Zen 3

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Produktion:seit 2020
Produzent:TSMC
Fertigung:7 nm bis 6 nm
Befehlssatz:AMD64 (x86-64)
Mikroarchitektur:x86-Prozessor
Sockel:AM4
Namen der Prozessorkerne:
  • Vermeer (Desktop-CPUs)
  • Milan (Server-CPUs)
  • Cezanne (Laptop-CPUs)

Zen 3 ist eine Prozessor-Mikroarchitektur (x86-64) des Unternehmens AMD. Zen 3 ist nach Zen, dem Refresh Zen+ und Zen 2 die dritte Generation der unter den Markennamen „Ryzen“ und „Epyc“ 2017 eingeführten Zen-Prozessoren. Es wurde gegenüber Zen 2 sowohl die Architektur als auch die Herstellungsprozesstechnologie optimiert, AMD spricht hier von 7nm+. AMD hat diese Prozessorgeneration am 8. Oktober 2020 wegen der Covid-19-Pandemie per Livestream vorgestellt. Die in 7-nm-Prozesstechnologie (N7) bei TSMC hergestellten CPU-Dies bestehen aus 8 Kernen (Core Complex oder „CCX“)-Bausteinen mit 32 MB Level-3-Cache, die über „Infinity Fabric“ genannte serielle Hochleistungsverbindungen gekoppelt werden. Laut AMD hat Zen 3 die bisher größten Anpassungen an der Zen-Architektur erfahren. Insgesamt bietet Zen 3 laut AMD bis zu 24 Prozent mehr Leistung pro Watt als Zen, eine um 19 Prozent höhere IPC und insgesamt rund 26 Prozent mehr Leistung als Zen 2. Erhältlich sind alle genannten Prozessoren seit dem 5. November 2020.

Ryzen 5000 sind sockelkompatibel zu den Vorgängern, passen also in Hauptplatinen mit dem Sockel AM4 und sind Board-abhängig nach einem zuvor erfolgten BIOS-Update nutzbar. Die 500er-I/O-Hubs X570, B550 und A520 sind grundsätzlich kompatibel, sofern sie mindestens mit der AGESA-Version 1.0.8.0 versehen sind. Lauffähig sind die Ryzen-5000-Prozessoren allerdings erst mit AGESA 1.1.0.0. Nutzer mit 400er-I/O-Hubs wie dem B450 und X470 können Ryzen 5000 Prozessoren verbauen, wenn passende Updates für das BIOS durch den Mainboard-Hersteller bereitgestellt wurden. Inzwischen (2022) stehen auch BIOS-Updates für einige X370, B350 und A320 Platinen zur Verfügung.[1] Mit der AGESA-Version 1.2.0.7 wurde die Kompatibilität nach anhaltender Kritik durch Nutzer und Presse letztlich sichergestellt, auch wurden einige Fehler ausgebessert – etwa Performance-Einbußen unter Windows 11 durch das integrierte fTMP-Modul. Einige Features – etwa PCIe 4.0 – sind auf den nachgerüsteten Boards ggf. nicht vorhanden.

Neuerungen gegenüber der Generation Zen 2 sind:

  • einzelner 8-Core-Complex mit 32 MiB L3-Cache (Zen 2: 2×16 MiB)
  • höhere Recheneffizienz (mehr Rechenkapazität je Watt Leistungsbedarf) und geringfügig höhere maximale Taktfrequenzen
  • erstmals ist das mit PCIe 2.0 eingeführte Feature „Resizable BAR“ verfügbar

Die nächste Generation „Zen 4“ im 5 nm-Fertigungsverfahren wurde 2022 vorgestellt.

Architektur

  • Statt zwei Core-Complexes je Chiplet mit jeweils 4 Kernen und 16 MB Level 3 Cache ist jetzt das ganze Chiplet ein Core-Complex mit 8 Kernen und einem gemeinsamen Level 3 Cache von 32 MB Größe. Dadurch werden die Latenzen beim Wechsel zwischen Kernen erheblich (über einen Faktor 3) reduziert.
  • Ryzen-CPUs auf Basis der Zen-3-Mikroarchitektur profitieren, wie auch die Vorgängergeneration, besonders von schnellem Arbeitsspeicher, weil die Taktrate des „Infinity Fabric“ direkt vom Speichertakt abhängt. Schnellerer Arbeitsspeicher bedeutet dadurch auch schnelleren Datenaustausch zwischen zwei Core Complexes bzw. auch zwischen den Chiplets. Es wird bis zu LPDDR4-4267 unterstützt.
  • Low Power DDR4 (LPDDR4) Speicher wird unterstützt mit geringerem Energieverbrauch und höherer Bandbreite
  • eine ganze Reihe von Optimierungen bei Instruktionen und Pipeline, die zusammen einen um 18 % höheren Durchsatz (IPC – Instruktionen pro Taktzyklus) ergeben.
  • Control Flow Enforcement Technologie (CET), um Return Oriented Programming zu verhindern
  • schnellere Wechsel der Kern-Frequenzen
  • Die Kern-Versorgungsspannung kann jetzt je Kern unterschiedlich sein
  • die integrierte Grafikeinheit ist zwar wie beim Vorgänger Zen 2 ebenfalls noch eine Vega 8-Architektur, läuft aber mit höherer maximaler Frequenz von 2,1 GHz gegenüber 1,75 GHz bei Zen 2

Während Zen 3 für bis zu DDR4-3200 spezifiziert ist, liegt der Sweet-Spot vermutlich bei etwa DDR4-3866 bis DDR4-4000 – bei höherem Speichertakt wird Infinity Fabric in einen asynchronen Modus geschaltet, welches die Speicherlatenz erhöht und somit die Performance nachteilig beeinflusst.

Ryzen 5000 „Vermeer“

AMD Ryzen 7 5800X

Die auf Zen 3 basierende Ryzen 5000 Desktop-CPU-Baureihe heißt „Vermeer“ und integriert ein oder zwei CPU-Chiplets (mit jeweils 8 Kernen) und einem I/O-Chiplet in einem AM4-Sockel. Ferner gibt es auch Desktop CPUs in der 5000er-Generation, welche auf die „Cezanne“-Baureihe setzen. Sie ist die letzte Generation von Chips, die den AM4-Sockel verwenden.

Am 5. November 2020 erschienen zunächst vier Prozessormodelle mit 6 bis 16 Kernen. Am 15. März 2022 kündigte AMD den Ryzen 5800X3D an, den ersten Prozessor mit gestapelten Speicherchips. Dies ermöglicht mit 96 MB einen wesentlich größeren L3-Cache als üblich, was vor allem die Leistung in Spielen verbessert. Laut AMD ist der 5800X3D um bis zu 15 % schneller als der Ryzen 5900X.

NamePreise bei
Release
CMOSKerne/
Threads
Basis-/
Boost-Takt
L2-CacheL3-CacheSockelPCIePCIe
lanes
Speicher-
Unterstützung
TDPKühler
(PIB)
Ryzen 9 5950X849€7nm FinFET16/323,4 / 4,9 GHz8 MB64 MBAM404.024DDR4-3200105 WN/A
Ryzen 9 5900X579€12/243,7 / 4,8 GHz6 MB
Ryzen 9 5900OEM3,0 / 4,7 GHz65 W
Ryzen 7 5800X3D$4998/163,4 / 4,5 GHz4 MB96 MB105 W
Ryzen 7 5800X449€3,8 / 4,7 GHz32 MB
Ryzen 7 5800OEM3,4 / 4,6 GHz65 W
Ryzen 7 5700X$2993,4 / 4,6 GHz
Ryzen 5 5600X319€6/123,7 / 4,6 GHz3 MBWraith Stealth
Ryzen 5 5600$1993,5 / 4,4 GHz

Ryzen 5000 „Cezanne“

Am 12. Januar 2021 stellte AMD die Ryzen 5000er Notebook-APUs der Zen-3-Reihe vor.[2] In der folgenden Tabelle sind sie zusammen mit den ebenfalls mit einer 5000er-Nummer versehenen Mobil-APUs der vorhergehenden Generation Zen 2 („Lucienne“) aufgeführt.

Cezanne-APUs für Notebooks[3][4]
NameCMOSKerne/

Threads

Basis-/

Boost-Takt

L2-CacheL3-CacheCPU-Arch.PCIeGPUGPU-KerneGPU-TaktTDP
Ryzen 9 5980HX7nm FinFET8 / 163,3 / 4,8 GHz4 MB16 MBZen 33.0Radeon
Vega
82,1 GHz45+ W
Ryzen 9 5980HS3,0 / 4,8 GHz35 W
Ryzen 9 5900HX3,3 / 4,6 GHz45+ W
Ryzen 9 5900HS3,0 / 4,6 GHz35 W
Ryzen 7 5800H3,2 / 4,4 GHz2,0 GHz45 W
Ryzen 7 5800HS2,8 / 4,4 GHz35 W
Ryzen 5 5600H6 / 123,3 / 4,2 GHz3 MB61,8 GHz45 W
Ryzen 5 5600HS3,0 / 4,2 GHz35 W
Ryzen 7 5800U8 / 161,9 / 4,4 GHz4 MB82,0 GHz15 W
Ryzen 7 5700U1,8 / 4,3 GHz8 MBZen 21,9 GHz
Ryzen 5 5600U6 / 122,3 / 4,2 GHz3 MB16 MBZen 371,8 GHz
Ryzen 5 5500U2,1 / 4,0 GHz8 MBZen 2
Ryzen 3 5400U4 / 82,6 / 4,0 GHz2 MB8 MBZen 361,6 GHz
Ryzen 3 5300U2,6 / 3,8 GHz4 MBZen 21,5 GHz

April 2021 kamen auch Cezanne-APUs für Desktoprechner auf den Markt. Im Gegensatz zur vorhergehenden Generation (Renoir) werden sie nicht nur OEMs, sondern zum Teil auch Endkunden angeboten.

April 2022 kam mit dem Ryzen 5 5500 auch eine Cezanne-CPU für Desktoprechner auf den Markt, welche mit deaktiviertem GPU zwar eine APU ist, jedoch nur als CPU genutzt werden kann.[5]

Cezanne-Produkte für Desktop[6]
NameCMOSKerne/

Threads

Basis-/

Boost-Takt

L2-CacheL3-CacheCPU-Arch.PCIeGPUGPU-KerneGPU-TaktTDPKühler

(PIB)

Ryzen 7 5700G7nm FinFET8 / 163,8 / 4,6 GHz4 MB16 MBZen 33.0Radeon
Vega
82,0 GHz65 WWraith Stealth
Ryzen 7 5700GE3,2 / 4,6 GHz35 W
Ryzen 5 5600G6 / 123,9 / 4,4 GHz3 MB71,9 GHz65 W
Ryzen 5 5600GE3,4 / 4,4 GHz35 W
Ryzen 5 55003,6 / 4,2 GHz65 W

EPYC Generation 3 „Milan“

Die auf Zen 3 basierende EPYC-Server-Chipreihe soll „Milan“ heißen und wird die letzte Generation von Chips sein, die den SP3-Sockel verwendet. Es werden bis zu 64 Zen-3-Cores je CPU verbaut. Die Vorstellung ist für den 15. März 2021 geplant.[7][8]

Server-CPUs
NameKerne/ThreadsCCD x Kerne3Basis-/Boost-Takt (GHz)L3-CacheKonfigurationTDP
Epyc 776364 / 1288 x 82,45 / 3,50256 MB
32 MB je CCD
2P280 W
Epyc 77132,00 / 3,675225 W
Epyc 7713P1P
Epyc 766356 / 1128 x 72,00 / 3,502P240 W
Epyc 764348 / 968 x 62,30 / 3,60225 W
Epyc 75F332 / 648 x 42,95 / 4,00280 W
Epyc 75432,80 / 3,70225 W
Epyc 7543P1P
Epyc 75132,60 / 3,65128 MB
16 MB je CCD
2P200 W
Epyc 745328 / 564 x 72,75 / 3,4564 MB
16 MB je CCD
225 W
Epyc 74F324 / 488 x 33,20 / 4,00256 MB
32 MB je CCD
240 W
Epyc 74434 x 62,85 / 4,00128 MB
32 MB je CCD
200 W
Epyc 7443P1P
Epyc 74132,65 / 3,602P180 W
Epyc 73F316 / 328 x 23,50 / 4,00256 MB
32 MB je CCD
240 W
Epyc 73434 x 43,20 / 3,90128 MB
32 MB je CCD
190 W
Epyc 73133,00 / 3,70155 W
Epyc 7313P1P
Epyc 72F38 / 168 x 13,70 / 4,10256 MB
32 MB je CCD
2P180 W
3 Anzahl der CCDs x Anzahl der aktiven Kerne je CCD

Ryzen 6000 & 7035 „Rembrandt & Rembrandt R“ Zen 3+

Am 4. Januar 2022 stellte AMD die Ryzen 6000 „Rembrandt“ CPUs vor, am 20. September 2022 folgte die 7035-Serie „Rembrandt R“. Die CPUs finden Platz auf FP7-Motherboard, unterstützen DDR5 und kommen mit einer integrierten RDNA2-Grafikeinheit. Alle CPUs entsprechen der Zen-3+-Architektur.

Rembrandt-APUs für Notebooks
NameCMOSCodenameKerne/

Threads

Basis-/

Boost-Takt

L1-CacheL2-CacheL3-CacheCPU-Arch.GPUGPU-KerneGPU-TaktTDP
Ryzen 9 6980HX6nm FinFETRembrandt8 / 163,3 / 5,0 GHz512 KB4 MB16 MBZen 3+RDNA2 680M122,4 GHz45 W
Ryzen 9 6980HS35 W
Ryzen 9 PRO 6950H3,3 / 4,9 GHz45 W
Ryzen 9 PRO 6950HS35 W
Ryzen 9 6900HX45+ W
Ryzen 9 6900HS35 W
Ryzen 7 7735HSRembrandt R3,2 / 4,75 GHz2,2 GHz
Ryzen 7 7735U2,7 / 4,75 GHz28 W
Ryzen 7 Pro 6860ZRembrandt2,7 / 4,725 GHz15-28W
Ryzen 7 Pro 6850H3,2 / 4,7 GHz35W
Ryzen 7 Pro 6850HS
Ryzen 7 6800H45W
Ryzen 7 6800HS
Ryzen 7 Pro 6850U2,7 / 4,7 GHz15-28W
Ryzen 7 6800U
Ryzen 5 7535HSRembrandt R6 / 123,3 / 4,55 GHz3 MBRDNA2 660M61,8 GHz35 W
Ryzen 5 7535U2,9 / 4,55 GHz28 W
Ryzen 5 Pro 6650HRembrandt3,3 / 4,5 GHz384 KB1,9 GHz45 W
Ryzen 5 Pro 6650HS35 W
Ryzen 5 6600H45 W
Ryzen 5 6600HS35 W
Ryzen 5 Pro 6650U2,9 / 4,5 GHz15-28W
Ryzen 5 6600U
Ryzen 3 7335URembrandt R4 / 83,0 / 4,3 GHz512 KB2 MB8 MB1,8 GHz28 W

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Andreas Schilling: Chipsätze der 300er-Serie werden offiziell zu Ryzen 5000 kompatibel (4. Update). Abgerufen am 16. Juni 2022.
  2. AMD Announcement. AMD, 21. Januar 2021, abgerufen am 24. Januar 2021 (englisch).
  3. RYZEN MODEL SPECIFICATIONS. AMD, abgerufen am 24. Januar 2021 (englisch).
  4. AMD Ryzen 5000 Mobile 'Cezanne' SoC Deep Dive: Zen 3 Powers Into Notebooks auf Tom’s Hardware vom 26. Januar 2021, abgerufen am 12. April 2021.
  5. Volker Rißka: AMD Ryzen 7 5700X und Ryzen 5 5500 im Test. Abgerufen am 16. Juni 2022.
  6. AMD RYZEN DESKTOP PROCESSORS WITH AMD RADEON GRAPHICS. AMD, abgerufen am 28. November 2021 (englisch).
  7. Andreas Schilling: 68 % schneller: AMD zeigt Benchmarks zu EPYC. Abgerufen am 13. Januar 2021.
  8. 3rd Gen AMD EPYC™ Processors. Abgerufen am 10. März 2021.

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