Zentrum (Verein)

Zentrum
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Rechtsformeingetragener Verein
Gründung2009
GründerOliver Hillburger
SitzStuttgart
VorsitzOliver Hillburger
Websitewww.zentrum-automobil.de

Zentrum (früher: Zentrum Automobil) ist ein in Deutschland eingetragener Verein, der sich selbst als Gewerkschaft für Angestellte der Automobilindustrie und des Gesundheitswesens bezeichnet. Gegründet wurde der Verein 2009 von Oliver Hilburger, ehemaliges Mitglied der Rechtsrock-Band „Noie Werte“,[1] der auch Vorsitzender ist und Bezüge zur Terrororganisation Blood and Honour sowie zu den rechtsextremen Parteien NPD und dem III. Weg hat.[2] Er ist politisch rechts einzuordnen. Der Verein greift inhaltlich die soziale Frage mit dem ideologischen Hintergrund der Neuen Rechten auf.[3]

2010 trat er das erste Mal bei den Betriebsratswahlen im Daimler-Werk Untertürkheim an, bei denen Hilburger und ein weiteres Mitglied in den Betriebsrat gewählt wurden. Bei den Wahlen 2018 erhielt die Liste 13,2 % und konnte sechs Betriebsräte stellen. Auch an anderen Standorten trat sie erfolgreich zu Betriebsratswahlen an.[4] Im gleichen Jahr reiste Hilburger nach Dresden, um bei der Pegida-Bewegung den „Generalangriff auf das Monopol der großen Gewerkschaften“ zu verkünden.

Zentrum Automobil bezeichnet sich als unabhängig und Opposition zu den DGB-Gewerkschaften. In Publikationen wird die Globalisierung als „Virus“ beschrieben und Co-Management abgelehnt.[5]

Die politisch rechte Ausrichtung der Gewerkschaft ist an ihrer Zusammenarbeit mit dem rechten Compact-Magazin sowie dem rechten Verein „Ein Prozent[6] zu erkennen.

Ende 2021 mobilisierte Zentrum Automobil zusammen mit vielen anderen Akteuren des rechtsextremen Spektrums gegen die Maßnahmen gegen Covid-19 und rief zum Impfstreik auf.[7]

Der thüringische Verfassungsschutz warnte 2021 vor der „Gewerkschaft“.[8]

Der Name des Vereins wurde im Jahr 2022 von Zentrum Automobil auf Zentrum geändert.

Beim Bundesparteitag der AfD im Juni 2022 warb neben anderen Delegierten Björn Höcke für den Antrag, das Zentrum von der Unvereinbarkeitsliste der Partei zu streichen. Rund 60 Prozent der Delegierten stimmten dem zu.[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Uschi Götz: „Zentrum Automobil“ – Künftig sechs rechte Betriebsräte bei Daimler. In: deutschlandfunk.de. 6. März 2018, abgerufen am 10. Februar 2021.
  2. Gareth Joswig: Gründungsmitglied Oppel tritt aus taz.de, 28. Juni 2022
  3. Rafael Binkowski, Sven Ullenbruch: Rechte Liste bei Betriebsratswahlen: Daimler wehrt sich gegen rechte Umtriebe. In: StN.de (Stuttgarter Nachrichten). 22. Februar 2018, abgerufen am 17. Dezember 2021.
  4. Kein Durchbruch. In: der rechte rand. Abgerufen am 10. Februar 2021.
  5. »Jetzt wird abgewickelt« Der Gewerkschaftspodcast mit Oliver Hilburger zur #COVID19–#Krise. In: Zentrum Automobil. Abgerufen am 10. Februar 2021.
  6. Lagebesprechung: Interview mit Oliver Hilburger. In: Zentrum Automobil. Abgerufen am 10. Februar 2021.
  7. Rechts.Geschehen 2, Landesarchiv Baden-Württemberg Dokumentationsstelle Rechtsextremismus, Februar 2022, S. 28
  8. Verfassungsschutz warnt vor alternativen „Gewerkschaften“. In: sueddeutsche.de. 3. August 2019, abgerufen am 10. Februar 2021.
  9. AfD bricht Parteitag nach Streit ab. In: tagesschau.de. 19. Juni 2022, abgerufen am 20. Juni 2022.

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Logo der deutschen Gewerkschaft "Zentrum Automobil".