „Schwertzahn“.

Definition

Ziphodonte Zähne sind lang, spitz zulaufend, seitlich zusammengedrückt oder abgeflacht und an den Kanten gezähnt. Die Spitzen sind manchmal leicht nach hinten gebogen. Diese Zahnmorphologie lässt auf eine karnivore bis hyperkarnivore Lebensweise schließen – Haut und anderes Gewebe des Beutetieres wurde durchbohrt und mit den gezähnelten Kanten herausgeschnitten.

Vorkommen

Ziphodontie hat sich unter Archosauriern mehrmals im Verlaufe der Evolution herausgebildet (Konvergenz). Sie findet sich insbesondere bei den Krokodilsverwandten (Mesoeucrocodylia), zum Beispiel bei den Notosuchia bzw. Ziphosuchia (Baurusuchidae und Sebecidae) während der Oberkreide und dem Paläogen. Die meisten theropoden Dinosaurier waren ebenfalls ziphodont. Die ziphodonte Bezahnung des Krokodils Pristichampsus aus dem Eozän war dem der Dinosaurier sehr ähnlich. Diese Ähnlichkeit führte zu dem Irrtum, die Dinosaurier hätten das Massenaussterben an der Kreide-Tertiär-Grenze überlebt. Das letzte bekannte ziphodonte Krokodil war Quinkana fortirostrum aus dem Pleistozän Australiens, das vor zirka 40.000 Jahren ausstarb.

Ziphodontie kommt auch bei Waranen vor, etwa bei der ausgestorbenen Riesenform Megalania.

Quellen

  • Robert L. Carroll (1987): Vertebrate Paleontology and Evolution. W.H. Freeman and Company, New York. ISBN 0-716-71822-7
  • Ralph E. Molnar: Dragons in the Dust. Indiana University Press, Bloomington & Indianapolis. ISBN 0-253-34374-7

Auf dieser Seite verwendete Medien

Dracoraptor tooth.PNG
Autor/Urheber: David M. Martill, Steven U. Vidovic, Cindy Howells, John R. Nudds, Lizenz: CC BY 2.5

Tooth of holotype skeleton of Dracoraptor hanigani National Museum Wales (NMW) 2015.5G.1–2015.5G.11., assumed to be from right maxilla with which it lies adjacent.

(A) Entire tooth with crown and root. Note that the tip is in good condition with minimal wear. (B) Serrations of the caudal margin. (C) Serrations of the cranial margin with a slightly damaged tip and some wear on the first few (app. 8–10) serrations. The morphology of the serrations on either side is distinctive.
Carcharodontosaurus saharicus DentIII.jpg
Autor/Urheber: Didier Descouens, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Carcharodontosaurus saharicus - tooth : face and profile of the same specimen. Morocco (6 cm)