Ökumenewerk der Nordkirche

Ökumenewerk der Nordkirche
RechtsformAltrechtlicher Verein[1]
Gründung10. April 1877 in Breklum
GründerChristian Jensen
SitzBreklum
GeschäftsstelleHamburg
VorläuferZentrum für Mission und Ökumene – Nordkirche weltweit (ZMÖ), davor: Nordelbisches Zentrum für Weltmission und Kirchlichen Weltdienst (Nordelbisches Missionszentrum, NMZ)
AktionsraumNordkirche und weltweit
GeschäftsführungMatthias Kahnert
PersonenChristian Wollmann (Direktor), Stefan Block (Vorstandsvorsitzender), Brigitta Maria Seidel (stellv. Vorstandsvorsitzende)
Beschäftigte75
Freiwillige102
Websitewww.nordkirche-weltbewegt.de
Geschäftsstelle des Ökumenewerk der Nordkirche in Hamburg-Othmarschen
Christian-Jensen-Kolleg in Breklum

Das Ökumenewerk der Nordkirche (ehemals Zentrum für Mission und Ökumene – Nordkirche weltweit, abgekürzt: ZMÖ; davor: Nordelbisches Zentrum für Weltmission und Kirchlichen Weltdienst, abgekürzt: NMZ) ist ein altrechtlicher Verein und ein rechtlich selbständiges Werk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Der Sitz befindet sich in der nordfriesischen Gemeinde Breklum. Die Geschäftsstelle ist in Hamburg-Othmarschen.[2]

Geschichte

Im Jahr 1876 gründete der Pastor Christian Jensen im nordfriesischen Breklum die Schleswig-Holsteinische Evangelisch-Lutherische Missionsgesellschaft. Die ersten Missionare der Gesellschaft gingen nach Indien und in die USA, dann folgten Tansania, China und Papua-Neuguinea. Die Arbeit der Breklumer Mission war seit ihrem Bestehen mit einem hohen Maß an sozialer Verantwortung verbunden. Aus dem damaligen Nordelbischen Missionszentrum gingen Schulen, Krankenhäuser und Waisenhäuser hervor.

Die Missionstätigkeit kam während der beiden Weltkriege weitgehend zum Erliegen. 1945 wurde das Vorhaben im Rahmen des Katechetischen Amtes Breklum neugegründet und ab 1948 unter der Bezeichnung Breklumer Seminar für missionarischen und kirchlichen Dienst fortgeführt. Mit dem Ende der 1960er Jahre schien reine Missionsarbeit nicht mehr zeitgemäß, daher traten die soziale und diakonische Arbeit immer mehr in den Vordergrund.[3]

1971 wurde die Missionsgesellschaft zu einem selbständiges Werk der Nordelbischen Kirche und erhielt den Namen Nordelbisches Zentrum für Weltmission und Kirchlichen Weltdienst – Kurzform: Nordelbisches Missionszentrum (NMZ). Nach der Fusion der Nordelbischen Kirche in die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland („Nordkirche“) kam es zur Umbenennung in Zentrum für Mission und Ökumene – Nordkirche weltweit.[4]

Am 26. Januar 2024 wurde das Zentrum für Mission und Ökumene mit den ökumenischen Diensten und Werken des Hauptbereiches Mission und Ökumene der Nordkirche fusioniert und in „Ökumenewerk der Nordkirche“ umbenannt.[5] Es vermittelte die Erfahrungen und Impulse aus seinen Partnerkirchen.

Tätigkeiten

Das Ökumenewerk der Nordkirche unterhält Kontakte zu Kirchen, ökumenischen Einrichtungen und Nichtregierungsorganisationen in Asien, Afrika, Europa, Lateinamerika, im Nahen Osten und im Pazifikraum. Es ist Ansprechpartner für Mission, interreligiösen Dialog, Ökumene und Entwicklungsthemen. Es fördert kirchliche, soziale, medizinische und Bildungsprojekte in den Partnerländern. Mit seinen Partner engagiert es sich für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung.[6]

Literatur

in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Irmgard Hansen: Die offene Tür. Aus Berichten der Breklumer China-Mission. Jensen, Breklum 1949.
  • Otto Waack und Mitarbeiter: Indische Kirche und Indien-Mission. Die Geschichte der Jeypore-Kirche und der Breklumer Mission (1914–1939) (= Erlanger Monographien aus Mission und Ökumene, Band 21). Verlag der Evangelisch-Lutherischen Mission, Erlangen 1996, ISBN 3-87214-321-2.
  • 125 Jahre Breklumer Mission – 30 Jahre NMZ. Eine Festschrift. Nordelbisches Zentrum für Weltmission und Kirchlichen Weltdienst (NMZ), Breklum 2001.
  • Joachim Wietzke: Die Weite des Evangeliums. Eine theologiegeschichtliche Regionalstudie zur Missionsbewegung in Schleswig-Holstein. Von der Reformation bis zum Ende des Ersten Weltkriegs (= Studien zur Geschichte der Mission und Ökumene im Bereich der Nordkirche, Bd. 1). Matthiesen, Husum 2018, ISBN 978-3-7868-5411-1.
  • Martin Krieger: Die Quellen zur Breklumer Mission im Koraput-Distrikt (1882–1990er Jahre). In: MIDA Archival Reflexicon (2019), ISSN 2628-5029, 1–7.

Einzelnachweise

  1. Impressum. In: nordkirche-weltweit.de. Abgerufen am 27. Juli 2020.
  2. Christian Jensen Kolleg: Unsere Geschichte, abgerufen am 16. November 2024.
  3. Martin Krieger: Die Quellen zur Breklumer Mission im Koraput-Distrikt (1882–1990er Jahre). In: MIDA Archival Reflexicon. 2019, S. 1–2 (projekt-mida.de).
  4. Satzung des Zentrums. (Memento vom 1. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 69 kB)
  5. Katja Tobias, Dieter Schulz: Neues Ökumenewerk der Nordkirche bündelt Fachwissen und Erfahrungen für regionales und weltweites Engagement. Pressemitteilung der Nordkirche, 29. Januar 2024, abgerufen am 16. November 2024.
  6. Leitbild, abgerufen am 16. November 2024.

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Autor/Urheber: Goegeo, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Martineum ist eines der Gebäude, die heute Teil des Christian Jensen Kollegs in Breklum sind. Hier sind u.a. Rezeption, Cafe Sí Bar' und der Speisenraum der Einrichtung untergebracht
Sitz des Zentrums für Mission und Ökumene - nordkirche Weltweit.jpg
Autor/Urheber: Kirchenfloh, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Zentrum für Mission und Ökumene, Haupthaus Agathe-Lasch-Weg 16 in Hamburg Othmarschen