Zen 4

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Produktion:seit 2022
Produzent:TSMC
Fertigung:5 nm
Befehlssatz:AMD64 (x86-64)
Mikroarchitektur:x86-Prozessor
Sockel:AM5
Namen der Prozessorkerne:
  • Raphael (Desktop-CPUs)
  • Phoenix (Laptop-CPUs)
  • Dragon Range (Laptop-CPUs)
  • Genoa (Server-CPUs)

Zen 4 ist eine Prozessor-Mikroarchitektur (x86-64) des Unternehmens AMD. Zen 4 ist nach Zen, dem Refresh Zen+, Zen 2, Zen 3 die vierte Generation der unter den Markennamen „Ryzen“ und „Epyc“ 2017 eingeführten Zen-Prozessoren. Die CPU-Dies lässt AMD in der 5-nm-Prozesstechnologie (N5) FinFET (Fin Field-Effect Transistor) bei TSMC in Taiwan herstellen, diese Core Complex Dies oder „CCDs“ bestehen aus 8 Kernen mit bis zu 32 MB Level-3-Cache. Zu den CCDs kommt ein I/O-Die, das in einem TSMC-6-nm-Prozess hergestellt wird.

Neuerungen gegenüber der Generation Zen 3 sind:

  • Unterstützung für DDR5-RAM, Wegfall der Unterstützung für DDR4-RAM.
  • 1 MB L2-Cache je Kern statt 512 KB wie bei allen bisherigen Zen-Prozessoren üblich.
  • Erstmalige Implementierung des AVX-512-Befehlssatzes.

Die nächste Generation „Zen 5“ im 3-nm-Fertigungsverfahren soll 2023/2024 vorgestellt werden.

Ryzen 7000 „Raphael“

Die auf Zen 4 basierende Ryzen-7000-Desktop-CPU-Baureihe heißt „Raphael“ und integriert ein oder zwei CPU-Chiplets (mit jeweils 8 Kernen) und einem I/O-Chiplet im Sockel AM5. Sie ist die erste Generation von Chips, die den AM5-Sockel verwenden. Dieser setzt erstmals auf LGA (Land Grid Array) mit 1718 Kontaktflächen und nicht auf PGA (Pin Grid Array) basiert (auf LGA setzt der Konkurrent Intel schon seit dem Pentium 4). Das I/O-Die der „Raphael“-CPUs bietet erstmals auch eine kleine integrierte Grafiklösung (iGPU) mit RDNA2-Architektur, wodurch die für den Desktopmarkt entwickelten Prozessoren auch ohne separate Grafikkarte betrieben werden können. Dies blieb in diesem Segment bisher den monolithischen Ryzen-CPUs mit integrierter Grafikeinheit (G-Serie) vorbehalten.

Ein lauffähiges Engineering Sample eines Zen-4-Desktop-Prozessors wurde erstmals auf der Consumer Electronics Show 2022 gezeigt. Als Zeitpunkt der Markteinführung wurde das 2. Halbjahr 2022 erwartet.[1] Auf der Computex 2022 wurden von Boardpartnern erste Mainboards vorgestellt und der Erscheinungstermin auf Herbst 2022 eingegrenzt. Ursprünglich wurden die Chipsätze X670E, X670, B650E und B650 angekündigt, seitdem wurde auch ein Einsteigerchipsatz namens A620 eingeführt. Mainboards für die Ryzen-7000er-Serie dürfen nur mit dem Zusatz „E“ (wie Extreme) beworben werden, wenn sie sowohl den Grafikkartenslot als auch mindestens einen M.2-Steckplatz per PCI-Express-Generation 5 anbinden.[2][3]

AMD hat am 30. August 2022 den Release Termin, Preise (USD) und weitere Specs für Ryzen 7000 bekannt gegeben. Offizieller Verkaufsstart der ersten vier Modelle war der 27. September 2022.[4]

NamePreise bei
Release*
ProzessKerne/
Threads
Basis-/
Boost-Takt
CacheSockelPCIeSpeicher-
Unterstützung
TDPKühl­lösung
(PIB)
L1L2L3GenLanes
Ryzen 9 7950X3D699$TMSC N516/324,2 / 5,7 GHz16×(32+32) KB16×1 MB(64+)64 MBAM55.0max. 24DDR5120 WNein
Ryzen 9 7950X699$4,5 / 5,7 GHz64 MB170 WNein
Ryzen 9 7900X3D599$12/244,4 / 5,6 GHz12×(32+32) KB12×1 MB(64+)64 MB120 WNein
Ryzen 9 7900X549$4,7 / 5,6 GHz64 MB170 WNein
Ryzen 9 7900429$3,7 / 5,4 GHz64 MB65 WAMD Wraith Prism
Ryzen 7 7800X3D449$08/164,2 / 5,0 GHz08×(32+32) KB08×1 MB(64+)32 MB120 WNein
Ryzen 7 7700X399$4,5 / 5,4 GHz32 MB105 WNein
Ryzen 7 7700329$3,8 / 5,3 GHz65 WAMD Wraith Prism
Ryzen 5 7600X299$06/124,7 / 5,3 GHz06×(32+32) KB06×1 MB105 WNein
Ryzen 5 7600229$3,8 / 5,1 GHz65 WAMD Wraith Stealth
* UVP in US-Dollar (vor Steuern)

Ryzen 7040 „Phoenix“

Am 5. Januar 2023 stellte AMD seine neue Zen-4-Architektur vor. Phoenix wird im dabei im 4-nm-Verfahren gefertigt und kommt sowohl für FP7, FP7r2 als auch FP8-Boards in Betracht. Weiterhin wird erstmals LP-DDR5X unterstützt. Eine weitere Neuerung sind die auf RDNA3 basierenden iGPUs, welche die Leistungstärksten innerhalb der 7000er Reihe darstellen. Der TDP-Wert der HS-Modelle wird mit 35–54 Watt angegeben und der TDP-Bereich der U-Modelle für Ultrabooks mit 15–30 Watt. Die größeren Modelle ab dem Ryzen 5 7640U unterstützen eine „Ryzen AI“ genannte KI-Beschleunigung.

NameProzessKerne/
Threads
Basis-/
Boost-Takt
CacheSpeicher-
Unterstützung
iGPU
L1L2L3
Ryzen 9 7940HSTMSC N48/164,0 / 5,2 GHz512 KB8 MB16 MBDDR5–5600
LPDDR5x-7500
780M 3,0 GHz
Ryzen 7 7840HS3,8 / 5,1 GHz780M 2,9 GHz
Ryzen 5 7640HS6/124,3 / 5,0 GHz384 KB6 MB16 MB760M 2,8 GHz
Ryzen 7 7840U8/163,3 / 5,1 GHz512 kB8 MB16 MB780M 2,7 GHz
Ryzen 5 7640U6/123,5 / 4,9 GHz384 kB6 MB16 MB760M 2,6 GHz
Ryzen 5 7540U6/123,2 / 4,9 GHz384 kB6 MB16 MB740M 2,5 GHz
Ryzen 3 7440U4/83,0 / 4,7 GHz256 kB4 MB8 MB740M 2,5 GHz

Ryzen 7045 „Dragon Range“

Am 5. Januar 2023 stellte AMD seine neue Zen-4-Architektur vor. Die Prozessor-Serie „Dragon Range“ wird dabei im 5-/6-nm-Verfahren gefertigt. Der TDP-Wert wird mit 55–75W angegeben. Dragon Range bietet die stärksten CPUs innerhalb der 7000er Laptop-Reihe an. Zielgruppe sind Laptops mit dedizierter Grafikkarte, weshalb die CPUs lediglich mit einer 610M-iGPU ausgestattet sind.

NameProzessKerne/
Threads
Basis-/
Boost-Takt
CacheSpeicher-
Unterstützung
iGPU
L1L2L3
Ryzen 9 7945HXTMSC N516/322,5 / 5,4 GHz1 MB16 MB64 MBDDR5–5200610M 2,2 GHz
Ryzen 9 7845HX12/243,0 / 5,2 GHz768 KB12 MB
Ryzen 7 7745HX8/163,6 / 5,1 GHz512 KB8 MB32 MB

EPYC Generation 4 „Genoa“

Die als erstes erwartete auf Zen 4 basierende EPYC-Server-Chipreihe soll „Genoa“ heißen und wird die erste Generation von Chips sein, die den Sockel SP5 verwendet. Es wird erwartet, dass bis zu 12 CCDs pro Prozessorsockel angeboten werden, was einem Maximalausbau von 96 Kernen für eine CPU entspricht.

Für denselben Sockel SP5 soll wenig später die „Bergamo“-Chipreihe mit abgespeckten „Zen-4c“-Kernen im identischen Fertigungsprozess und einem Maximalausbau von 128 Kernen pro Sockel erscheinen.

Ferner soll die Zen-4-Familie von Serverprozessoren um die mit zusätzlichem „3D-V-Cache“ ausgestattete Reihe „Genoa-X“ für SP5 sowie die Reihe „Siena“ mit bis zu 64 Zen-4-Kernen im Sockel SP6 mit verringerter Leistungsaufnahme erweitert werden.[5][6]

NameKerne/ThreadsCCD x KerneBasis-/Boost-Takt (GHz)L3-CacheKonfigurationTDP
EPYC 912416/322 × 83,03,764 MB1P/2P200 W
EPYC 922424/483 × 82,53,796 MB
EPYC 92544 × 62,94,15128 MB220 W
EPYC 933432/644 × 82,73,9210 W
EPYC 93548 × 43,253,75256 MB280 W
EPYC 9354P1P
EPYC 9174F16/328 × 24,14,4256 MB1P/2P320 W
EPYC 9274F24/488 × 34,054,3
EPYC 9374F32/648 × 43,854,3
EPYC 9474F48/968 × 63,64,1360 W
EPYC 945448/966 × 82,753,8192 MB290 W
EPYC 9454P1P
EPYC 953464/1288 × 82,453,7256 MB1P/2P280 W
EPYC 95543,13,75360 W
EPYC 9554P1P
EPYC 963484/16812 × 72,253,7384 MB1P/2P290 W
EPYC 965496/19212 × 82,43,7360 W
EPYC 9654P1P

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Volker Rißka: Ryzen 7000: AMD zeigt Zen-4-CPU mit 5 GHz in Halo auf Sockel AM5. In: ComputerBase. 4. Januar 2022, abgerufen am 3. Mai 2023.
  2. Andreas Schilling: AMD stellt Ryzen-7000-Serie mit Zen-4-Chiplet in 5 nm und IOD mit RDNA-2-Grafik vor. In: hardwareLUXX. 23. Mai 2022, abgerufen am 3. Mai 2023.
  3. Marcel Niederste-Berg: PCIe-5.0-Pflicht auf AM5-Mainboards: AMD-Meeting bestätigt B650E-Chipsatz. In: hardwareLUXX. 29. August 2022, abgerufen am 3. Mai 2023.
  4. Carsten Spille: Ryzen-7000-CPUs für Fassung AM5 ab 27. September im Handel. In: heise.de. 12. September 2022, abgerufen am 3. Mai 2023.
  5. Patrick Kennedy: AMD EPYC Update at AMD Financial Analyst Day 2022. In: STH. 9. Juni 2022, abgerufen am 3. Mai 2023 (englisch).
  6. Volker Rißka: AMD Epyc: Sockel SP6 für effiziente Zen-4- und Zen-5-CPUs. In: ComputerBase. 14. Mai 2022, abgerufen am 3. Mai 2023.

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