Yūbari (Schiff, 1923)

Yūbari
Die Yūbari im Jahr 1932
Schiffsdaten
FlaggeJapan Japan
SchiffstypLeichter Kreuzer
KlasseEinzelschiff
BauwerftMarinewerft Sasebo
Kiellegung5. Juni 1922
Stapellauf5. März 1923
Indienststellung31. Juli 1923
Streichung aus dem Schiffsregister10. Juni 1944
Verbleibam 27. April 1944 nach einem Torpedotreffer gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
139,44[1] m (Lüa)
137,00[1] m (KWL)
132,58[1] m (Lpp)
Breite12,04[1] m
Tiefgangmax. 3,58[1] m
VerdrängungStandard: 2.890 ts/ 2.936 t
Einsatz: 3.587 ts/ 3.644 t
 
Besatzung328
Maschinenanlage
Maschine8 Dampfkessel
3 Getriebeturbinensätze
Maschinen-
leistung
57.900 PS (42.585 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
35,5 kn (66 km/h)
Propeller3, dreiflügelig
Bewaffnung

Bei Indienststellung

  • 6 × 14 cm L/50 Typ 3
  • 1 × 7,62 cm L/40 Typ 3
  • 2 × 7,7-mm-MG Typ HI
  • 4 Torpedorohre Ø 61 cm

Bewaffnung 1944:

  • 4 × 14 cm L/50 Typ 3
  • 1 × 12 cm L/45 Typ 10
  • 25 × 2,5 cm Typ 96
  • 4 × Torpedorohre Ø 61 cm
Panzerung
  • Gürtel: 38 mm NVNC + 19 mm HT[2]
  • Panzerdeck: 25,4 mm NVNC + 15,8 mm HT[2]
  • Geschütze: 10 mm HT nur Front[3]
Sensoren
  • Typ-22 Radar
  • Typ-93 Sonar

Die Yūbari (jap.夕張) war ein Leichter Kreuzer der Kaiserlich Japanischen Marine, welcher Anfang der 1920er Jahre gebaut wurde und im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam. Es diente zur Erprobung neuer Konzepte im Schiffbau und die Konstruktion brach mit vielen der konventionellen Grundsätze, nach denen die vorangegangene Sendai-Klasse geplant worden war und bildete die Grundlagen für die technischen Neuerungen der nachfolgenden Agano-Klasse.

Geschichte

Admiral Hiraga Yuzuru, der Konstrukteur der Yūbari

Entwurf

Durch die Beschränkungen, die Japan durch die Flottenkonferenz von Washington 1922 auferlegt wurden, war die Marine gezwungen, eine Obergrenze in der Gesamttonnage ihrer Flotte von 300.000 Tonnen zu akzeptieren. Es war demnach wichtig, Schiffe zu entwickeln, die bei möglichst geringer Tonnage eine optimale Verbindung von Bewaffnung, Geschwindigkeit, Reichweite und Panzerschutz erreichten.

Die Yūbari von 1922 basierte auf Planungen von Admiral Hiraga, dem führenden japanischen Schiffsentwickler und Berater der japanischen Delegation während der Flottenkonferenz. Der Entwurf wurde die Grundlage für Japans anschließende Entwicklungen im Bereich der Schweren Kreuzer und beeinflusste auch die Entwicklung der japanischen Zerstörer und anderer Schiffstypen nachhaltig.[4]

Die Kesselabgase wurden nicht mehr über mehrere Schornsteine abgeführt, sondern die Abgasleitungen vereinten sich in einem einzigen zentral angeordneten Schornstein mittschiffs. Der so an Deck gewonnene Platz erlaubte die Aufstellung einer besser geschützten schwereren Bewaffnung bei kürzerer Schiffslänge. Die bisher bei Leichten Kreuzern übliche Verteilung der Feuerleitsysteme über das gesamte Schiff wurde aufgegeben und die Systeme gemeinsam mit der Schiffsführung in einem vergrößerten Brückenaufbau untergebracht.

Probleme

Der neuartige Charakter des Entwurfs führte zu diversen Problemen. Ein Manko bildete der Schornstein, aus dem die Abgase nicht wie gewünscht abzogen. Der Schornstein der Yūbari musste 1924 – ein Jahr nach ihrem Stapellauf – in der Werft um 1,80 Meter erhöht werden. 1934 wurde in Sasebo zusätzlicher Ballast am Rumpf angebracht, um die Seefestigkeit zu erhöhen. Ein Fehler bei der Ausrüstung führte im Pazifikkrieg 1942 fast zum Verlust des Schiffs – die Wasserschläuche, die die Schiffssicherungsmannschaften zur Feuerbekämpfung benutzten, erreichten nicht den vorderen Torpedosatz, so dass ein Feuer vor dem Erreichen der Torpedos nicht gestoppt werden konnte.

Flottenverträge

Um die Japan vertraglich erlaubte Gesamttonnage in bestimmten Schiffsklassen nicht zu überschreiten, begann die Kaiserlich Japanische Marine ab dem Bau der Yūbari systematisch die Unwahrheit über die Wasserverdrängung ihrer Neubauten an die Vertragsstaaten des Völkerbundes zu melden. 2.890 Tonnen Standardverdrängung wurden gemeldet, 3.390 waren es tatsächlich.[5]

Bau

Der Bauauftrag für die spätere Yūbari wurde an die Marinewerft in Sasebo vergeben. Diese legte den Rumpf am 5. Juni 1922 auf Kiel und das zu Wasser lassen erfolgte am 5. März 1923. Die Indienststellung erfolgte am 31. Juli 1923 unter dem Kommando von Kaigun-taisa (Kapitän zur See) Sugiura Masao, welcher bereits seit dem 1. März 1923 als sogenannter Oberster Ausrüstungsoffizier (jap. 艤装員長, gisō inchō) mit der Baubelehrung beauftragt gewesen war.

Einsatzgeschichte

Die Yūbari 1923 während einer Erprobung

Nach Indienststellung wurde die weitere Erprobung und Ausbildung betrieben, bis sie in Folge des Großes Kantō-Erdbebens vom 1. September 1923 bei der Evakuierung von Flüchtlingen aus Yokohama und anderen betroffenen Gebieten half. Während dieser Zeit, schiffte sich am 10. September der spätere Tennō, Kronprinz Hirohito, für eine Inspektionsreise von Yokohama nach Yokosuka und zurück ein. Das ab Dezember 1923 der 3. Kreuzerdivision unterstelle Schiff, führte bis Ende März 1924 Patrouillen vor der chinesischen Küste durch und wurde ab 4. April für Erprobungen der Maschinenanlage in Sasebo eingesetzt. Dabei kam es zu Schäden am Steuerbord-Turbinensatz welche während einer Werftliegezeit den Sommer über behoben wurde, wobei auch der Schornstein erhöht wurde.

Im April 1925 beobachtete die Yūbari die Manöver der amerikanischen Pazifikflotte in hawaiianischen Gewässern. Vor der Insel Oʻahu wurde der Leichte Kreuzer dabei durch drei Zerstörer gestellt bzw. verfolgt. Konnte ihnen aber entkommen. Ab 20. Oktober 1925 als Flaggschiff des 2. Zerstörergeschwaders eingesetzt, blieb sie dies bis zum 1. Dezember 1931, wo sie das Flaggschiff des 1. Zerstörergeschwaders wurde. In der Zeit von Anfang September 1931 bis 23. Januar 1932 wurde die Yūbari in der Marinewerft in Kure instand gesetzt und modernisiert und nach Abschluss dieser Maßnahmen im Rahmen von Spannungen mit der Republik China nach Shanghai (Erste Schlacht um Shanghai) verlegt. Wobei am 8. und 9. Februar, durch die Yūbari und die Zerstörer ihres Geschwaders, zur Deckung von Angriffen die Wusong-Forts vom Huangpu-Fluss aus beschossen wurden.

Ab November 1934 war sie dem Marine-Distrikt Yokosuka zugewiesen, wo sie von Juli bis November 1935 modernisiert und umgerüstet wurde. Danach, als Flaggschiff des 5. Zerstörergeschwaders, Patrouilleneinsatz vor der chinesischen Küste und mit Beginn des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges ab August 1937 zur Evakuierung von 12.000 japanischen Zivilisten aus Küstenstädten in Südchina nach Formosa eingesetzt. Wobei die Einwohner von Shantou ab dem 12. August, aus Kanton am 15. August und die in Fuzhou am 17. August evakuiert wurden. Die Evakuierung von Amoy zog sich aus verschiedenen Gründen bis Ende August hin, konnte aber erfolgreich abgeschlossen werden. Am 20. Oktober Unterstützung der Landung der 10. Armee des Kaiserlich Japanischen Heeres in der Hangzhou-Bucht (Zweite Schlacht um Shanghai). Dann Rückkehr nach Yokosuka und im Dezember Versetzung in den Reservestatus. Zwischen März und Oktober 1939 dem Wach-Distrikt Ōminato zugeteilt und Patrouillendienst vor der Küste der Insel Sachalin (Japanisch-Sowjetischer Grenzkonflikt).

Im Pazifikkrieg war sie zunächst Bestandteil mehrerer Landungsoperationen und wurde im März 1942 bei Salamaua durch Luftangriffe beschädigt.

Untergang

Am 26. April 1944 lief die Yūbari gesichert durch die beiden Zerstörer Samidare und Yūzuki von Babeldaob (Palau-Inseln) aus.

Sie wurde am folgenden Morgen des 27. April von dem amerikanischen U-Boot USS Bluegill, unter dem Kommando von Lieutenant Commander Eric L. Barr, vor der Insel Sonsorol, südwestlich von Babeldaob, gesichtet. Das U-Boot, welches sich auf seiner ersten Patrouillenfahrt befand, versuchte einen Angriff auf den Leichten Kreuzer und einen der Zerstörer, aber der Verband verschwand hinter der Insel, so dass dieser abgebrochen wurde. Die Yūbari landete daraufhin auf Sonsorol Truppen zur Verstärkung der örtlichen Garnison und nachdem dies abgeschlossen war, wurde um 9:42 (japanischer Zeit) in See gestochen. Um 9:44 ist der Kreuzer für das amerikanische U-Boot wieder sichtbar. Führt aber bei 19 Knoten Geschwindigkeit Zick-Zack-Manöver durch. Nachdem das U-Boot in eine günstige Schussposition gelangt ist, werden durch dieses sechs Torpedos der Typen Mark 14-3A und Mark 23 abgeschossen. Von denen aber fünf ausgewichen werden kann, aber einer trifft die Yūbari um 10:04 auf der Steuerbordseite in der Nähe des Kesselraum Nr. 1. Dieser wird sofort geflutet, wobei 17 Mann der Besatzung getötet werden und das Schiff bewegungslos liegen bleibt. Um 10:30 ist neben Kesselraum Nr. 1 auch Nr. 2 geflutet. Nach 14:00 scheitert ein Versuch, mittels der Mittelwelle das Schiff in fahrt zu bringen und um 16:50 ein Abschleppversuch durch die Samidare.

Am 28. April wird das Schiff durch die Besatzung aufgegeben und um 5:41 die Verbandsflagge des 3. Zerstörergeschwader an die Yūzuki übergeben, welche ab 5:44 auch die Besatzung übernimmt. Darunter der Kommandant der Yūbari Kaigun-taisa (Kapitän zur See) Nara Takeo und den Geschwaderchef Kaigun-shōshō (Konteradmiral) Nakagawa. Um 10:15 (japanischer Zeit), fast 24 Stunden nach der Torpedierung, sinkt der Kreuzer auf Position 5° 38′ N, 131° 45′ O über den Bug. Insgesamt haben 19 Mann der Besatzung ihr Leben verloren.

Am 10. Juni 1944 wurde die Yūbari aus der Flottenliste der Schiffe der Kaiserlichen Japanischen Marine gestrichen.

Name

Die Yūbari ist das erste Schiff einer japanischen Marine, welches diesen Namen trägt. Benannt nach einem gleichnamigen Fluss auf der Insel Hokkaidō.

Technische Beschreibung

Rumpf

Panzerschutzschema der Yūbari.

Der Rumpf der Yūbari war über alles 139,44 Meter lang, 12,04 Meter breit und hatte bei einer Einsatzverdrängung von 3.644 Tonnen einen Tiefgang von 3,58 Metern. Der Panzerschutz betrug 10,3 % der Standardverdrängung und war in die Schiffstruktur integriert. Dies bedeutet, dass der Rumpf, nicht wie bisher üblich, selbsttragend und mit Panzerung hinterfüttert war, sondern die Panzerung einen festen Teil der Wände und Decks bildete. Der geschützte Bereich umfasste die Maschinenräume einschließlich der vor ihr liegenden Artilleriezentrale. Der 58,5 Meter lange Gürtelpanzer – was 42 % der Schifflänge entspricht – hatte eine Stärke von 38 mm und eine Innenneigung von 10°. Er erstreckte sich vom Doppelboden, dessen Weiterführung er war, bis zum Oberdeck. Die Wandstärke, der davor liegenden Bordwand betrug 19 mm und der zwischen diesen liegende Raum wurde für die Lagerung von Kraftstoff genutzt. Das Panzerdeck hatte eine Stärke von 25 mm.[6]

Die Bugform wurde unter Aspekten der Geschwindigkeit und Seefestigkeit gegenüber den Vorgängerklassen verändert, indem die oberste Kante in einem Bogen nochmals nach vorn geführt wurde und die Unterkante in einer langen Krümmung in den Kiel überging, so dass der Verlauf des Bugs dem eines Schwanenhalses ähnelte.

Antrieb

Der Antrieb erfolgte durch acht Dampferzeuger – Kampon-Kesseln des Yarrow-Typs, welche in drei Kesselräumen untergebracht waren, wobei sich im vorderen zwei mischbefeuerte, im mittleren vier ölbefeuerte und im achteren zwei weitere ölbefeuerte Kessel befanden – und drei Gihon-Getriebeturbinensätzen mit denen eine Gesamtleistung von 57.900 PS (42.585 kW) erreicht wurde. Diese gaben ihre Leistung an drei Wellen mit je einer dreiflügeligen Schraube ab. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 35,5 Knoten (66 km/h) und die maximale Fahrstrecke 5.500 Seemeilen (10.186 km) bei 10 Knoten oder 1.400 Seemeilen (2.593 km) bei 31 Knoten. Es konnten 100 Tonnen Kohle und 830 Tonnen Schweröl gebunkert werden. Die Antriebsanlage entsprach der, welche bei den Zerstörern der Minekaze-Klasse verbaut war.[6][7]

Bewaffnung

Ansicht der Aufstellung der Bewaffnung, als Zeichnung aus einem amerikanischen Erkennungshandbuch.
7,62-cm Geschütz Typ 3, ausgestellt im Museum des Yasukuni-Schreins.

Artillerie

Bei Indienststellung bestand die Artilleriebewaffnung aus sechs 14-cm-Seezielgeschützen mit Kaliberlänge 50 Typ 3. Dieses 1916 eingeführte Geschütz hatte eine Feuerrate von 6 bis 10 Schuss die Minute und eine Lebensdauer von 800 Schuss. Es konnte eine 38 Kilogramm schwere Granate bis zu 15,8 Kilometer weit schießen und war in zwei 50 Tonnen schweren leicht gepanzerten Zwillingstürmen (Typ A) und zwei 21 Tonnen schweren Einzellafetten mit einfachen Schilden untergebracht. Diese waren in Schiffsmittellinie, je ein Paar (die Einzellafetten an Oberdeck und die Zwillingstürme überhöht hinter den Einzellafetten auf den Aufbauten) vor bzw. auf dem Brückenaufbau und hinter bzw. auf dem achteren Deckshaus aufgestellt. Die elektrisch angetriebenen Zwillingstürme hatten eine Seitenrichtgeschwindigkeit von 4° pro Sekunde, eine Höhenrichtgeschwindigkeit von 6° pro Sekunde und einen Höhenrichtbereich von −5° bis +30°. Die manuel betriebenen Einzellafetten hatten eine Seitenrichtgeschwindigkeit von 8° pro Sekunde, eine Höhenrichtgeschwindigkeit von 8° pro Sekunde und einen Höhenrichtbereich von −7° bis +30°.[8]

Flugabwehr

Zur Zeit der Indienststellung bestand die Flugabwehrbewaffnung aus einem 7,62-cm-Geschütz Typ 3 in Einzellafette mittschiffs auf einem erhöhten Podest und zwei 7,7-mm-Maschinengewehren Typ HI[9]. Das 7,62-cm-Geschütz erreichte eine Kadenz von 13 bis 20 Schuss pro Minute und die maximale Reichweite betrug etwa 7,2 Kilometer bei 75° Rohrerhöhung. Die 3,35 Tonnen schwere manuel gesteuerte Mittelpivotlafette war um 360° drehbar und hatte einen Höhenrichtbereich von −7° bis +75°.[10] Die 7,7-mm-Maschinengewehre hatten eine maximale Feuerrate von rund 900 Schuss pro Minute, die effektive Reichweite lag bei etwa 300 Metern. Die 26 Kilogramm schwere körpergesteuerte Lafette war um 360° drehbar und hatte einen Höhenrichtbereich von −25° bis +85°.[11]

Ab 1935 ersetzten zwei 13,2-mm-Maschinengewehre Typ 93 in Doppellafette das 7,62-cm-Geschütz, welche ihrerseits 1940 durch zwei 2,5-cm-Maschinenkanonen Typ 96 in Doppellafette ersetzt wurden.[12]

Zwischen Dezember 1943 und März 1944 wurde das Schiff überholt. Dabei entfernte man die beiden 14-cm-Einzelgeschütze. Auf der ehemaligen Position von Turm „A“ baute man ein einzelnes 12-cm-Geschütz Typ 10 ein. Auf der ehemaligen Position des achtern Turm setzte man eine Drillingslafette für Maschinenkanonen des Typ 96. Zwei weitere 25-mm-Drillinge wurden mittschiffs verbaut und weitere Einzel- und Zwillingslafetten in den Aufbauten.[13]

Torpedos

Die Yūbari führte als Torpedobewaffnung zwei Zweifachtorpedorrohrsätze im Kaliber 61-cm für Torpedos des Typ 8, welche – nach Zerstörerart mittschiffs – zwischen Schornstein und achterem Deckshaus aufgestellt waren.[6] Da die Produktion des Torpedo Typ 8 im Jahr 1932 eingestellt wurde, war dieser im Pazifikkrieg nur noch in begrenzter Stückzahl vorhanden und nur noch auf einigen älteren Leichten Kreuzern und Zerstörern eingesetzt. Es ist daher anzunehmen, dass die Yūbari auf das Nachfolgemodell, den Torpedo Typ 93, umgerüstet wurde.

Sonstiges

Es konnten bis zu 34 Seeminen mitgeführt werden.[7] Ab 1944 wurden zur U-Bootabwehr auf dem Achterschiff zwei Ablaufschienen für Wasserbomben installiert.[12]

Feuerleitung und Sensoren

Feuerleitanlage

Zur Feuerleitung standen ein Feuerleitstand im Vormast und zwei Schnittbildentfernungsmesser mit Basislänge 10-Fuß beiderseits der Kompassbrücke zur Verfügung.[9]

Radar

Zur Luft- und Seeraumüberwachung verfügte die Yūbari ab 1944 über ein Funkmessgerät (Radar) des Typ 22.[12] Dieses Radargerät, welches aus einem Doppelhorn – eines zum Senden und eines zum Empfangen – bestand, war auf der Suchscheinwerferplattform oberhalb der Brücke installiert, wo es den Suchscheinwerfer ersetzte. Es konnte eine Gruppe von Flugzeug in bis zu 35 Kilometer, ein einzelnes Flugzeug in bis zu 17 Kilometer und ein großes Seefahrzeug in bis zu 34,5 Kilometer Entfernung orten. Zwar war es nicht für die Feuerleitung der Artillerie ausgelegt, lieferte aber für diesen Zweck mäßig genaue Messwerte. Es arbeitete mit einer Wellenlänge von 10 cm und hatte eine Sendeleistung von 2 kW.[14]

Sonar

Zur Suche nach U-Booten wurde zwischen August bis Oktober 1943 ein Echoortungssystem des Typ 93 mit einem Hydrophon-Set vom Typ 93 eingerüstet.[12] Dieses Hydrophon-Set bestand aus zwei Gruppen zu je acht Sensoren, eine Gruppe auf jeder Schiffsseite.[15]

Besatzung

Die Besatzung der Yūbari hatte eine Stärke von 328 Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften[7]. Üblicherweise befehligte ein Stabsoffizier im Rang eines Kaigun-taisa (Kapitäns zur See) das Schiff.

Liste der Kommandanten

Nr.NameBeginn der AmtszeitEnde der AmtszeitBemerkungen
1.Kapitän zur See Sugiura Masao31. Juli 19231. Dezember 1923seit 1. März 1923 mit der Baubelehrung betraut
2.Kapitän zur See Yamaguchi Nobuichi1. Dezember 192310. November 1924
3.Fregattenkapitän/Kapitän zur See Tomioka Aijiro10. November 192420. Oktober 1925
4.Kapitän zur See Anno Kiyoshi20. Oktober 19251. November 1926
5.Kapitän zur See Kida Shinpei1. November 19261. Dezember 1927
6.Kapitän zur See Morita Shigefusa1. Dezember 192730. November 1929
7.Kapitän zur See Kawana Takeo30. November 192915. November 1930
8.Kapitän zur See Hara Seitaro15. November 19301. Dezember 1931
9.Kapitän zur See Saito Jiro1. Dezember 193115. November 1933
10.Kapitän zur See Kiyomiya Ko15. November 193315. November 1934
11.Kapitän zur See Markgraf Daigo Tadashige15. November 193425. Mai 1935
12.Kapitän zur See Seiichi Harada25. Mai 193531. Oktober 1935
13.Kapitän zur See Yamamoto Masao31. Oktober 19351. Dezember 1936
14.Kapitän zur See Hirose Sueto1. Dezember 193615. November 1937
15.Kapitän zur See Hori Yugoro15. November 193720. Juli 1938
16.Kapitän zur See Miyazato Shutoku20. Juli 193815. November 1938
17.Kapitän zur See Kouda Takero15. November 19381. November 1939
-Kapitän zur See Kamata Michiaki1. November 193915. November 1939Kommandant der Ashigara, mit der Wahrnehmung der Geschäfte betraut
18.Kapitän zur See Edo Heitaro15. November 19391. November 1940
19.Kapitän zur See Ban Masami1. November 194015. August 1942
20.Kapitän zur See Hirai Yasuji15. August 19423. Mai 1943
21.Kapitän zur See Funaki Morie3. Mai 194320. Januar 1944
-Kapitän zur See Oe Ranji20. Januar 194420. Februar 1944Kommandant der Maya, mit der Wahrnehmung der Geschäfte betraut
22.Kapitän zur See Nara Takeo20. Februar 194428. April 1944

Literatur

  • Eric LaCroix, Linton Wells: Japanese Cruisers of the Pacific War. US Naval Institute Press, 1997, ISBN 0-87021-311-3.
  • Leichte Kreuzer, Tenryu, Kuma, Yubari und Nagara-Klasse. Kojinsha, Serie Schiffe der IJN. 1990, ISBN 4-7698-0458-X.
  • David C. Evans: Kaigun: Strategy, Tactics, and Technology in the Imperial Japanese Navy, 1887–1941. US Naval Institute Press, 2003, ISBN 0870211927.
  • Harlow A. Hyde: Scraps of paper: the disarmament treaties between the world wars. Media Publishing, 1989, ISBN 978-0939644469
  • Hansgeorg Jentschura, Dieter Jung, Peter Mickel: Warships of the Imperial Japanese Navy 1869–1945. US Naval Institute Press, Annapolis 1977, ISBN 0-87021-893-X, S. 110 (englisch).
  • Mark Stille: Imperial Japanese Navy Light Cruiser 1941–45. Osprey Publishing, Oxford 2012, ISBN 978-1-84908-562-5, S. 31–34 (englisch).
  • Mike J. Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 978-3-613-01842-6, S. 191–192.

Weblinks

Commons: Yūbari – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Eric LaCroix, Linton Wells: Japanese Cruisers of the Pacific War. S. 799.
  2. a b Eric LaCroix, Linton Wells: Japanese Cruisers of the Pacific War. S. 45.
  3. Eric LaCroix, Linton Wells: Japanese Cruisers of the Pacific War. S. 47.
  4. Anthony John Watts, Brian G. Gordon: The Imperial Japanese Navy. Doubleday, 1971, S. 289.
  5. Scraps of paper: the disarmament treaties between the world wars, Seite 152 und folgende.
  6. a b c Mike J. Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg. S. 191.
  7. a b c Hansgeorg Jentschura, Dieter Jung, Peter Mickel: Warships of the Imperial Japanese Navy 1869–1945. S. 110.
  8. Typ-3 14-cm-Kanone. In: navweaps.com. Abgerufen am 2. August 2020 (englisch).
  9. a b Mark Stille: Imperial Japanese Navy Light Cruiser 1941–45. S. 31.
  10. Typ-3 7,62-cm-Kanone. In: navweaps.com. Abgerufen am 2. August 2020 (englisch).
  11. Typ-HI 7,7-mm-Maschinengewehr. In: navweaps.com. Abgerufen am 2. August 2020 (englisch).
  12. a b c d Mark Stille: Imperial Japanese Navy Light Cruiser 1941–45. S. 32.
  13. Eric LaCroix, Linton Wells: Japanese Cruisers of the Pacific War. S. 369.
  14. Japanische Radarausrüstung im 2.WK. In: combinedfleet.com. Abgerufen am 5. August 2020 (englisch).
  15. Japanese Sonar and Asdic (USNTMJ E-10). (PDF) US Navy Technical Mission to Japan, 14. Dezember 1945, S. 7 und 11, abgerufen am 5. August 2020 (englisch).

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Yuzuru Hiraga.JPG
Yuzuru Hiraga
Yubari ONI.jpg
Silhouette of the Japanese light cruiser Yubari
Japanese Type 3 Navy 80mm AA Gun.jpg
Japanese Type 3 80mm Navy AA Gun at the Yasukuni Shrine.

Photo by: Max Smith (myself) Released into the :

A photo credit would be nice.
Yubari 1932.jpg
The japanese light cruser Yubari probadly early in 1932 as flagship DesRon 1.
Yubari 1923 trials.jpg
Japanese light cruiser Yubari on trials.
Yubari 1923 midle section.svg
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Мидель крейсера Юбари