Zainingen
Zainingen Gemeinde Römerstein | |
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Koordinaten: | 48° 29′ N, 9° 33′ O |
Höhe: | 801 m ü. NN |
Fläche: | 12,91 km² |
Einwohner: | 1260 (30. Mrz. 2024)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 98 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 72587 |
Vorwahl: | 07382 |
Zainingen liegt in einem Vulkantrichter des Schwäbischen Vulkans |
Zainingen ist ein Ortsteil der Gemeinde Römerstein im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg.
Geographie
Der Ort liegt in einem Maarkessel des ehemaligen Schwäbischen Vulkans. Im Dorfkern befindet sich eine Hüle, unter der sich vulkanischer Tuffit befindet.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Zeininger marca datiert aus dem Jahr 788 im sogenannten Codex Laureshamensis des Klosters Lorsch. Damals schenkte ein Mann namens Gubo einen Hof in Zainingen an das Kloster Lorsch. Bereits seit 1383 gehört Zainingen zu Württemberg und war dem Amt Urach zugeordnet. Vom Oberamt Urach kam der Ort 1938 zum Landkreis Münsingen. Mit der Auflösung des Landkreises Münsingen im Zuge der Kreisreform von 1973 kam die Gemeinde an den Landkreis Reutlingen. Am 1. Januar 1975 schloss sich Zainingen mit Böhringen und Donnstetten zur neuen Gemeinde Römerstein zusammen.
Politik
Zainingen ist ein Ortsteil der Gemeinde Römerstein. Bürgermeister und Gemeindeverwaltung haben ihren Sitz in Böhringen. In Zainingen gibt es eine Verwaltungsstelle, die dreimal in der Woche geöffnet hat.[2] Sie befindet sich im ehemaligen Rathaus. Der Ortschaftsrat besteht aus sieben Personen; Ortsvorsteher ist Markus Claß.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Martinskirche in Zainingen gilt als eine der ältesten Missionsstationen auf der Schwäbischen Alb, das genaue Datum der Erbauung ist nicht bekannt, es dürfte zwischen 1476 und 1496 liegen. Im Langhaus befindet sich ein Wandgemälde des Heiligen Christophorus von 1496. Im Jahr 1559 wurde der Kirchhof von Herzog Christoph als Schutzhof mit einer hohen Ringmauer befestigt. Sowohl die Bevölkerung als auch die durchreisenden Transporte, insbesondere der Salzfuhren, die auf der Durchgangsstraße Wien-Paris eine große Rolle spielten, fanden hier Schutz. 1769 wurde die Martinskirche erstmals mit einer Orgel ausgestattet.
- Die Zaininger Hüle ist die größte erhaltene Hüle der Schwäbischen Alb. Sie ist als Naturdenkmal und als Geotop geschützt.
Feste
Am ersten Wochenende im Juli findet immer der traditionelle Zaininger Hüle-Hock statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Bundesstraße 28, welche Bad Urach und Blaubeuren verbindet, führt auf einer 1936 gebauten Umgehungsstraße direkt an Zainingen vorbei.
Öffentliche Einrichtungen
In Zainingen gibt es ein Rathaus, eine Grundschule, einen evangelischen Kindergarten und eine Mehrzweckhalle (Turn- und Festhalle), sowie ein Backhaus.
Literatur
- Zainingen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Urach (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 8). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1831, S. 223–224 (Volltext [Wikisource]).
- Gerhard Müller (Hrsg.): Der Kreis Reutlingen. Theiss, Stuttgart 1975, ISBN 3-8062-0136-6, S. 282–283.
Weblinks
- Zainingen bei leo-bw, dem landeskundlichen Informationssystem Baden-Württemberg
- Militär in Römerstein (Truppenübungsplatz und Richtfunk-Schaltstelle Dullenwang)
Einzelnachweise
- ↑ Zahlen & Fakten. Gemeinde Römerstein, abgerufen am 22. Juli 2024.
- ↑ Ortschaftsverwaltung Zainingen. Gemeinde Römerstein, abgerufen am 15. März 2022.
- ↑ Ortschaftsrat Zainingen. Gemeinde Römerstein, abgerufen am 10. Januar 2022.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Muck, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Blick vom Hursch-Turm in Richtung Zainingen
(c) Dietrich Krieger, CC BY-SA 3.0
Martinskirche in Römerstein-Zainingen, Landkreis Reutlingen, Baden-Württemberg, Deutschland
Autor/Urheber: Reiner Enkelmann, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Luftbild von Zainingen (Gemeinde Römerstein), Mittlere Schwäbische Alb, 13km östlich von Bad Urach. Die meisten Vulkantrichter (ehemals zumeist Maare) des Schwäbischen Vulkans sind wie die übrigen jurassischen Sedimentschichten im Laufe von mehreren Mio. Jahren seit der miozänen Entstehung der Vulkane bis zu 200m verwittert und abgetragen worden. Die Trichter sind heute sanfte Mulden, die auf dem Plateau der Alb morphologisch noch gut erkennbar blieben.
Weil das Schlotgestein der Muldenböden im Gegensatz zum Kalkgestein der Umgebung für Wasser undurchlässig ist – die Anwohner sprechen von „Wassersstein“ - wurden diese Mulden bevorzugt besiedelt, denn hier halfen kleine Karstquellen, Brunnen oder Tümpel Wasserknappheit teilweise zu kompensieren. Ein gutes Beispiel ist das ehemals kleine Dorf Zainingen. Die Häuser ducken sich auch heute noch kompakt in die Mulde und in den tiefsten Punkten sammelte sich das Wasser in drei so genannten Hülen, von denen eine noch erhalten ist und als ästhetischer Mittelpunkt des Ortes dient.
Autor/Urheber: Johannes Baier, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Im Maarkessel von Zainingen befindet sich eine Hüle