Z25

Die Z25 war ein programmgesteuerter elektronischer Rechner der Zuse KG in Bad Hersfeld auf der Basis von Transistoren, der ab 1963 in Serie gebaut wurde. Die Wortlänge betrug 18 Binärstellen. Die Verarbeitung doppelter Wortlängen war möglich (Dezimalzahlen mit 10 Stellen). 32.768 Adressen konnten angewählt werden. Der Rechner verfügte zum einen über einen fest verdrahteten Speicher für Standardprogramme. Als Arbeitsspeicher diente ein Ferritkernspeicher. Die maximale Größe dieses Speichers betrug 16.383 Worte. Ein im Gegensatz zum fest verdrahteten Speicher frei programmierbarer Programmspeicher hatte eine Größe von maximal 4096 Worten.[1]

Der Rechner konnte bei 180 kHz Taktfrequenz circa 7100 Rechenoperationen pro Sekunde durchführen. Mehrere Zuse Z25 konnten zu einem Mehrrechnersystem zusammengeschaltet werden und die Zuse Z25 konnte zur Steuerung und Datenerfassung externer Geräte eingesetzt werden. Voraussetzung dafür war ein System zur Programmunterbrechung durch andere Geräte mit bis zu 32 Kanälen.[1]

Ein- und Ausgaben konnten mittels Fernschreibmaschine, Lochstreifen und Lochkarten erfolgen, Ausgaben auch über einen Zeichendrucker. Als Massenspeicher war ein Trommelspeicher vorhanden sowie ein Magnetbandspeicher nutzbar. Der Trommelspeicher hatte eine Speicherkapazität von 17.664 Z25-Wörtern. Die Übertragungsgeschwindigkeit betrug 6900 Wörter pro Sekunde. Der Magnetbandspeicher hatte eine Kapazität von einer Million Z25-Wörtern und eine Übertragungsgeschwindigkeit von rund 33.000 Z25-Wörtern pro Sekunde.[2][1][3]

Der Rechner war spätestens ab dem Jahr 1963 verfügbar. Eine Zuse Z25 befand sich unter anderem am Mineralogischen Institut der Universität Marburg.[4] Dieser Rechner wurde zur Steuerung mehrerer Einkristalldiffraktometer eingesetzt. Die auf den Daten beruhenden Kristallstrukturanalysen wurden von Rudolf Allmann, Hans Burzlaff, Erwin Hellner und Werner Fischer unter anderem auf einer Telefunken TR4 gerechnet.

Einzelnachweise

  1. a b c Zuse KG: Einführung in die Arbeitsweise der Zentraleinheit des Datenverarbeitungssystems Zuse Z 25 (Ausgabe April 1963).
  2. Zuse KG: Zuse Z 25 Standard-Grundprogramm Programmieranleitung (Ausgabe Dezember 1963).
  3. Zuse Forum 10-1965, S. 34.
  4. Hochschulrechenzentrum Universität Marburg: Geschichtliche Entwicklung des HRZ. 13. Oktober 2013, abgerufen am 11. Januar 2015.

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Urs Vonhuben

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Zuse Z25 im Depot de Museums für Kommunikation