Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland

Das Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland in Heidelberg wurde 1987 gegründet. Es ist eine Einrichtung des Zentralrats der Juden in Deutschland und wird vom Bundesministerium des Innern gefördert. Die Konzeption knüpft an die des Gesamtarchivs der deutschen Juden an, das von 1905 bis zur Übernahme durch das Reichssippenamt nach dem Novemberpogrom 1938 in Berlin bestand. Hauptanliegen ist die Aufbewahrung und Erschließung von historisch wertvollem Schriftgut jüdischer Gemeinden, Verbände, Institutionen und Personen. Das Zentralarchiv hat vier Mitarbeiter und verfügt über eine Magazinkapazität von fast 2000 laufenden Metern.

Ausführliche Übersichten über die Bestände und Sammlungen ebenso wie zahlreiche detaillierte Aufstellungen und Verzeichnisse finden sich auf den Webseiten des Zentralarchivs.

Seit Sommer 2021 hat das Zentralarchiv seinen Sitz in den Räumlichkeiten der ehemaligen Tabakwarenfabrik Landfried im Stadtteil Bergheim.[1] Derzeitiger Leiter ist Ittai Joseph Tamari, der 2016 auf Peter Honigmann folgte. Das Zentralarchiv wurde am 14. September 2021 offiziell eröffnet.[2]

Literatur

  • Deborah Hertz: Wie Juden Deutsche wurden. Die Welt jüdischer Konvertiten vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Campus, Frankfurt am Main 2010 (Originaltitel: How Jews became Germans, übersetzt von Thomas Bertram), ISBN 978-3-593-39170-0.
  • Peter Honigmann: Gesamtarchiv der deutschen Juden. In: Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur (EJGK). Band 2: Co–Ha. Hrsg. von Dan Diner. Metzler, Stuttgart/Weimar, 2012, S. 434–437; (ISBN 978-3-476-02502-9).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Joris Ufer: Jüdisches Zentralarchiv hat neue Heimat in Landfried-Gebäuden. In: rnz.de. 31. August 2021, abgerufen am 14. September 2021.
  2. Neues jüdisches Zentralarchiv in Deutschland eröffnet. In: orf.at. 14. September 2021, abgerufen am 14. September 2021.

Koordinaten: 49° 24′ 25″ N, 8° 40′ 31″ O