Yemaneberhan Crippa

Yeman Crippa

(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Yeman Crippa (2022)
Voller NameYemaneberhan Crippa
NationItalien Italien
Geburtstag15. Oktober 1996 (27 Jahre)
GeburtsortDeseAthiopien Äthiopien
Größe174 cm
Gewicht53 kg
Karriere
Disziplin5000-Meter-Lauf
10.000-Meter-Lauf
Bestleistung5000 m: 13:02,26 min
10.000 m: 27:10,76 min
VereinValsugana Trentino
Fiamme Oro Padova
TrainerMarco Borsari (2007–2011)
Massimo Pegoretti (seit 2011)
Statusaktiv
Medaillenspiegel
Europameisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille2 × Bronzemedaille
U23-Europameisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
U20-Europameisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Logo der EAA Europameisterschaften
BronzeBerlin 201810.000 m
BronzeMünchen 20225000 m
GoldMünchen 202210.000 m
Logo der EAA U23-Europameisterschaften
GoldBydgoszcz 20175000 m
Logo der EAA U20-Europameisterschaften
BronzeEskilstuna 20155000 m
letzte Änderung: 21. August 2022

Yemaneberhan „Yeman“ Crippa (* 15. Oktober 1996 in Dese, Äthiopien) ist ein italienischer Leichtathlet äthiopischer Herkunft, der sich auf die Langstrecken- und Crossläufe spezialisiert hat. 2022 feierte er mit dem Sieg im 10.000-Meter-Rennen bei den Europameisterschaften in München den größten Erfolg seiner Karriere.

Frühe Jahre

Yemaneberhan Crippa wurde in der nordöstlichen äthiopischen Provinz Wällo geboren. Er verlor beide Elternteile im Eritrea-Äthiopien-Krieg und verbrachte seine frühen Jahre, zusammen mit seinen älteren Brüdern Nekagenet und Kelemu in einem Waisenhaus. Dort wurden sie von dem italienischen Ehepaar Roberto und Luisa Crippa adoptiert, die alle drei Geschwister bei sich zu Hause in Montagne, einem kleinen Ort in den Judikarien im Trentino aufnahmen. Insgesamt nahm das Ehepaar neun Kinder aus dem ostafrikanischen Land bei sich auf. Seine älteren Brüder sind ebenfalls Leichtathleten.[1]

Sportliche Laufbahn

Crippa nimmt seit dem Jahr 2012 an internationalen Wettkämpfen teil. Er startete bei den Crosslauf-Europameisterschaften, die er im Juniorenrennen auf dem 32. Platz beendete. Ein Jahr später trat er auch bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften an, bei denen er in gleichen Alterskategorie auf dem 38. Platz ins Ziel kam.

Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2014 in Eugene lief er über 1500 m auf den siebten Platz. Bei den Crosslauf-Europameisterschaften im selben Jahr holte er mit Sieg seinen ersten größeren sportlichen Erfolg auf internationaler Ebene. Den Sieg bestätigte er ein Jahr später bei den Europameisterschaften 2015 im französischen Hyères. Ebenfalls 2015 lief er bei den U20-Europameisterschaften auf den dritten Platz über 5000 Meter.

Bei den Europameisterschaften 2016 nahm er erstmals an einem Großevent im Erwachsenenbereich teil. Dort lief er über 5000 Meter im Vergleich zum Vorjahr bei seinem Sieg bei den Jugendeuropameisterschaften rund eine Minute schneller und belegte am Ende den achten Platz im Finale. 2017 gewann er bei den U23-Europameisterschaften Gold über 5000 Meter. Zuvor lief er bei den Halleneuropameisterschaften der Erwachsenen auf den siebten Platz über 3000 Meter.

2018 gelang im mit der Bronzemedaille über 10.000 Meter bei den Europameisterschaften sein bislang größter sportlicher Erfolg. Vier Tage später trat er auch über seine übliche Distanz von 5000 Metern an. Dort belegte er am Ende den vierten Platz. Bei den Weltmeisterschaften in Doha trat er zunächst über 5000 m an und konnte das Finale erreichen. Im Finale belegte er den elften Platz. Eine Woche später trat er auch über die 10.000 m an. Dort wurde er Achter und verbesserte seine Bestzeit auf 27:10,76 min nicht nur um mehr als eine halbe Minute, sondern stellte auch den neuen italienischen Rekord über diese Distanz auf. Im Dezember gewann er die Bronzemedaille bei den Crosslauf-Europameisterschaften in Lissabon. 2020 stellte er im September, nach dem Nationalrekord über die 10.000, auch über 5000 Meter in 13:02,26 min diesen Rekord auf. 2021 qualifizierte er sich für die Olympischen Sommerspiele in Tokio und trat zunächst im Finale der 10.000 Meter an, das er auf dem elften Platz beendete. Wenige Tage später bestritt er auch den Wettkampf über die 5000-Meter-Distanz. In seinem Vorlauf kam er in 13:47,12 min allerdings nicht über Platz 14 hinaus und hatte damit keine Chance auf den Finaleinzug.[2] 2022 konnte er im 5000-Meter-Lauf bei den Europameisterschaften in München, nach Platz 3 über 10.000 Meter 2018 in Berlin, seine zweite EM-Bronzemedaille gewinnen. Wenige Tage später feierte er mit seinem Sieg über die 10.000-Meter-Distanz den bislang größten Erfolg seiner Karriere. Im Oktober belegte er bei den Crosslauf-Europameisterschaften in seiner italienischen Heimat den vierten Platz.

2023 trat Crippa in Budapest bei seinen zweiten Weltmeisterschaften nach 2019 in Doha an. Dort ging er über 10.000 Meter an den Start, wobei er den zwölften Platz belegte.

Crippa ist Halter mehrerer italienischer Nationalrekorde über verschiedene Distanzen.[3][4]

Wichtige Wettbewerbe

JahrVeranstaltungOrtPlatzDisziplinZeit
Startet für Italien Italien
2012Crosslauf-EuropameisterschaftenUngarn Budapest32.Juniorenrennen
2013Crosslauf-WeltmeisterschaftenPolen Bydgoszcz38.Juniorenrennen
U18-WeltmeisterschaftenUkraine Donezk6.1500 m3:45,02 min
Crosslauf-EuropameisterschaftenSerbien Belgrad7.Juniorenrennen
2014U20-WeltmeisterschaftenVereinigte Staaten Eugene10.1500 m3:47,16 min
Crosslauf-EuropameisterschaftenBulgarien Samokow1.Juniorenrennen
2015Crosslauf-WeltmeisterschaftenChina Volksrepublik Guiyang20.Juniorenrennen
U20-EuropameisterschaftenSchweden Eskilstuna3.5000 m14:35,39 min
Crosslauf-EuropameisterschaftenFrankreich Hyères1.Juniorenrennen
2016EuropameisterschaftenNiederlande Amsterdam8.5000 m13:46,30 min
Crosslauf-EuropameisterschaftenItalien Chia3.U23-Rennen
2017HalleneuropameisterschaftenSerbien Belgrad7.3000 m8:05,63 min
U23-EuropameisterschaftenPolen Bydgoszcz1.5000 m14:14,28 min
Crosslauf-EuropameisterschaftenSlowenien Šamorín3.U23-Rennen
2018EuropameisterschaftenDeutschland Berlin3.10.000 m28:12,15 min
4.5000 m13:19,85 min
2019WeltmeisterschaftenKatar Doha11.5000 m13:29,08 min
8.10.000 m27:10,76 min (NR)
Crosslauf-EuropameisterschaftenPortugal Lissabon3.Erwachsenenrennen30:21 min
2021Olympische SommerspieleJapan Tokio11.10.000 m27:54,05 min
29.10.000 m13:47,12 min
2022EuropameisterschaftenDeutschland München3.5000 m13:24,83 min
1.10.000 m27:46,13 min
Crosslauf-EuropameisterschaftenItalien Turin4.Einzelrennen29:47 min
2023WeltmeisterschaftenUngarn Budapest12.10.000 m28:16,40 min

Persönliche Bestleistungen

Weblinks

Commons: Yemaneberhan Crippa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Yemaneberhan Crippa – The orphan born to run
  2. Ergebnisse auf worldathletics.org
  3. Primati e migliori prestazioni italiane (aggiornati al 13-7-2018). fidal.it, abgerufen am 16. Juli 2019 (italienisch).
  4. Royal Crippa sui 10.000: 27:44.21 e record U23! fidal.it, abgerufen am 16. Juli 2019 (italienisch): „…fermando il cronometro a 27:44:21. L'azzurro, dopo quello dei 5000 metri con 13:18.83 il 3 maggio a Palo Alto, si impossessa di un altro primato di Francesco Panetta che il 2 luglio del 1985 a Stoccolma aveva corso 27:44.65.“

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(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Finallauf der 10.000 m der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften im Rahmen der European Championships 2022 in München: Yemaneberhan Crippa, Italien