Zieten-Denkmal (Berlin)

Zieten-Denkmal auf dem Zietenplatz

Das Zieten-Denkmal auf dem Zietenplatz im Berliner Ortsteil Mitte erinnert an den preußischen General Hans Joachim von Zieten (1699–1786). Es gehört zu einem Ensemble von Denkmälern, die Friedrich der Große für die Generäle der Schlesischen Kriege ab 1769 auf dem Wilhelmplatz errichten ließ, und zu den Meisterwerken der Berliner Bildhauerschule.

Geschichte und Beschreibung

Friedrich der Große ließ ab 1769 ein Ensemble von schließlich insgesamt sechs Denkmälern für die Generäle der Schlesischen Kriege auf dem Wilhelmplatz errichten, wozu auch ein Standbild für Hans Joachim von Zieten in der Sichtachse der Mohrenstraße gehörte. Es zeigt Zieten aus dem Busch in zeitgenössischer Reiteruniform an einen Baumstumpf gelehnt, die rechte Hand nachdenklich am Kinn und die linke Hand griffbereit am Säbel. Der Sockel zeigt vorn die Inschrift „GENERAL DER CAVALLERIE / VON ZIETEN“, rechts das Relief „ZIETEN UND SEIN LEHRER BARONAY / Rothschloß den 22 Juli 1741.“, hinten „ZIETEN UND VIER SÆCHSISCHE REGIMENTr / Katol. Hennersdorf den 23 Novbr. 1745.“ sowie links „ZIETEN AUF DEN SIPTITZER HÖHEN / Torgau den 3 Novbr. 1760.“.[1]

Das Marmororiginal wurde 1794 von Johann Gottfried Schadow im Stil des Klassizismus geschaffen. Seit 1904 steht die Skulptur in der Kleinen Kuppelhalle des heutigen Bode-Museums. Die Bronzekopie wurde 1857 von August Kiß hergestellt, als die Stadtverwaltung die Marmorfassungen durch Bronzefassungen ersetzen ließ. Nachdem die Plastik bei der Umgestaltung des Wilhelmplatzes 1936 an die Ostseite versetzt, im Zweiten Weltkrieg eingelagert und zur 750-Jahr-Feier der Stadt 1987 im heutigen Lustgarten ausgestellt worden war, steht sie auf Initiative der Schadow-Gesellschaft seit 2003 wieder am ursprünglichen Standort. Beide Fassungen des Zieten-Denkmals zählen zu den Meisterwerken der Berliner Bildhauerschule.[2] Eine weitere Bronzekopie steht im Pfarrgarten in Wustrau.

Literatur

  • Hermann Müller-Bohn: Die Denkmäler Berlins in Wort und Bild. Ein kunstgeschichtlicher Führer. Spaeth, Berlin 1905.
  • Schadow-Gesellschaft Berlin (Hrsg.): Zur Wiederaufstellung der Generalsdenkmäler von Johann Gottfried Schadow und anderen Bildhauern auf dem Zietenplatz. Schadow-Gesellschaft, Berlin 2008. ISBN 978-3-9812650-0-2.
  • Schadow-Gesellschaft Berlin (Hrsg.): Zur Wiederaufstellung des Standbildes „Husarengeneral Hans-Joachim von Zieten“ von Johann Gottfried Schadow 1794 – 1854 – 2003. Schadow-Gesellschaft, Berlin 2004.
  • Peter Bloch, Waldemar Grzimek: Die Berliner Bildhauerschule im neunzehnten Jahrhundert. Das klassische Berlin. Propyläen, Berlin 1978. ISBN 978-3-549-06631-7.

Weblinks

Commons: Zieten-Denkmal (Berlin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schadow-Gesellschaft (2008), S. 20 f.
  2. Bloch/Grzimek, S. 41.

Koordinaten: 52° 30′ 42″ N, 13° 23′ 3,9″ O

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Straubeplan Denkmäler Wilhelmplatz.jpg
Denkmäler für die Generäle der Schlesischen Kriege auf dem Wilhelmplatz
Kleiner Kuppelsaal Bode 05.jpg
Autor/Urheber: Miguel Hermoso Cuesta, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Berlín, Bode Museum. Escalera y cúpula.
Bundesarchiv Bild 146-1993-059-34, Berlin, Wilhelmplatz, Denkmal Zieten.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 146-1993-059-34 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Das schöne Berlin

Der weltberühmte Wilhelmplatz in der Reichshauptstadt mit dem Zietendenkmal.
1935

1936 umgestaltet und mit Steinplatten belegt, schmücken ihn sechs Standbilder von Generälen Friedrich d.Gr. Auf unserem Bilde sieht man das Zietendenkmal, eines der besten und volkstümlichen Werke Schadows.
General.von.Zieten.Zietenplatz.Berlin.jpg
Autor/Urheber: Membeth, Lizenz: CC0
Bronzedenkmal von General von Zieten am Zietenplatz in Berlin-Mitte