Zaber

Zaber

Daten
GewässerkennzahlDE: 23852
LageBaden-Württemberg
FlusssystemRhein
Abfluss überNeckar → Rhein → Nordsee
Quellean der Zaberhalde unterhalb der Serpentine der Steigenstraße Zaberfeld–Häfnerhaslach (K 2062) auf der Gemarkung von Zaberfeld
49° 2′ 31″ N, 8° 54′ 43″ O
Quellhöhe330,1 m ü. NN[1]
Mündungbei Lauffen in den NeckarKoordinaten: 49° 4′ 43″ N, 9° 9′ 18″ O
49° 4′ 43″ N, 9° 9′ 18″ O
Mündungshöheca. 161,3 m ü. NN[2]
Höhenunterschiedca. 168,8 m
Sohlgefälleca. 7,6 ‰
Länge22,4 km[3]
Einzugsgebiet113,806 km²[4]
AbflussMQ
790 l/s
Durchflossene StauseenEhmetsklinge
Einwohner im EinzugsgebietEtwa 39.000
Die Zaber bei der Mündung in Lauffen

Die Zaber bei der Mündung in Lauffen

Flusslauf der Zaber (rot)

Flusslauf der Zaber (rot)

Die Zaber ist ein rund 22 km langer Bach im mittleren Baden-Württemberg, der in Lauffen am Neckar im Landkreis Heilbronn von links und Westen in den Neckar mündet. Nach ihr wurde der mittelalterliche Zabergau benannt. Das flache Gewässer ist nicht schiffbar.

Name

Die Ersterwähnung liegt aus dem Jahr 793 als Zabernahgouwe (Zabernachgau) vor. Herkömmlicherweise geht man davon aus, dass sich der Name aus dem lateinischen Wort Taberna („Gaststätte“, „Straßenstation“) ableitet. Vermutet wird, dass die römische Siedlung im heutigen Meimsheim diesen Namen trug (ähnlich wie der elsässische Ort Zabern) und mit der Zeit der Ortsname auf die Umgebung bzw. auf den Bach übertragen wurde.[5] Unterstützt wird diese Theorie dadurch, dass sich im römischen Meimsheim ein Verkehrsknotenpunkt befand und der Ort möglicherweise verwaltungstechnisch für die Region von Bedeutung war.

Namengebend war die Zaber für das Zabergäu zwischen den Höhenzügen Heuchelberg und Stromberg.

Geographie

Zaberursprung

Ursprung der Zaber bei Zaberfeld

Die Zaber entsteht im Landkreis Heilbronn etwa zwei Kilometer südsüdwestlich von Zaberfeld am Nordhang des bewaldeten Strombergs. Unter der Serpentine der Steigenstraße Zaberfeld–Häfnerhaslach (K 2062) liegen eben noch auf der Gemarkung von Zaberfeld einige Quellen, die sich rasch vereinen.

Verlauf

Die Zaber fließt den Stromberghang hinab nach Norden und in den Stausee Ehmetsklinge ein, der auch noch von zwei weiteren Bächen gespeist wird, von denen der aus der namengebenden Ehmetsklinge etwas länger ist als die Zaber. Nach dem See geht die Zaber auf Ostkurs, den sie bis hin zur Mündung mit nur kleineren Ausschlägen beibehält.

Zunächst durchquert sie Zaberfeld, hinter dem sie ein linker und ein rechter Zufluss erreichen, die beide in ihren Tälern ebenfalls zu einem See aufgestaut sind. Dann wechselt er in die Gemeinde Pfaffenhofen über, durchquert hier in sehr gefällearmem Tal zunächst das Dorf Weiler an der Zaber, ab wo die ersten Weinberge den linken Hang bedecken. Dahinter weitet sich der Talgrund sehr aus und er durchfließt Pfaffenhofen selbst, das die Talaue zugunsten des unteren Hangfüße meidet.

Hinter Güglingen und dann dessen Teilort Frauenzimmern steht Wein auch auf den ferneren Hügeln vor dem Stromberg im Süden. Brackenheim liegt in etwas Abstand auf dem linken Hügel und im Tal des von links zulaufenden Forstbachs, des mit über 7 km ersten längeren Zuflusses. Gleich darauf gegenüber dem Teilort Meimsheim läuft ein ähnlich langer rechter Nebenfluss zu, der aus Cleebronn kommende Herrenwiesenbach.

Nun gräbt sich der Bach tiefer ein und das Tal wird eng. In einem Talmäander mündet von links das 9 km lange Neipperger Bächle wiederum von links, der längste Zufluss und letzte bedeutende überhaupt. Bald danach tritt der Bach in die ausladende ehemalige Lauffener Neckarschlinge ein, die der Neckar selbst verlassen hat und dessen abwärtiger Viertelsbogen heute der Zaber als Tal dient.

Lauffen am Neckar liegt hier größtenteils rechts auf dem alten Umlaufberg, der zum Hügel abgeflacht ist. Nachdem die Zaber die Kleinstadt passiert hat, mündet sie unterhalb der dortigen Schleusenanlagen von links und Osten nach 22 km Lauf in den Neckar.

Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet umfasst 114 km² und liegt zwischen dem Höhenzug des Heuchelbergs im Südsüdwesten und dem des Strombergs im Nordnordwesten. Im Norden jenseits des Heuchelberg entwässert die Lein ostwärts zum Neckar, im Süden hinter dem Stromberg die Metter und ihr näherer Nebenfluss Kirnbach im Gleichlauf zur untersten Enz. Beidseits des Unterlaufs im sich nach Osten hin weitenden Bergtrichters laufen zu diesem kleinere Konkurrenten. Nur von der Westspitze des Einzugsgebiets zieht der Nachbarfluss Kraichbach in Nordwestlauf direkt zum Rhein.

Zuflüsse

Auswahl, nach LUBW-FG10, LUBD-GEZG und LUBW-SG10.
Auf den Karten vermerkte Höhenangaben wurden auf volle Meter gerundet. Mühlkanäle wurden in der Regel nicht eigens ausgewiesen.
Zum Vergleich wurden auch die Werte der Zaber selbst blau hervorgehoben aufgenommen.

Zuflüsse der Zaber
ZuflussSeiteLänge
[km][Z 1]
EZG
in km²
Restlauf
in m[Z 2]
Mündung
Ort
 
m ü. NN
Bemerkungen
Zaber22,4113,8Lauffen am Neckar161[Z 3]
Lochwiesenbächlelinks01,120.614im Stausee Ehmetsklinge (zus. 13,2 ha[Z 4])232[Z 5]
Ehmetsklingenbächlelinks02,6002,320.359im Stausee Ehmetsklinge232[Z 5]länger als Zaber
Riesenbachlinks03,2004,919.692Au W Zaberfeld220[Z 6]
Dämmlesgrabenrechts01,819.259Zaberfeld, Herrenwiesenweg218[Z 6]im Dorf verdolt
Muttersbachlinks01,6002,619.245Zaberfeld, Herrenwiesenweg218[Z 6]
Katzenbachrechts02,0003,418.091Sportgelände E Zaberfeld212[Z 6]durchfließt den Katzenbachsee
Michelbachlinks04,3006,317.609zw. Reisenmühle u. Weiler an der Zaber203[Z 7]durchfließt zuvor einen Stausee
(Bach aus der Steinenklinge)rechts01,316.671Weiler an der Zaber, Bogersmühle202[Z 8]
Benzbachlinks01,415.522vor Straßenbrücke in Pfaffenhofen201[Z 6]ab Dorfrand verdolt
Rodbachrechts02,2002,215.311Sportstätten in Pfaffenhofen200[Z 6]ab Dorfrand verdolt
(Zufluss aus der Leopoldsklinge)rechts01,514.577Umspannwerk vor Güglingen196[Z 7]
Flügelaubachrechts03,5003,512.526Güglingen, ggü. Sophienhof194[Z 6]
Riedfurtbachlinks03,8003,411.476Mühle S Güglingen-Frauenzimmern191[Z 9]
(Sägmühlkanal)rechts01,311.444Mühle S Güglingen-Frauenzimmern190[Z 6]mit längerem Ast Balzhöfer Bach 2,635 km
Fürtlesbachrechts03,5003,210.587gegen Gewerbegebiet Güglingen-Frauenzimmern188[Z 6]
Wurmbachlinks04,0007,309.928Kläranlage an Markungsgrenze Brackenheim185[Z 6]
Forstbachlinks07,2011,007.239NSG Zaberauen von Meimsheim und Botenheim vor Brackenheim-Meimsheim181[Z 6]
Herrenwiesenbachrechts07,4011,106.738uh. Zabergäubahn-Brücke bei Brackenheim-Meimsheim180[Z 6]
Truselbachrechts03,605.282Brackenheim, Obere Schellenmühle
Neipperger Bächlelinks08,9014,103.828Kläranlage vor Lauffener Neckarschlinge170[Z 6]
  1. Nach LUBW-FG10 (Datensatzeinträge).
  2. Mündung Zufluss bis Zaber-Mündung.
  3. Texteintrag in Blau auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10 im Unterwasser der Lauffener Doppelschleuse.
  4. Nach LUBW-SG10.
  5. a b Texteintrag in Blau auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10 im Hauptsee der Ehmetsklinge.
  6. a b c d e f g h i j k l m Nach dem Höhenlinienbild auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10 abgeschätzt.
  7. a b Texteintrag in Blau an der Mündung auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10.
  8. Interpoliert zwischen angrenzenden Werten, das Höhenlinienbild spräche für etwa 206 m ü. NN.
  9. Texteintrag in Schwarz an der Mündung auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Texteintrag in Blau auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10.
  2. Texteintrag in Blau auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10. (Stauziel im Unterwasser der Lauffener Schleuse.)
  3. Nach LUBW-FG10 (Datensatzeintrag).
  4. Summe der Teileinzugsgebiete nach LUBW-GEZG (Datensatzeinträge).
  5. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Etymologie der Gewässernamen und der dazugehörigen Gebiets-, Siedlungs- und Flurnamen. De Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-019039-7
Commons: Zaber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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ZaberMuendung.jpg
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Mündung der Zaber in den Neckar bei Lauffen
Zaberursprung 2 2017 03 12.jpg
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Ursprung der Zaber an der Kreisstraße 2062 zwischen Zaberfeld und Häfnerhaslach. Die Inschrift lautet:

ZABERBRUNNEN
LASS DEIN WASSER
KLAR UND EWIG FLIES-
SEN, DASS PFLANZEN,
TIERE, MENSCHEN ES
GENIESSEN. DEIN WAS-
SER STRÖME DURCHS

ZABERTAL, DAS SCHÖNE.
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