Zinnie

Zinnie
Zinnien-Sorte

Zinnien-Sorte

Systematik
Ordnung:Asternartige (Asterales)
Familie:Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie:Asteroideae
Tribus:Heliantheae
Gattung:Zinnien (Zinnia)
Art:Zinnie
Wissenschaftlicher Name
Zinnia elegans
Jacq.
Gefüllte, weiße Sorte. Gut zu erkennen die dreieckigen, sitzenden, gegenständigen Blätter. Auch zu erkennen sind die zwei nach vorne geführten Seitennerven.

Die Zinnie (Zinnia elegansJacq., Syn.: Zinnia violaceaCav.) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Zinnien (Zinnia) in der Familie der Korbblütler (Asteraceae), die ursprünglich aus Mexiko stammt. Ihre Sorten sind in den gemäßigten Klimazonen Zierpflanzen in Parks und Gärten.

Beschreibung

Es handelt sich um eine aufrechte, unverzweigte bis verzweigte, einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen bis zu einem Meter erreicht, einige Sorten in passenden Klimata auch mehr. Gegen die Basis ist der Stängel aufrecht behaart, gegen die Spitze anliegend behaart.

Die sitzenden, mehr oder weniger länglich dreieckigen Laubblätter sind – für Korbblütler eher ungewöhnlich – gegenständig. Sie sind 6 bis 10 cm lang und 2 bis 6 cm breit. Am Grunde sind sie gestutzt bis herzförmig ausgerandet. Sie sind ganzrandig. Außer der Mittelrippe laufen noch zwei weitere, deutlich sichtbare Rippen in einem Bogen nach vorne. Durch die kurzen Haare fühlen sich die Blätter rau an.

Die endständigen körbchenförmigen Blütenstände stehen normalerweise einzeln, aufrecht auf bis zu 15 cm langen, manchmal geriffelten und oben etwas verdickten Stielen. Der Blütenkorb besitzt eine Hülle mit einem Durchmesser von zehn bis fünfzehn Millimetern und einer Höhe von 5 bis 25 mm, aus 20 bis 25 Hüllblättern, die in drei bis vier Reihen stehen. Die Hüllblätter sind ungefähr halbkreisförmig, und bis auf einen schwärzlichen Rand oder eine schwärzliche Spitze grün. Ein Blütenkorb enthält 100 bis über 150 Röhrenblüten (= Scheibenblüten) und acht bis 21 (bei Züchtungen auch bis dreimal so viele) Zungenblüten.

Zinnie (Zinnia elegans)

Die weiblichen Zungenblüten sind 1 bis 3,5 cm lang, bei kultivierten Sorten auch deutlich länger. Sie sind schmal-oval und an der Spitze häufig mit zwei oder drei kleinen Zähnchen versehen. Ihre Farben sind Orange-Rot und Purpur, bei Züchtungen gibt es fast alle Farben von Weiß, Grün, Gelb über Orange und Rot bis hin zu Violett.

Die meist gelben Röhrenblüten besitzen fünf deutlich sichtbare, schmal dreieckige, und zurückgekrümmte Kronzipfel; manchmal sind die äußeren Röhrenblüten auch schwärzlich. Sie sind insgesamt 7 bis 9 mm lang und die Kronzipfel sind 1 bis 2,5 mm lang. Unter den Sorten gibt es auch viele „gefüllte“, bei denen es keine Röhrenblüten gibt.

Die Röhrenblüten besitzen fünf zurückgekrümmte Kronzipfel

Die Blütezeit in Mexiko geht von August bis November. In Mitteleuropa blühen die Sorten von Juli bis Oktober.

Die Achänen sind 6 bis 10 mm lang. Bei den Zungenblüten sind sie dreikantig und bei den Röhrenblüten sind sie zusammengedrückt. Bei der reinen Art fehlt ein Pappus; bei Züchtungen, bei denen oft andere Arten eingekreuzt sind, kann ein behaarter Pappus vorhanden sein. Während der Fruchtreife bleiben die Zungenblüten an den Achänen als Flugorgane erhalten.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[1]

Inhaltsstoffe

In Zinnien sind Sesquiterpenlactone enthalten, die zu allergischen Reaktionen führen können (Kontaktallergene). Außerdem enthalten sie Nikotin.

Vorkommen

Zinnia elegans stammt ursprünglich nur aus dem zentralen Mexiko, ist aber in Nicaragua und Panama eingebürgert. Die Art ist auch sonst in Nordamerika, in Süd- und Mittelamerika, in der Karibik und in Südeuropa ein Neophyt.[2] Diese Art wächst an Wegrändern, auf Brachfeldern und auf Weiden.

Kulturgeschichte

Die Pflanze ist nach dem Botaniker Johann Gottfried Zinn benannt. Dieser hatte die Zinnien 1757 erstmals beschrieben als Rudbeckia foliis oppositis hirsutis ovato-acutis, calyce imbricatus, radii petalis pistillatis. Carl von Linné erkannte, dass es sich um keine Rudbeckie handelte und benannte die Art zu Ehren des 1759 verstorbenen Zinn Zinnia pauciflora.

Die Zinnie wurde 1790 von Mexiko nach Europa gebracht. Die Erstbeschreibung nahm Jacquin 1793 in Wien vor anhand einer rotblühenden Form. Der Name wurde 2012 gegenüber dem Namen Zinnia violaceaCav. konserviert.[2] 1796 erhielt der Botanische Garten Madrid eine violettblühende Form. 1800 gelangte sie nach England. Nach Deutschland kam sie 1808 (Berlin). Die leicht über Samen zu vermehrende Art wurde rasch eine beliebte Gartenpflanze, da sie von einer Mutterpflanze ausgehend, verschiedenfarbige Blüten ausbilden kann. 1836 gab es bereits zehn Sorten.

1856 entstand in Frankreich eine gefüllte Variante. Zusätzliche Sorten entstanden wahrscheinlich durch Einkreuzung anderer Zinnien-Arten.

Heute gibt es eine Fülle von hohen wie niedrigen Sorten von 90 bis 30 Zentimetern Höhe in verschiedenen Farben und Füllungen. Oft sind die Ziersorten Hybriden aus Zinnia angustifolia und Zinnia elegans.

Anfang 2016 gelang die Aufzucht einer orange-gelben Zinnie auf der Internationalen Raumstation ISS.[3] Die Zinnie wird vorwiegend dekorativ genutzt, ist aber durchaus auch essbar.

Seit dem 2. April 2020 ist die Zinnie auch auf einer Briefmarke der deutschen Post zu sehen. Es handelt sich um eine Marke zu 50 Eurocent aus der Dauerserie Blumen.[4]

Quellen und weiterführende Informationen

Literatur

  • Alan R. Smith: in: Flora of North America, 2006, Band 21, S. 73: Zinnia violacea – Online.
  • Urania Pflanzenreich. Band 4: Blütenpflanzen 2, 1. Ausgabe. Urania-Verlag, Leipzig 1994, ISBN 3-332-00497-2.
  • Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica. Random House Australia 2003. Deutsche Ausgabe: Tandem Verlag GmbH 2003, ISBN 3-8331-1600-5.
  • Heinz-Dieter Krausch: Kaiserkron und Päonien rot… Von der Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2007, S. 500f. ISBN 978-3-423-34412-8 (Abschnitt Geschichte)

Weblinks

Commons: Zinnie (Zinnia elegans) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 926.
  2. a b Zinnia elegans im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  3. Kristina Beer: US-Astronaut: Erste "Weltraum-Blume" auf Raumstation ISS erblüht. In: Heise online. 18. Januar 2016, abgerufen am 18. Januar 2016.
  4. Neuheiten April 2020: Blumen, Optische Täuschungen, U-Bahn-Stationen, Politik. 2. April 2020, abgerufen am 19. Juni 2020 (deutsch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Asterales - Zinnia elegans 6 - 2011.09.07.jpg
Autor/Urheber: Jolán Dénes, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zinnia elegans in my garden.
Bombus terrestris on flower.jpg
Autor/Urheber: Martin Kunz, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Bombus terrestris (buff-tailed bumblebee) on the flower head of a Zinnia elegans (youth-and-age), photographed in Weimar, Germany, under natural light.
Zinnia close up.jpg
Autor/Urheber: tracy from north brookfield,Massachusetts, usa, Lizenz: CC BY 2.0
Zinnia violacea (= Zinnia elegans)
Zinnia elegans1.jpg
Autor/Urheber: Kurt Stüber [1], Lizenz: CC-BY-SA-3.0

Species: Zinnia elegans
Family: Compositae

Image No. 2
ISS-46 Zinnia flower in the Cupola (2).jpg
Photos of a Zinnia flower grown inside the Veggie facility onboard the International Space Station. This flowering crop experiment began on Nov. 16, 2015, when NASA astronaut Kjell Lindgren activated the Veggie system and its rooting "pillows" containing zinnia seeds. The challenging process of growing the zinnias provided an exceptional opportunity for scientists back on Earth to better understand how plants grow in microgravity, and for astronauts to practice doing what they’ll be tasked with on a deep space mission: autonomous gardening. The first flowers grown from seed in space happened before Mir, on Salyut-6 in 1982. Russian and American scientists have been doing plant research in space since the late 1970's.