Yvonne Bönisch

Yvonne Snir-Bönisch

Yvonne Bönisch gibt Interview bei Judo EM 2022
Voller NameYvonne Snir-Bönisch
NationDeutschland Deutschland
Geburtstag29. Dezember 1980
GeburtsortLudwigsfelde, Deutschland
Größe168 cm
Gewicht57 kg
BerufCheftrainerin
Karriere
Graduierung

6. Dan - Rokudan 

VereinUJKC Potsdam
Karriereende11. September 2009
Medaillenspiegel
Olympische Spiele1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften0 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften0 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold2004 Athenbis 57 kg
Weltmeisterschaften
Silber2003 Osakabis 57 kg
Silber2005 Kairobis 57 kg
Europameisterschaften
Silber2002 Mariborbis 57 kg
Silber2007 Belgradbis 57 kg

Yvonne Snir-Bönisch[1] (geb. Bönisch; * 29. Dezember 1980 in Ludwigsfelde) ist die erfolgreichste deutsche Judoka und jetzige Judotrainerin. Sie trägt den 6. Dan.

Werdegang als Judoka

Sie begann mit dem Judo-Sport 1987 beim JV Ludwigsfelde[2], 1993 wechselte sie zum Universitäts Judo- und Kampfsportclub Potsdam (UJKC). Das Jahr 1995 markierte den Beginn ihres Erfolges, damals wurde sie Erste bei den Deutschen Meisterschaften U19. 1999 und 2002 wurde sie Deutsche Meisterin in ihrer Gewichtsklasse. 2002 wurde sie bei den Europameisterschaften Zweite, und 2003 gewann sie bei den Weltmeisterschaften in Osaka die Silbermedaille. Damals musste sie im Finale gegen die Nordkoreanerin Kye Sun-hui wegen einer Verletzung des Ellenbogens aufgeben.

Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen triumphierte sie nach schweren Vorkämpfen (unter anderem gegen Isabel Fernández (Spanien), Olympiasiegerin von Sydney 2000 und im Halbfinale gegen Deborah Gravenstijn (Niederlande), WM-Dritte 2003) im Finale der Gewichtsklasse bis 57 kg über die amtierende Weltmeisterin Kye Sun-hui (Nordkorea) und gewann damit die erste Goldmedaille der deutschen Mannschaft bei diesen Olympischen Spielen und die erste Goldmedaille der deutschen Frauen im Judo bei Olympischen Spielen überhaupt.

Bei den Judo-Weltmeisterschaften 2005 in Kairo errang sie die Silbermedaille, nachdem sie im Finale wieder auf Kye Sun-hui traf und diesmal nach 38 Sekunden unterlag. Bei den Europameisterschaften 2007 gewann Yvonne Bönisch Silber; sie unterlag im Final mit 2 Koka gegen Isabel Fernández.

Am 15. April 2008 gab sie bekannt, die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking wegen der anhaltenden Menschenrechtsverletzungen Chinas in Tibet boykottieren zu wollen.[3] Im Wettkampf verlor sie den ersten Kampf gegen die spätere Olympiasiegerin Giulia Quintavalle (Italien) nach eigenem Angriff, in der Trostrunde gelang ihr ein Sieg gegen die Asienmeisterin Chischigbatyn Erdenet-Od (Mongolei), ehe sie gegen Barbara Harel (Frankreich) verlor, die in der Vorrunde bereits Weltmeisterin Kye ausgeschaltet hatte. Bönisch belegte am Ende den neunten Platz.

Am 11. September 2009 gab sie bekannt, mit sofortiger Wirkung ihre Sportlerlaufbahn zu beenden.[4][5]

Am 21. Februar 2010 wurde ihr im Rahmen des Judo Grand Prix in Düsseldorf der 6. Dan verliehen.[6][7] Damit ist sie die bisher jüngste 6. Dan-Trägerin Deutschlands.[8]

Judo-Trainerin

Von April 2009 bis 2012 studierte Bönisch an der Trainerakademie Köln. Die dreijährige berufsbegleitende Ausbildung schloss sie im April 2012 mit dem Abschluss Diplom-Trainerin des DOSB erfolgreich ab.

Seit 2009 arbeitet sie beim UJKC Potsdam als Trainerin und ist seit 2012 hauptamtliche Cheftrainerin. Seit dem 1. Januar 2013 ist sie zudem Landestrainerin in Brandenburg.

Anfang 2015 wurde sie im Rahmen der Deutschen Meisterschaften als „Trainerin des Jahres 2014“ geehrt.[9]

Im Oktober 2013 schloss sie erfolgreich ihr Bachelor-Studium Sportmanagement an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam ab.

Von 1. Januar 2017 bis Ende Dezember 2020 war Bönisch Nationaltrainerin in Israel.[10] Seit 1. Januar 2021 ist Bönisch Cheftrainerin, für Männer und Frauen, in Österreich.[11] Bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio 2021 gewannen die von ihr betreuten Judoka Michaela Polleres Silber (-70 kg) und Shamil Borchashvili Bronze (-81 kg).[12]

Sportliche Erfolge (Auswahl)

  • 2002 Vize-Europameisterin
  • 2003 Vize-Weltmeisterin
  • 2004 Olympiasiegerin
  • 2005 Vize-Weltmeisterin
  • 2007 Vize-Europameisterin
  • mehrfache Deutsche u Int. Deutsche Meisterin
  • mehrfache World-Cup-Gewinnerin
  • Weltranglisten-Erste der Jahre 2004, 2005, 2006

Auszeichnungen

  • 2004 Europas Judoka des Jahres
  • 2004 Silbernes Lorbeerblatt
  • 2004 SportStar Award[13]
  • 2004 Ehrenbürgerin der Stadt Athen
  • 2004, 2005: Sportlerin des Jahres von Brandenburg[14]
  • 2014 Trainerin des Jahres
  • JUDO AUSTRIA AWARDS 2021 – TrainerIn des Jahres[12]
  • JUDO AUSTRIA AWARDS 2022 – Trainer:in des Jahres[15]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. SNIR-BÖNISCH Yvonne. In: Judo Austria. Abgerufen am 1. Dezember 2022 (österreichisches Deutsch).
  2. Olympia 2004. In: Yvonne Bönisch. 13. Juni 2021, archiviert vom Original am 13. Juni 2021; abgerufen am 27. Dezember 2022.
  3. Jörg Winterfeldt: Peking 2008: Olympiasiegerin boykottiert Eröffnungsfeier. In: DIE WELT. 15. April 2008 (welt.de [abgerufen am 28. Juli 2022]).
  4. Starke Frauen auf dem sanften Weg: Warum Österreich eine Judo-Nation ist. Abgerufen am 28. Juli 2022 (österreichisches Deutsch).
  5. Yvonne Bönisch sagt der Matte adé. In: Yvonne Bönisch. Archiviert vom Original am 28. Juli 2022; abgerufen am 28. Juli 2022.
  6. Aktuelles – Düsseldorf 2017: Judo Grand-Prix. Abgerufen am 28. Juli 2022.
  7. Verleihung des 6. Dan. In: Yvonne Bönisch. Archiviert vom Original am 21. Mai 2022; abgerufen am 28. Juli 2022.
  8. Safety_23: Bekannte Judokas & Judo Schauspieler. In: DefPort. 25. September 2022, abgerufen am 23. Mai 2023.
  9. Yvonne Bönisch ist Trainerin des Jahres auf trainerakademie-koeln.de abgerufen am 3. Februar 2017
  10. Judo-Ass Yvonne Bönisch verlässt Potsdam (Memento vom 10. Februar 2017 im Internet Archive) auf maz-online.de abgerufen am 3. Februar 2017
  11. Deutsche Olympiasiegerin Bönisch neue ÖJV-Cheftrainerin auf sn.at abgerufen am 9. Juni 2021
  12. a b Sie macht den Unterschied. In: Judo Austria. 16. Januar 2022, abgerufen am 28. Juli 2022 (österreichisches Deutsch).
  13. Sport: Standort bestimmen in Lübeck UJKC-Judokas bei Deutscher Meisterschaft. In: Der Tagesspiegel Online. 21. Oktober 2004, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 11. November 2022]).
  14. Märkische Allgemeine, 16. Dezember 2013, S. 18
  15. Wolfgang Eichler: Judo Austria Awards. In: Judo Austria. 20. November 2022, abgerufen am 27. November 2022 (österreichisches Deutsch).

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