Air Component Command
Air Component Command | |
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Internes Verbandsabzeichen (Wappen) | |
Aktiv | 1. Juli 2013 bis Gegenwart |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | Luftwaffe |
Typ | Kommandobehörde |
Stärke | 540 |
Unterstellung | Kommando Luftwaffe |
Standort | Kalkar (Von-Seydlitz-Kaserne) |
Marsch | „Alter Marsch“ genannt „Der Zorndorfer“[1] |
Website | ACC |
Führung | |
Kommandeur | Generalleutnant Thorsten Poschwatta |
stellv. Kommandeur und Chef des Stabes | Generalmajor Michael Hogrebe |
Das Air Component Command (ACC) ist eine Kommandobehörde der Luftwaffe und dem Kommando Luftwaffe unterstellt. Eine ihrer Hauptaufgaben ist die Bereitstellung eines Kernstabes für einen Gefechtsstand zur Führung von Luftstreitkräften im Einsatz.
Kernbestandteile des Zentrums Luftoperationen der Luftwaffe (ZentrLuftOp), so der ursprüngliche Name des Kommandos bis Anfang 2025, gingen aus dem schon am Standort beheimateten und zum 30. Juni 2013 aufgelösten Kommando Operative Führung Luftstreitkräfte hervor. Das Air Component Command ist auf die Standorte Kalkar (Von-Seydlitz-Kaserne), Uedem (Luftverteidigungs-Anlage Uedem) und Münster (Geoinformationszentrum der Luftwaffe) verteilt.
Auftrag
Das ACC hat den Auftrag, die mit dem CAOC Uedem kolozierte Operationszentrale der Luftwaffe (OPZLw) zu betreiben, sowie einsatzbezogene Führungsaufgaben der Luftwaffe zur Führung von Luftstreitkräften auf taktischer Ebene zu bündeln.
Weiterhin hat das Kommando den Auftrag, die Kernfunktionen eines multinationalen Luftwaffengefechtsstands zur Führung von Luftstreitkräften bereitzustellen. Dieses sogenannte Joint Force Air Component Headquarters (JFAC HQ) plant und führt den Einsatz von Luftstreitkräften, die durch mehrere Nationen bedarfsgerecht zusammengestellt wurden, beispielsweise im Rahmen der NATO Response Force (NRF) oder European Battle Group (EU BG). Im Zuge der Umorganisation vom ZentrLuftOp in das ACC wird das zuvor nur bei Bedarf aktivierte JFAC seit 2025 dauerhaft als Standing JFAC HQ betrieben. Temporäre Aktivierungen als JFAC HQ (DEU) erfolgten zuvor in den Jahren 2012 (damals aus dem Kommando Operative Führung Luftstreitkräfte heraus), 2018 und 2023, letztere im Rahmen der Übung Air Defender 23. Das JFAC HQ ist nicht verlegefähig. Zudem stellt es auch ein Special Operations Air Task Group HQ (SOATG HQ) zur Unterstützung von Luftoperationen für den Einsatz von Spezialkräften bereit.
Vor der Etablierung des Weltraumkommandos der Bundeswehr am 13. Juli 2021 war das Weltraumlagezentrum, zusammen mit dem Nationalen Lage- und Führungszentrum für Sicherheit im Luftraum Teil der Operationszentrale und ebenfalls integraler Bestandteil des seinerzeitigen Zentrums Luftoperationen der Luftwaffe.
Geschichte
Im Rahmen der Neustrukturierung der Bundeswehr wurde das Zentrum mit Wirkung zum 1. Juli 2013 aufgestellt.[2] Seit dem 1. Juli 2015 werden im ZentrLuftOp auch die militärische Flugverkehrskontrolle, der Einsatzführungsdienst der Luftwaffe und die Luftwaffenelemente der Streitkräftegemeinsamen Taktischen Feuerunterstützung (STF) im ZentrLuftOp zum neu auszugestaltenden Flugführungsdienst zusammengefasst. Die Aufgaben des aufgelösten Amtes für Flugsicherung der Bundeswehr, die nicht in das Luftfahrtamt der Bundeswehr überführt wurden, wurden seinerzeit im ZentrLuftOp abgebildet. Mit der Neuordnung wurde dem Zentrum Luftoperationen auch der damalige Führungsunterstützungsbereich der Luftwaffe unterstellt.[3][4]
Am 13. Juli 2021 nahm die Bundeswehr das Weltraumkommando der Bundeswehr („Air and Space Operations Center“), ASOC am Standort in Betrieb. Primäre Aufgabe ist die Überwachung und der Schutz eigener Satelliten sowie die Schadenprevention durch gefährlichen Weltraumschrott. Letztere Aufgabe übernahm bis dahin die europäische Weltraumbehörde ESA. Die Bundeswehr erklärte, das Zentrum diene auch zum Schutz kritischer Kommunikations-Infrastruktur und der eigenen satellitengestützten militärischen Kommunikation.[5] Im April 2023 wurde das Weltraumkommando der Bundeswehr als eigenständige, streitkräftegemeinsame Dienststelle etabliert und dem Kommando Luftwaffe unterstellt.[6]
Aus dem Gefechtsstand des ZentrLuftOp in Kalkar wurde die Multinationale Luftwaffenübung Air Defender 2023 geführt.[7]
Zum 1. Januar 2025 erfolgte die Umbenennung der Dienststelle von Zentrum Luftoperationen in Air Component Command.[8]
Unterstellte Verbände/Dienststellen
- Einsatzführungsbereich 2 (EinsFüBer 2), in Erndtebrück
- Einsatzführungsbereich 3 (EinsFüBer 3), in Schönewalde
- Führungsunterstützungszentrum der Luftwaffe (FüUstgZentrLw), in Köln-Wahn
- Zentrum für Simulations- und Navigationsunterstützung Fliegende Waffensysteme der Bundeswehr (ZSimNav)[9] in Büchel
- Luftwaffenunterstützungsgruppe in Kalkar
- Deutscher Anteil (DtA) an Allied Air Command Ramstein
- Deutscher Anteil (DtA) an Joint Air Power Competence Centre
- Deutscher Anteil (DtA) an EATC dem Europäischen Lufttransportkommando in Eindhoven, NLD
- Deutscher Anteil (DtA) an NATO Airborne Early Warning & Control Force Command in Geilenkirchen
- Deutscher Anteil (DtA) an NATO Intelligence, Surveillance, and Reconnaissance Force in Sigonella, ITA
- Deutsche Anteile (DtA) an der NATO/EU-Organisation
- Verbindungsorganisation der Luftwaffe zu Heer und Marine, wie zum Beispiel das Verbindungskommando zum Eurokorps oder zum Marinekommando
Standort
Das ACC ist in der Von-Seydlitz-Kaserne in Kalkar stationiert.
Kommandeure
Nr. | Name | von | bis |
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1 | Generalleutnant Joachim Wundrak | 1. Juli 2013 | 24. September 2018 |
2 | Generalleutnant Klaus Habersetzer | 24. September 2018 | 13. Dezember 2021 |
3 | Generalleutnant Thorsten Poschwatta | 13. Dezember 2021 |
Weblinks
- Air Component Command auf Bundeswehr.de
- Combined Air Operations Centre UEDEM auf Luftwaffe.de
Einzelnachweise
- ↑ Zentrum Militärmusik der Bundeswehr (Hrsg.): A2-2750/0-0-3 Zuteilung von Truppenmärschen. Version 3.1 Auflage. 13. September 2022 (Anlage 4.1 [PDF; abgerufen am 6. September 2024]).
- ↑ Bundesministerium der Verteidigung, Presse- und Informationsstab: Luftwaffenstruktur verschlankt sich. (PDF; 117 kB) Bundeswehr, 25. Juni 2013, abgerufen am 9. Juli 2013.
- ↑ Jürgen Eise: 44 Jahre im Dienste der militärischen Flugsicherung – Eine Ära geht zu Ende. www.afsbw.de, 25. Juni 2015, abgerufen am 5. Juli 2015.
- ↑ Zentrum Luftoperationen - Das Kompetenzzentrum zur Führung und Planung von Luftoperationen. www.luftwaffe.de, 3. Juli 2015, abgerufen am 5. Juli 2015.
- ↑ DLF: Neues Weltraumkommando tritt Dienst an. 13. Juli 2021 [1], gesichtet am 13. Juli 2021
- ↑ Anja Settnik, Ludwig Krause: Das Weltraumkommando der Bundeswehr. In: Rheinische Post. 6. April 2023, abgerufen am 27. Juni 2023.
- ↑ Antenne Niederrhein: KALKAR: GEFECHTSSTAND PLANT UND FÜHRT AIR DEFENDER AUS. In: Antenne Niederrhein. Antenne Niederrhein, 13. Juni 2023, abgerufen am 21. Juni 2023.
- ↑ Die Luftwaffe bereitet sich auf den Kaltstart vor. 2. Januar 2025, abgerufen am 10. Januar 2025 (deutsch).
- ↑ Klaus Sattler: Schöne neue virtuelle Welt. www.luftwaffe.de, 14. August 2015, abgerufen am 17. August 2015.
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