Zella (Dingelstädt)

Zella
Stadt und Landgemeinde Dingelstädt
Koordinaten:51° 17′ N, 10° 22′ O
Höhe: 290 m ü. NN
Einwohner:274 (31. Dez. 2019)
Eingemeindung:1. Januar 1997
Eingemeindet nach:Anrode
Postleitzahl:37351
Vorwahl:036023
St. Nikolaus
St. Nikolaus

Zella ist ein Ortsteil der Stadt und Landgemeinde Dingelstädt im Landkreis Eichsfeld in Thüringen und zählt zum historischen Obereichsfeld.

Lage

Zella liegt an der Landesstraße 2041 von Dachrieden nach Dingelstädt ungefähr 9 Kilometer nordwestlich von Mühlhausen. Die Gemarkung liegt im Unstruttal zwischen den Höhenlagen des Dün im Nordosten, des Oberen Eichsfeldes im Westen und dem Thüringer Becken im Südosten.

Geschichte

Im Jahr 1201 wurde im Urkundenbuch des Eichsfeldes 161 die Ersterwähnung niedergeschrieben.[1] Sie fällt zusammen mit der Nennung zweier Brüder, Hartung und Walter de Zcelle. Sie bezeugen den Verkauf von Gütern zu Lutter an das Martinsstift in Heiligenstadt. Da der Ortsname dem lateinischen cella entstammt, was Mönchsklause oder Kapelle bedeutet, bezieht er sich auf eine Einsiedlerklause.[2] Der Gemeinde Anrode trat Zella am 1. Januar 1997 bei. Am 1. Januar 2023 wurde die Gemeinde Anrode aufgelöst und Zella wechselte zur Stadt Dingelstädt im Landkreis Eichsfeld.[3]

Am 31. Dezember 2019 wohnten im Ortsteil 274 Personen.[4]

Breitenbich

Zu Zella gehört das einen Kilometer östlich gelegene Anwesen Breitenbich. Es wurde 1249 erstmals als Kloster Breitenbich urkundlich erwähnt.[5] 1253 wurde das Zisterzienserinnen-Kloster bereits wieder aufgegeben und in ein Gut umgewandelt, der Konvent zog nach Mühlhausen. Von 1908 bis 1997 waren die umliegenden Orte mit einem nach Breitenbich benannten Haltepunkt der Bahnstrecke Gotha–Leinefelde an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Heute führen schmale Straßen zum ehemaligen Gut Breitenbich.

Persönlichkeiten

  • Karl Künstler (1901–1945), SS-Obersturmbannführer, Lagerkommandant des Konzentrationslagers Flossenbürg.

Literatur

  • Roswitha Knauft: Festschrift zur 800-Jahr-Feier von Zella. Hg. von der Gemeinde Anrode, Duderstadt o. J. (2001), 48 Seiten, 24 Abbildungen

Weblinks

Commons: Zella (Dingelstädt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 323.
  2. Ulrich Harteisen: Das Eichsfeld. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme. Hrsg.: Ulrich Harteisen, u. a. Böhlau, Wien, Köln, Weimar 2018, ISBN 978-3-412-50066-5, S. 410.
  3. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 26/2022 S. 475 ff., aufgerufen am 31. Dezember 2022
  4. Gemeinde Anrode - OT Zella. In: gemeinde-anrode.de. 1. Januar 1970, abgerufen am 19. Januar 2021.
  5. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 40.

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Wappen Dingelstaedt.png
Wappen der Stadt Dingelstädt, Thüringen, von 1859 bis 2019, seitdem Wappen der Ortschaft Dingelstädt.
Blasonierung
„In Silber ein bewurzelter grüner Eichenbaum mit einem frei schwebenden goldenen Ring um den Stamm.“
Zum 1. Januar 2019 sclossen sich die bisherige Stadt Dingelstädt und die Gemeinden Helmsdorf, Kefferhausen, Kreuzebra und Silberhausen der bisherigen Verwaltungsgemeinschaft Dingelstädt zur neuen Landgemeinde und Stadt Dingelstädt zusammen. Das bisherige Stadtwappen wurd seitdem als Wappen der Ortschaft Dingelstädt weitergeführt. Die neugebildete Landgemeinde und Stadt Dingelstädt führte zunächst kein eigenes Wappen, bis sie im Jahre 2020 ein neu geschaffenes Wappen annahm.[1]
Zella (Anrode) St. Nikolaus 01.jpg
Autor/Urheber: ErwinMeier, Lizenz: CC BY-SA 4.0
St.-Nikolaus-Kirche in Zella (Dingelstädt) von Süden