Xfinity Series

Xfinity Series
Aktuelle Saison NASCAR Xfinity Series 2018
FahrzeugtypStockcar
Land oder RegionUSA
Aktueller NameNASCAR Xfinity Series
Bisherige NamenBudweiser Late Model Sportsman Series, NASCAR Busch Grand National Series, NASCAR Busch Series, NASCAR Nationwide Series
Erste Saison1950
Fahrer40
FahrzeugeChevrolet Camaro, Ford Mustang, Toyota Camry
ReifenGoodyear
Offizielle Websitenascar.com

Die NASCAR Xfinity Series ist eine US-amerikanische Stockcar-Motorsportserie. Sie gilt als „zweite Liga“ der NASCAR und ist für viele Fahrer das Sprungbrett in die NASCAR Cup Series. Die Rennen finden häufig im Rahmen der Cup Series statt und werden meist einen Tag vor dem Cup-Rennen ausgetragen.

Der Wagen von Daniel Suárez, dem Xfinity-Meister von 2016

Geschichte

Logo der Busch Series
Logo der Nationwide Series.

Die NASCAR Xfinity Series entstand aus der alten „Sportsman Division“ der NASCAR, welche in den 1950er Jahren als „Short-Track“-Rennserie angedacht war. Im Jahr 1968 bekam die Serie den Namen „Late Model Sportsman“ und man begann auch Rennen auf größeren Strecken wie dem Daytona International Speedway zu fahren. Die Fahrer nutzen gebrauchte Grand National (heute NASCAR Cup Series) Fahrzeuge. Es wurden V6-Motoren benutzt.

Die heutige Xfinity Series wurde im Jahre 1982 gegründet. Von 1982 bis 1983 trug sie zunächst den Namen „Budweiser Late Model Sportsman Series“, wurde dann aber 1984 in „Busch Grand National Series“ umbenannt. 1994 sollte das letzte Jahr sein, in dem die V6-Motoren eingesetzt werden, dennoch setzen einige Teams die V6-Motoren auch 1995 in „Short-Track“-Rennen ein. Ab der Saison 1995 wurden die Wagen dann immer mehr an die Fahrzeuge des Winston-Cups angepasst. Seit der Saison 2004 gehörte die „Grand National“ nicht mehr zum Serientitel, somit hieß die Serie offiziell „NASCAR Busch Series“. Zur Saison 2008 folgte die Umbenennung in „NASCAR Nationwide Series“. Der zugrunde liegende Vertrag mit dem neuen Titel-Sponsor, dem Versicherungsunternehmen Nationwide Insurance, hatte eine Laufzeit von insgesamt sieben Jahren.[1] Am 3. September 2014 wurde bekannt gegeben, dass Xfinity einen Vertrag als Hauptsponsor über 10 Jahre abgeschlossen hat und die Serie ab der Saison 2015 „NASCAR Xfinity Series“ heißen wird.[2]

Am 5. März 2005 fuhr die Xfinity Series ihr erstes Rennen außerhalb der USA auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez in Mexiko-Stadt, Mexiko. Das Rennen gewann Martin Truex jr., der in derselben Saison Champion wurde.

Am 2. Juli 2010 kamen auf dem Daytona International Speedway erstmals Fahrzeuge einer neuen Generationen zum Einsatz, die dem Car of Tomorrow der Cup Series ähneln. In der Saison 2016 wurde erstmals ein Chase ausgetragen, der dem Chase for the Cup nachempfunden ist.

Dash 4 Cash

Die 2009 eingeführten Dash 4 Cash-Rennen sind eine Serien an Rennen bei denen ein erhöhtes Preisgeld für den bestplatzierten Xfinity-Fahrer ausgeschüttet wird. An dem System wurden über die Jahre mehrere Änderungen vorgenommen:

Von 2009 bis 2010 gab es pro Saison 4 Rennen, bei dem der Sieger zusätzlich zu dem regulären Preisgeld 25.000 US-Dollar erhielt. Wenn bei einem dieser Rennen ein Fahrer gewann, der nicht Vollzeit aktiv war, wurde das Geld beim nächsten Dash 4 Cash-Rennen ausgeschüttet. Auch wurden zusätzliche 50.000 US-Dollar an den Fahrer ausgeschüttet, der in den vier Rennen die meisten Punkte sammeln konnte.[3]

2011 wurde das Preisgeld auf 100.000 US-Dollar erhöht, auch fuhren nur noch vier Fahrer um das Preisgeld. In dem ersten Dash 4 Cash-Rennen in Daytona waren die Fahrer qualifiziert, die in den bisherigen Saisonrennen die meisten Punkte gesammelt haben. Für die nächste Rennen war der Sieger sowie die drei Fahrer mit dem besten Ergebnis des vorherigen Dash 4 Cash-Rennens qualifiziert. Für den Gewinn aller vier Rennen gab es ein zusätzliches Preisgeld von 600.000 US-Dollar, sodass sich das gesamte Preisgeld auf 1 Million US-Dollar belaufen hätte. Dies wurde jedoch von keinem Fahrer erreicht.[4]

Ab 2016 werden vor den vier Dash 4 Cash Rennen Heat-Rennen ausgetragen, alle Fahrer die sich auf einem ungeraden Startplatz qualifiziert haben starten im ersten Heat, die mit geraden im Zweiten. Die jeweils besten zwei Fahrer der Heats können dann im Hauptrennen um das Preisgeld kämpfen.[5]

Buschwhackers

Als „Buschwhackers“ bezeichnet man Fahrer, die neben der NASCAR Cup Series auch noch in der Xfinity Series antreten. Die Bezeichnung geht auf die Zeit zurück, in der die Xfinity Series noch Busch Series hieß. Seit der Gründung der Xfinity Series gab es immer wieder Fahrer der Cup Series, die ihren freien Tag nutzten um auch noch in der Xfinity Series anzutreten. Ein häufig genannter Grund hierfür ist das Training für das am nächsten Tag stattfindende Cup-Rennen. Es wird kritisiert, dass die Cup-Fahrer den Nachwuchsfahrer die Chance auf Siege stehlen, andererseits haben die Xfinity-Fahrer die Möglichkeit von erfahrenen Fahrern zu lernen. Auch wird argumentiert, dass die Xfinity Series durch die Teilnahme bekannter Cup-Fahrer ein höheres Medien- und Faninteresse weckt.

Zwischen 2006 und 2010 wurde die Meisterschaft ausschließlich von Buschwhackern gewonnen, als Reaktion darauf durften Fahrer ab 2011 nur noch in einer der 3 NASCAR-Serien Punkte sammeln.[6] Trotzdem wurden in den folgenden Jahren nur wenige Rennen von Xfinity-Fahrern gewonnen. 2017 tritt eine Regel in Kraft, die es Fahrern, die mehr als 5 Jahre im Cup aktiv waren, auf 10 Rennen in den unteren Serien limitiert. Außerdem dürfen keine Cup-Fahrer an den Chase- sowie den Dash 4 Cash-Rennen teilnehmen.[7]

Fahrzeuge

Der Chevrolet Camaro von Blake Koch

Seit 2010 werden Car of Tomorrow (CoT) genannten Fahrzeuge eingesetzt, die mehr Sicherheit sowie geringere Kosten bieten sollen. Auch wurde das Designkonzept geändert, die Fahrzeuge waren nun den Pony Cars nachempfunden. Das CoT ähnelte dem Car of Tomorrow der Cup Series, welches von 2007 bis 2012 im Cup eingesetzt wurde. Es war möglich, Cup-Fahrzeuge kostengünstig zu Xfinity-Fahrzeugen umzubauen, da einige Bauteile identisch waren.[8]

In der Xfinity Serie wird ein Vergasermotor eingesetzt, der mit etwa 650 bis 700 PS etwas weniger Leistung als der Einspritzmotor der Cup Series besitzt. Xfinity-Fahrzeuge sind etwa 50 kg leichter, 18 cm länger und 2 cm schmaler als aktuelle Generation 6-Fahrzeuge des Cups.[9] Durch einen größeren Splitter sowie Heckspoiler erzeugen die Xfinity-Fahrzeuge mehr Abtrieb als Cup-Fahrzeuge und sind damit einfacher zu fahren.

Spezifikationen

  • Hubraum: 5,86 Liter (358 in³) Stoßstangen-V8
  • Übersetzung: Vier-Gang-Getriebe, Handschaltung
  • Gewicht:
    • min. ohne Fahrer und Benzin: 1451 kg
    • min. mit Fahrer und Benzin: 1542 kg
  • Leistung:
    • ungedrosselt: 650–700 PS (485–522 kW)
    • gedrosselt: etwa 450 PS (335 kW)
  • Treibstoff: 98 Oktan; Benzin Bleifrei
  • Füllkapazität des Tanks: 68 Liter
  • Kraftstoffzustellung: Vergaser
  • Luft-Kraftstoff-Mischungverhältnis: 12:1
  • Selbstansaugend
  • Radstand: 2,8 m (110 Inch)
  • Lenkung: Servo-Kugelumlauflenkung

Eingesetzte Fahrzeugmodelle

Budweiser Late Model Sportsman Series (1982–1983)

Ford

General Motors

Busch Grand National Series (1984–2003)

Chrysler

Ford

General Motors

Busch Series (2004–2007)

Chrysler

Ford

General Motors

Toyota

Nationwide Series (2008–2014)

Chrysler

Ford

GM

Toyota

Xfinity Series (ab 2015)

Chrysler

Ford

GM

Toyota

Rekordlisten

Meiste Siege

PlatzFahrerSiege
1Kyle Busch102
2Mark Martin49
3Kevin Harvick47
4Brad Keselowski39
5Carl Edwards38

Stand: 05.11.2022

Champions der Serie

Für eine ausführliche Darstellung siehe Liste der NASCAR-Champions

Sportsman Division Champions

  • 1950: Mike Klapak
  • 1951: Mike Klapak
  • 1952: Mike Klapak
  • 1953: Johnny Roberts
  • 1954: Danny Graves
  • 1955: Billy Myers
  • 1956: Ralph Earnhardt
  • 1957: Ned Jarrett
  • 1958: Ned Jarrett
  • 1959: Rick Henderson
  • 1960: Bill Wimble
  • 1961: Dick Nephew
  • 1962: Rene Charland
  • 1963: Rene Charland
  • 1964: Rene Charland
  • 1965: Rene Charland
  • 1966: Don MacTavish
  • 1967: Pete Hamilton

Late Model Sportsman Division Champions

  • 1968: Joe Thurman
  • 1969: Red Farmer
  • 1970: Red Farmer
  • 1971: Red Farmer
  • 1972: Jack Ingram
  • 1973: Jack Ingram
  • 1974: Jack Ingram
  • 1975: L. D. Ottinger
  • 1976: L. D. Ottinger
  • 1977: Butch Lindley
  • 1978: Butch Lindley
  • 1979: Gene Glover
  • 1980: Morgan Shepherd
  • 1981: Tommy Ellis

Budweiser Late Model Sportsman Series Champions

  • 1982: Jack Ingram
  • 1983: Sam Ard

Busch Grand National Series Champions

Busch Series Champions

Nationwide Series

Xfinity Series

  • 2015: Chris Buescher
  • 2016: Daniel Suárez
  • 2017: William Byron
  • 2018: Tyler Reddick
  • 2018: Tyler Reddick
  • 2020: Austin Cindric
  • 2020: Austin Cindric
  • 2021: Daniel Hemric
  • 2022: Ty Gibbs

Xfinity Series Rookie of the Year Award Gewinner (Bester Neuling)

Für eine ausführliche Darstellung der besten Neulinge siehe NASCAR Rookie of the Year Award

Xfinity Series Most Popular Driver Award Gewinner (Beliebtester Fahrer)

Einzelnachweise

  1. Nationwide Insurance to be sponsor of No. 2 series. NASCAR, 3. Oktober 2007, abgerufen am 18. November 2008 (englisch).
  2. motorsport-total.com
  3. Kentucky Speedway to be Included in New Nationwide Insurance "Dash 4 Cash". (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.kentuckyspeedway.com. Archiviert vom Original am 2. Dezember 2016; abgerufen am 24. November 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kentuckyspeedway.com
  4. dash-4-cash. (nascar.com [abgerufen am 24. November 2016]).
  5. Dash 4 Cash 101: What you need to know. (nascar.com [abgerufen am 24. November 2016]).
  6. nascar-rules-changes. (nascar.com [abgerufen am 24. November 2016]).
  7. New participation guidelines put limits in place for 2017. (nascar.com [abgerufen am 24. November 2016]).
  8. Anatomy of XFINITY car. (nascar.com [abgerufen am 6. Dezember 2016]).
  9. foustr: Tech Talk – Nationwide Series. In: Fan4Racing Blog and Radio. 26. Januar 2013, abgerufen am 13. Dezember 2016.

Weblinks

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Blake Koch piloting the No. 11 LeafFilter Gutter Protection Chevy at Texas Motor Speedway.
19 Daniel Suarez 2016 Road America 180.jpg
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The Toyota Camry of Daniel Suárez at the NASCAR Xfinity Series Road America 180.