Z 1 Leberecht Maass

Z 1 Leberecht Maass
Z1 1938
Schiffsdaten
FlaggeDeutsches Reich Deutsches Reich
SchiffstypZerstörer
KlasseZerstörer 1934
BauwerftDeutsche Werke, Kiel
Kiellegung10. Oktober 1934
Stapellauf18. August 1935
Indienststellung14. Januar 1937
Verbleibam 22. Februar 1940 durch Luftangriff versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
119,3 m (Lüa)
114,0 m (KWL)
Breite11,36 m
Tiefgangmax. 4,23 m
VerdrängungStandard: 2.223 tons
Konstruktion: 2.619 t
Maximal: 3.156 tons
 
Besatzung325 Mann
Maschinenanlage
Maschine7 Dampfkessel
2 Satz Getriebeturbinen
Maschinen-
leistung
70.000 PS (51.485 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
36 kn (67 km/h)
Propeller2 dreiflügelig ø 3,18 m
Bewaffnung
Sensoren

Z 1 Leberecht Maass war einer von vier Zerstörern der Klasse Zerstörer 1934 der deutschen Kriegsmarine.

Das Boot[1] war benannt nach Konteradmiral Leberecht Maaß. Es war der erste Zerstörer, den die Kriegsmarine in Dienst stellte. Bei seiner irrtümlichen Versenkung durch eigene Luftstreitkräfte im Frühjahr 1940 kam der Großteil der Besatzung ums Leben.

Geschichte

Überfall auf Polen

Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die Leberecht Maass gegen die polnische Marine eingesetzt und war Teil der deutschen Blockadestreitmacht in der Danziger Bucht. Am 3. September 1939 beschoss sie gemeinsam mit der Wolfgang Zenker, unter dem Befehl von Konteradmiral Günther Lütjens, den polnischen Zerstörer Wicher und den Minenleger Gryf im Hafen von Gdingen. Eine polnische Landbatterie auf der Halbinsel Hela griff in das Artillerieduell ein und erzielte einen 15-cm-Treffer auf der Leberecht Maass. Vier Seeleute wurden getötet und vier verwundet. Daraufhin brach Admiral Lütjens den Angriff ab.

Unternehmen Wikinger

Anfang 1940 wurde das Boot der 2. Zerstörerflottille in der Nordsee zugeordnet. Am Abend des 22. Februar 1940 marschierte Z1 gemeinsam mit fünf weiteren Zerstörern im Rahmen des „Unternehmens Wikinger“ in Richtung Doggerbank. Dabei wurde die Flottille in der Dunkelheit versehentlich von mehreren deutschen He 111 der II. Gruppe des Kampfgeschwaders 26 angegriffen.[2] Die Luftwaffe war über das „Unternehmen Wikinger“ nicht informiert worden, und die Flugzeugbesatzung nahm deshalb an, sie greife einen britischen Zerstörerverband an. Die Leberecht Maass wurde von einer 50-kg-Bombe zwischen Brücke und Schornstein getroffen und scherte nach Steuerbord aus. Wenige Minuten später brach der Zerstörer nach einer Detonation während eines zweiten Angriffs auseinander und sank mit 282 Mann. Unter ihnen war auch der Kommandant Bassenge. Nur 60 Überlebende wurden gerettet, von denen einer noch auf der Heimreise starb. Es konnte nie ganz geklärt werden, ob die Detonation ein weiterer Bombentreffer war (die He 111 hatte zwei Angriffe geflogen) oder ob der Zerstörer auf eine Mine lief, die Teil eines im Januar 1940 gelegten britischen Minenfeldes war.

Bei den Rettungsversuchen lief das Schwesterboot Max Schultz vermutlich auf eine Mine desselben Feldes und sank mit der gesamten Besatzung.

Kommandanten

  • Korvettenkapitän Friedrich Traugott Schmidt – 14. Januar bis 29. September 1937
  • Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Gerhard Wagner – 4. Oktober 1937 bis 4. April 1939
  • Korvettenkapitän Fritz Bassenge – 5. April 1939 bis 22. Februar 1940

Bekannte Besatzungsangehörige

Literatur

  • Gerhard Koop, Klaus-Peter Schmolke: German Destroyers of World War II – Warships of the Kriegsmarine. Seaforth Publishing, 2014, S. 77+78.
  • Hans H. Hildebrand, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die Deutschen Kriegsschiffe – Biographien. Band 5.

Weblinks

Commons: Z 1 Leberecht Maass – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die ehemalige Kriegsmarine bezeichnete alle Fahrzeuge bis einschließlich Zerstörergröße als Boote, ungeachtet der Tatsache, dass es sich meist um Schiffe handelte. Siehe: Boot/Schiff
  2. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, Februar 1940. Abgerufen am 24. Januar 2017.

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War ensign of Germany (1938-1945).svg
War Ensign of Germany 1938-1945. See Flags Of The World.
Leberecht Maass2.jpg
German Type-1934-Destroyer Z 1 Leberecht Maass, booklet for identification of ships, published by the Division of Naval Inteligence of the Navy Department of the United States.