Zentrales Verzeichnis Digitalisierter Drucke

Das Zentrale Verzeichnis Digitalisierter Drucke (zvdd) weist digitalisierte deutsche Druckwerke nach, die über das Internet frei verfügbar sind. Ziel ist, grundsätzlich alle vollständig digitalisierten deutschen Druckwerke nachzuweisen, die frei über das Internet zur Verfügung stehen und einem minimalen wissenschaftlichen Qualitätsstandard genügen.

Geschichte

Das Zentrale Verzeichnis Digitalisierter Drucke ist ein im April 2005 gestartetes und bis zunächst 2010 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Projekt. Projektpartner sind die AG Sammlung Deutscher Drucke und die Verbundzentralen des GBV und HBZ. Der technische Aufbau des zvdd ermöglicht eine Suche, die nicht über eine verteilte Abfrage der einzelnen Digitalisierungsprojekte mittels Metasuchmaschine, sondern über einen eigenen zentralen, über OAI zusammengeführten Datenpool erfolgt, was schnellere Antwortzeiten und erweiterte Suchmöglichkeiten, wie z. B. das nachträgliche Einschränken des Suchergebnisses (Facettierung) erlaubt. Auf neuer technischer Grundlage wiederum mit Unterstützung der DFG (2012–2014) wird das aktuelle Verzeichnis von der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) gepflegt. Es wird in enger Zusammenarbeit mit der SDD und der Deutschen Digitalen Bibliothek weiterentwickelt, für welche die SUB als Branchenvertreter und Fachstelle berät und zuarbeitet.

Inhalte

Das Zentrale Verzeichnis Digitalisierter Drucke ist das Nachweisportal für in Deutschland erstellte Digitalisate von Druckwerken vom 15. Jahrhundert bis heute. Verschiedene Arten von Druckwerken sind dabei eingeschlossen: Zeitungen, Zeitschriften, Musikdrucke oder „Kleinschrifttum“ wie Einblattdrucke oder Flugblätter ebenso wie Monographien oder Reihen. Das Portal konzentriert sich auf Digitalisierungsprojekte im Sinne digitaler Sammlungen oder digitaler Bibliotheken vor allem öffentlicher Einrichtungen und nicht auf den Nachweis von vereinzelt erstellten digitalen Reproduktionen.

Recherche

Recherchiert wird in der Regel allen verfügbaren Metadaten und Volltexten einer Publikation. So sind nicht nur wie in Bibliothekskatalogen die Titelaufnahmen durchsuchbar, sondern ebenso Überschriften, Verfasser usw. von Kapiteln, Aufsätzen und dergleichen. Auch die Volltexte der digitalisierten Werke sind in zvdd recherchierbar, sofern sie vorhanden sind.

Mittels eines Online-Formulars können weitere Sammlungen in das zvdd-Portal eingebracht werden. Die Abfrage erfolgt mittels OAI2-Schnittstelle, die das zvdd-METS Format liefern kann.

Das Portal ist auch im Karlsruher Virtuellen Katalog (KVK) abfragbar.

Literatur

  • Gerald Steilen: Zentrales Verzeichnis digitalisierter Drucke (zvdd). In: 97. Deutscher Bibliothekartag in Mannheim 2008 : Wissen bewegen; Bibliotheken in der Informationsgesellschaft / hrsg. von Ulrich Hohoff …. Klostermann, Frankfurt a. Main 2009. S. 369–374.
  • Gerald Steilen: Zentrales Verzeichnis digitalisierter Drucke (zvdd). 2008.
  • Joachim Migl: Verteilte Ressourcen, zentraler Nachweis: elektronische Dokumente und das „Zentrale Verzeichnis digitalisierter Drucke“ (zvdd); Möglichkeiten und Grenzen eines Portals. In: Mb / Sonderheft. Band 138, Landesbibl. Hannover 2008, S. 17–20.
  • Patrick Sahle: zvdd : (central registry of digitised imprints). (PDF) In: Europas kulturelles und wissenschaftliches Erbe in einer digitalen Welt: internationale Konferenz, Berlin, 21.–22. Februar 2007.
  • Silke Schomburg: Zentrales Verzeichnis digitalisierter Drucke: ein Beitrag zur Portalbildung im BAM-Sektor. 2007.
  • Thomas Stäcker: Das Zentrale Verzeichnis Digitalisierter Drucke (zvdd). In: AKMB-news. 12, 2006, 1, S. 32–34.
  • Patrick Sahle: Datenstandards in der Erschließung historischer Dokumente. In: Forschung in der digitalen Welt : Sicherung, Erschließung und Aufbereitung von Wissensbeständen ; Tagung des Staatsarchivs Hamburg und des Zentrums „Geisteswissenschaften in der digitalen Welt“ an der Universität Hamburg am 10. und 11. April 2006 / hrsg. von Rainer Hering …. Hamburg Univ. Press, Hamburg 2006. (Veröffentlichungen aus dem Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg; 20). S. 29–42, doi:10.15460/HUP.STAHH.20.77.

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Weblinks