Yamato-e

Emaki-Szene aus Die Geschichte des Prinzen Genji, 12. Jahrhundert
Szene aus Die Geschichte des Prinzen Genji nach Tosa Mitsuoki, 17. Jahrhundert

Yamato-e (jap. 大和絵) bezeichnet im engeren Sinne nur die Malerei der Heian-Zeit (9. bis 12. Jahrhundert), die ästhetisierende Kunst der frühmittelalterlichen Feudalzeit Japans.[1] Seine zweite Blüte fand das Yamato-e aber in der Tosa-Schule des 13. Jahrhunderts und lässt sich von da an durch die ganze Geschichte der japanischen Kunst verfolgen.

Die Malerei des Yamato-e stand im Gegensatz zu Kara-e, der chinesischen Malerei, deren Ausübung ohne das Studium der klassischen chinesischen Vorbilder nicht möglich war.

Yamato-e gab es zuerst auf Stellschirmen (Byōbu) und auf papierbespannten Schiebewänden (Fusuma). Die Bildkunst auf ihnen war im Wesentlichen auf zwei Themenkreise beschränkt: auf Shiki-e und Meisho-e, also auf die Darstellung der vier Jahreszeiten mit den zugehörigen Festen und auf die Darstellung berühmter Stätten. Bei den Shiki-e stand die Natur, bei den Meisho-e das menschliche Geschehen im Vordergrund. Eine dritte Spielart des Yamato-e waren Bildrollen und Bildbücher (Emaki und Sōshi-e). Illustriert wurden Romane und Legenden, die berühmtesten Beispiele sind das Genji-Monogatari-Emaki, das Shigan-Engi-Emaki und das Ippen-Shonin-Eden.

Im Gegensatz zum strengen Sumi-e neigt das Yamato-e zu einer vielfachen Aneinanderreihung von Szenen, oft mit historischem Bezug, voller Geschehen und Menschen und ist damit in seiner Struktur dem japanischen Satzbau ähnlich. Das Yamato-e spiegelte in der Feudalzeit das Leben des Adels, in der Kamakura-Zeit die ruhmvollen Taten der Samurai und reicht in seinen heutigen Spielarten von der Darstellung des Hier und Jetzt in Japan bis hin zur farbenfrohen Abstraktion.

Weblinks

Commons: Yamato-e – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anna Willman: Yamato-e Painting. Department of Asian Art, The Metropolitan Museum of Art, April 2012, abgerufen am 29. Juli 2023 (englisch).

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Ch5 wakamurasaki.jpg
Ilustration of the The Tale of Genji, ch.5–Wakamurasaki, traditionally credited to Tosa Mitsuoki (1617–1691), part of the Burke Albums, property of Mary Griggs Burke
Genji emaki sekiya.jpg
A sceneof the Chapter "SEKI YA"(Gate Hut) of Illustrated handscroll of Tale of Genji (written by MURASAKI SHIKIBU(11th cent.). The handscroll was made in about ACE1130 and stored in TOKUGAWA Museum, Japan. The handscrolls were separated to each sections and mounted to frame for conservation. The image source is GENJI-MONOGATARI-EMAKI published by the MUSEUM, 1937.