Yeat

Yeat (2022)

Noah Olivier Smith (* 26. Februar 2000 in Irvine, Kalifornien), besser bekannt unter seinem Künstlernamen Yeat, ist ein US-amerikanischer Rapper. Er wurde 2021 mit dem Mixtape 4L und seinem Debütalbum Up 2 Më sowie durch virale Verbreitung seiner Musik via TikTok bekannt. Sein drittes und aktuelles Studioalbum AftërLyfe erschien 2023 bei Geffen Records.

Leben

Kindheit und Jugend

Noah Olivier Smith kam 2000 als Sohn einer rumänischen Mutter und eines mexikanisch-britisch-amerikanischen Vaters in Irwine, Kalifornien, zur Welt. Seine Großmutter väterlicherseits stammt aus Tijuana, sein Großvater ist US-Amerikaner britischer Herkunft. Er hat zwei ältere Brüder, Luca und Ethan. Seine frühe Kindheit verbrachte er in Fullerton, ehe die Familie nach Portland, Oregon, übersiedelte. Nachdem er die Highschool in Lake Oswego abgeschlossen hatte, zog er im Hinblick auf eine musikalische Laufbahn zunächst nach New York City und ließ sich schließlich in Los Angeles nieder.[1]

Anfänge als Rapper

Smith begann seine Karriere 2015 während der Highschool unter dem Künstlernamen Lil Yeat, indem er erstes Material im Internet veröffentlichte.[2] Ende Juni 2018 brachte er auf dem YouTube-Kanal ELEVATOR den Trap-Titel Br!nk unter dem fortan genutzten Pseudonym Yeat heraus.[3] Der Kunstbegriff fiel dem Rapper in berauschtem Zustand ein, als er nach einem Wort suchte, das ähnlich wie people (Leute) klingt.[1][2] Stereogum-Autor Tom Breihan fasst den Künstlernamen als Kombination des lautmalerischen yeet mit dem Wort heat (Hitze) auf.[4] Bereits als Teenager nahm Yeat LSD und bezog daraus musikalische Inspiration, stellte den Konsum aber schließlich ein.[2] Am 20. September 2018 veröffentlichte er online seine erste EP Deep Blue Strips, fünf Monate später erschien auf dem YouTube-Kanal ELEVATOR sein erstes Musikvideo Stay Up.

Viraler Erfolg und erste Alben

In den folgenden Jahren gehörte Yeat dem Online-Rap-Kollektiv Slayworld an, stand dabei laut Einschätzung von Pitchfork aber im Schatten seiner Kollegen, weil er „immer ein bisschen merkwürdiger“ war.[5] Dank TikTok ging seine Musik 2021 erstmals viral und verbreitete sich auch auf anderen Plattformen.[6][7] Im Juni jenes Jahres veröffentlichte er sein viertes Mixtape 4L mit den darauf enthaltenen Songs Sorry Bout That und Money Twërk. Nur zwei Monate später erschienen die EP Trendi mit den Hits Mad Bout That und Fukit sowie der besonders erfolgreiche Titel Gët Busy.[8] Vor allem die von Kirchenglocken gefolgte Zeile „this song already was turnt but there’s a bell“ wurde medial häufig zitiert und von bekannten Rappern wie Drake und Lil Yachty referenziert.[9][10]

Am 10. September 2021 brachte Yeat als Produkt eines Ein-Album-Vertrags mit Interscope Records und Foundation Media sein Debütalbum Up 2 Më heraus.[11] Das Studioalbum erhielt überwiegend positive Kritiken[7][8][9] und stieg Anfang des Jahres 2022 auf Platz 183 in die Billboard 200 ein.[12] Nach Erfüllung seines Interscope-Deals unterschrieb er einen Vertrag mit dem Independent-Label Field Trip Recordings und Listen to the Kids, einem Joint Venture zwischen Geffen und Interscope Records.[13] Der Track U Could Tell war Ende Januar 2022 in einer Episode der Fernsehserie Euphoria zu hören.[14] Wenige Tage später veröffentlichte Yeat die Single Still Countin mit einem Video von Cole Bennett. Sein kurz darauf erschienenes zweites Studioalbum 2 Alivë mit Gastbeiträgen von Gunna, Lil Uzi Vert und Young Thug erreichte Platz sechs der Billboard-Charts und verkaufte sich in der ersten Woche 36.000 Mal.[15] Einer Deluxe-Edition des Albums mit dem Namen 2 Alivë (Geëk Pack) ließ er Ende April eine Kollaborationssingle mit Internet Money, No Handoutz, folgen.

Ende Juni 2022 veröffentlichte Yeat in Zusammenarbeit mit Lyrical Lemonade die Single Rich Minion für einen Trailer zum Spielfilm Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss.[16] Nach dem Kinostart erregte der Titel Aufmerksamkeit in Zusammenhang mit dem Meme #Gentleminions, bei dem vorwiegend junge Männer in Anzügen Vorstellungen des Films besuchten und sich dabei teilweise auffällig benahmen.[17][18]

Life and afterlife

Als Vorbote seiner EP Lyfë erschien Anfang September 2022 die Single Talk. Die EP selbst stieg eine Woche später auf Platz zehn in die US-Albumcharts ein. Im folgenden Monat leistete Yeat einen Gastbeitrag zu YoungBoy Never Broke Agains I Don’t Text Back, das auf dessen Mixtape Ma’ I Got Family veröffentlicht wurde.

Zwei Tage vor seinem 23. Geburtstag brachte Yeat sein drittes Studioalbum AftërLyfe heraus. Das Album enthält Features seiner Alter Egos Kranky Kranky, Luh Geeky und Talking Ben App sowie von YoungBoy Never Broke Again.[19] Es setzte bis Anfang März fast 55.000 Album-Äquivalente um, stieß bis auf Platz vier der Billboard 200 vor und belegte als erstes seiner Werke Platz eins in den Rap-Albumcharts.[20]

Stil

Yeat modifizierte seine Stimme am Beginn seiner musikalischen Laufbahn mit Auto-Tune.[21] 2021 nahm er einen aggressiveren, mehr Synth-basierten Stil an. Er begann, sogenannte „Rage-Beats“ zu nutzen, wie sie auf SoundCloud, inspiriert durch lebhafte stimmliche Darbietungen und EDM-Beats wie von Playboi Carti auf dessen Album Whole Lotta Red, populär wurden. Stimmlich wird Yeat mit Rappern wie Future, Playboi Carti und Young Thug verglichen.[10] Als bedeutendes Vorbild nennt er außerdem T-Pain, den er als „GOAT (greatest of all time, Anm.) of Auto-Tune“ bezeichnet.[1] Sein charakteristisches Gesangs-Preset beruht auf einer Gesangskette seines häufigen Kooperateurs Weiland.[2]

Yeat ist bekannt dafür, in seinen Liedern einen eigenen Jargon mit Ad-libs wie „twizzy“, „krank“ und „luh geeky“ sowie wiederkehrenden Erwähnungen des Spielwarenherstellers Tonka, anzuwenden. Eine Inspiration dafür war sein Vater, der während Yeats Kindheit selbst eigene Worte erfand.[2] Gewisse Aspekte seiner Musik, insbesondere die wiederholte Verwendung von Glocken(effekten), bringen ihn in Verbindung mit verschiedenen Internet-Memes.[18][22][23]

Diskografie

Studioalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[24]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US
2022Up 2 MëUS58
(26 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. September 2021
2 AlivëUS6
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 18. Februar 2022
2023AftërLyfeDE49
(1 Wo.)DE
AT11
(1 Wo.)AT
CH9
(1 Wo.)CH
UK20
(1 Wo.)UK
US4
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 24. Februar 2023

Mixtapes

  • 2019: Wake Up Call
  • 2020: I’m So Me
  • 2021: Alivë
  • 2021: 4L

EPs

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[24]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US
2022LyfëAT57
(1 Wo.)AT
US10
(9 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 9. September 2022
Verkäufe: + 50.000

Weitere EPs

  • 2018: Deep Blue Strips
  • 2019: Different Creature
  • 2020: We Us
  • 2020: Hold On
  • 2021: Trendi
  • 2022: lyfe

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[24]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US
2022Rich Minion
US99
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. Juni 2022
Talk
Lyfë
US42
Gold
Gold

(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 2. September 2022
Verkäufe: + 605.000
Folgende Lieder erschienen nicht als Single, wurden aber durch das Album zu Download und Streaming bereitgestellt und konnten somit eine Platzierung erlangen:
2022Poppin
2 Alivë
US91
Gold
Gold

(1 Wo.)US
Charteinstieg: 5. März 2022
Verkäufe: + 500.000
Monëy So Big
Up 2 Më
US95
Platin
Platin

(4 Wo.)US
Charteinstieg: 2. April 2022
Verkäufe: + 1.000.000
Flawless
Lyfë
US77
Gold
Gold

(1 Wo.)US
Charteinstieg: 24. September 2022
Verkäufe: + 525.000; feat. Lil Uzi Vert
2023No More Talk
AftërLyfe
US77
(1 Wo.)US
Charteinstieg: 11. März 2023
Shmunk
AftërLyfe
US83
(1 Wo.)US
Charteinstieg: 11. März 2023
feat. YoungBoy Never Broke Again
Split
AftërLyfe
US79
(1 Wo.)US
Charteinstieg: 11. März 2023

Weitere Singles

  • 2018: Loot (feat. Jban$2Turnt)
  • 2018: Rockin It
  • 2019: Big Geek Week
  • 2019: Number 1
  • 2019: Money Move (feat. Nessly)
  • 2019: Not the Same
  • 2019: G550 (mit Splashwoe)
  • 2020: Flashey
  • 2021: Gët Busy (US:GoldGold)
  • 2022: Still Countin
  • 2023: My Wrist (feat. Young Thug)

Gastbeiträge

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[24]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US
Folgende Lieder erschienen nicht als Single, wurden aber durch das Album zu Download und Streaming bereitgestellt und konnten somit eine Platzierung erlangen:
2023IDGAF
For All the Dogs
DE62
(2 Wo.)DE
AT16
(4 Wo.)AT
CH6
(7 Wo.)CH
UK5
(9 Wo.)UK
US2
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2023US
Charteinstieg: 15. Oktober 2023
Drake feat. Yeat

Weitere Gastbeiträge

  • 2020: Probably! (Autumn! feat. Yeat)
  • 2021: Not da Same (Kankan feat. Yeat)
  • 2021: Fuk da Clout (Kankan feat. Yeat)
  • 2022: Yeet (Yung Kayo feat. Yeat)
  • 2022: Lock It Up (Whethan feat. Yeat, midwxst & Matt Ox)
  • 2022: I Don’t Text Back (YoungBoy Never Broke Again feat. Yeat)
  • 2022: 5 2 üh 60 (septermbersrich feat. Yeat)

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Goldene Schallplatte

  • Griechenland Griechenland
    • 2023: für das Lied IDGAF[25]
  • Kanada Kanada
    • 2023: für das Album Lyfë
  • Polen Polen
    • 2023: für das Lied Flawless
    • 2023: für die Single Talk
    • 2024: für das Lied Out thë way
    • 2024: für das Album Lyfë
    • 2024: für das Lied IDGAF
  • Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
    • 2023: für das Lied Out thë Way
    • 2023: für das Lied On tha linë
    • 2023: für das Lied Rackz got më
    • 2023: für das Lied Sorry Bout That
    • 2023: für das Lied Turban

Platin-Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 2023: für das Lied Out thë Way
    • 2023: für die Single Talk

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Gold PlatinVer­käu­feQuel­len
 Griechenland (IFPI) Gold10! P10.000Einzelnachweise
 Kanada (MC) Gold1 2× Platin2200.000musiccanada.com
 Polen (ZPAV) 5× Gold50! P110.000olis.pl
 Vereinigte Staaten (RIAA) 9× Gold9 Platin15.500.000riaa.com
Insgesamt 16× Gold16 3× Platin3

Weblinks

Commons: Yeat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c YEAT on Up 2 Me, Twizzy Rich, KanKan, 4L, Sorry Bout That, T-Pain, & More. Our Generation Music/YouTube, 1. August 2021, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  2. a b c d e Jessica McKinney: Everything You Need to Know About Yeat. Complex, 28. Februar 2022, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  3. Yeat – Br!nk. ELEVATOR/YouTube, 30. Juni 2018, abgerufen am 10. Mai 2023.
  4. Tom Breihan: Yeat Is The Future, Maybe. Stereogum, 23. Februar 2022, abgerufen am 8. Mai 2023 (englisch).
  5. Mano Sundaresan: The 100 Best Songs of 2021. Pitchfork, 6. Dezember 2021, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  6. Owen Myers: Who are they: YEAT. The Rocket, 3. September 2021, abgerufen am 10. Mai 2023.
  7. a b David Aaron Brake: New Music Friday – New Albums From Baby Keem, Common, Tommy Genesis, Paul Wall, AZ + More. HipHopDX, 9. September 2021, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  8. a b Alphonse Pierre: Listen to Yeat’s “Gët Busy”:The Ones. Pitchfork, 30. August 2021, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  9. a b Chris Richards: Yeat redefines what it means for a rapper to rock the bells. The Washington Post, 13. September 2021, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  10. a b Alphonse Pierre: Up 2 Më – Yeat. Pitchfork, 17. September 2021, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  11. Alexander Cole: Yeat Follows Up His Viral Success With New Project “Up 2 Me”. Hot New Hip Hop, 12. September 2012, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  12. Mason Kirby: Yeat earns his first-ever Billboard 200 entry with ‘Up 2 Më’. Our Generation Music, 20. Januar 2022, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  13. Eric Skelton: The Real Zack Bia. Complex, 14. Februar 2022, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  14. Lewis Knight: Euphoria season 2 soundtrack: Full list of songs in Zendaya series. RadioTimes, 28. Februar 2022, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  15. Alex Zidel: Yeat “2 Alivë” First-Week Sales Projections. Hot New Hip Hop, 24. Februar 2022, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  16. Jordan Darville: Yeat made a song for the Minions soundtrack. The Fader, 29. Juni 2022, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  17. Mat Jones: Why Are Hordes of People Dressing in Suits to See Minions: The Rise Of Gru? IGN, 4. Juli 2022, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  18. a b Ana Diaz: The ‘GentleMinions’ trend, explained. Polygon, 6. Juli 2022, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  19. Jordan Darville: Yeat shares Aftërlyfe tracklist with feature from “Talking Ben App”. The Fader, 20. Februar 2023, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  20. Kieth Caulfield: Karol G Achieves Historic First No. 1 Album on Billboard 200 Chart With ‘Mañana Será Bonito’. Billboard, 5. März 2023, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  21. Liam McCarthy: Yeat is an 18-year-old rapper from Portland with a suffocating grip on catchy melodies. ELEVATOR, 1. Juli 2018, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  22. The Genius Community’s 50 Best Songs Of 2021. Genius.com, 29. Dezember 2021, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  23. Alexander Cole: Internet Money Teams Up With Yeah On The Hypnotic Single “No Handoutz”. Hot New Hip Hop, 29. April 2022, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  24. a b c d Chartquellen: DE AT CH UK US
  25. Official IFPI Charts Digital Singles Chart (International) Week: 52/2023 (Memento vom 3. Januar 2024 im Internet Archive)

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