XI. Internationale Brigade
Die XI. Internationale Brigade, mit der späteren Bezeichnung „Thälmann-Brigade“, kämpfte für die Zweite Spanische Republik im Spanischen Bürgerkrieg als Brigade der Internationalen Brigaden. Die XI. Internationale Brigade wurde mehrmals umgruppiert.
Die XI. Internationale Brigade wurde vor allem dadurch bekannt, dass die Brigade in den Stunden der republikanischen Verteidigung von Madrid, im November 1936, mit hohen Verlusten half, einen Großangriff von nationalistischen Truppen abzuwehren.
IX. Brigada Móvil de Choque
Nach der Umgruppierung der ersten Internationalen Centurien zu Bataillonen erfolgte am 22. Oktober 1936 mit vier internationalen Bataillonen die Formierung einer motorisierten Brigade, der IX. Brigada Móvil de Choque. Die Brigade hatte nach der Formierung die folgende Struktur.
- Französisches-Belgisches Bataillon (14. Oktober 1936)
- Deutsches Bataillon (14. Oktober 1936)
- Italienisch-Spanisches Bataillon (14. Oktober 1936)
- Polnisches-Balkan Bataillon (17. Oktober 1936)
Am 25. Oktober wurden des Weiteren das Thälmann-Bataillon und eine Artilleriebatterie in die IX. Brigada Móvil de Choque eingegliedert. Nach der Eingliederung hatte die mobile internationale Brigade die folgende Gliederung:
- I. Commune-de-Paris-Bataillon
- II. Edgar-André-Bataillon
- III. Garibaldi-Bataillon
- IV. Dąbrowski-Bataillon
- V. Thälmann-Bataillon
In Folge wurde am 1. November 1936 aus der IX. Brigada Móvil de Choque die XI. Internationale Brigade formiert.[1][2]
XI. Internationale Brigade
Verteidigung von Madrid
Aufgrund der verlustreichen Kämpfe im November bei der Verteidigung von Madrid mussten die Bataillone der XI. Internationalen Brigade zusammengelegt werden. Das Thälmann-Bataillon und das Garibaldi-Bataillon wurden neu aufgestellt. Nach der Neuformierung in Albacete, dem Hauptquartier der Internationalen Brigaden, wurden aber die beiden Bataillone der XII. Internationalen Brigade zugeteilt.[3][4] Nach den Novemberkämpfen in Madrid bestand die XI. Internationale Brigade nur noch aus den folgenden Bataillon:[3]
Im Dezember erfolgte zur Sprachhomogenisierung eine Neustrukturierung der XI. und der XII. Internationalen Brigade. Nach einer Liste vom 3. Dezember 1936 wurde das Thälmann-Bataillon wieder Teil der XI. Internationalen Brigade:
- I. Edgar-André-Bataillon
- II. Commune-de-Paris-Bataillon
- III. Dąbrowski-Bataillon
- IV. Thälmann-Bataillon
Am 4. Dezember 1936 erfolgte endgültig die Neustrukturierung der XI. und der XII. Internationalen Brigade nach Sprachgruppen. Nach der Umgruppierung hatte die XI. Internationale Brigade die folgende Zusammensetzung:[5]
- I. Edgar-André-Bataillon
- II. Commune-de-Paris-Bataillon
- III. Thälmann-Bataillon
- IV. Asturias-Heredia-Bataillon
Aufgrund der Tatsache, dass das Asturias-Heredia-Bataillon zu den besten spanischen Bataillonen gehörte, wurde das Bataillon von der XI. Internationalen Brigade getrennt.[6]
Las Rozas
Zu Beginn der Kämpfe bei Las Rozas, im Januar 1937, bestand die XI. Internationale Brigade aus drei Internationalen Bataillonen, den Stammbataillonen, und aus sechs spanischen Bataillonen.[7] Während der Kämpfe hatte die XI. Internationale Brigade die folgende Zusammensetzung:
- I. Edgar-André-Bataillon
- II. Commune-de-Paris-Bataillon
- III. Thälmann-Bataillon
- + Sechs unbekannte spanische Bataillone, eventuell waren zwei der sechs Bataillone das Madrid-Bataillon und das Pacifico-Bataillon.
Nach einem Streit über den Sold entschied die militärische Leitung der Internationalen Brigaden, sich wieder von den sechs spanischen Bataillonen zu trennen.[8]
Murcia
Aufgrund der Verluste der XI. Internationalen Brigade bei Las Rozas erfolgte vom 19. Januar bis zum 23. Januar 1937, nach der Verlegung der Brigade nach Murcia, die Neuformierung der XI. Internationalen Brigade. Nach der Integration von Spaniern bestand die XI. Internationale Brigade zur Hälfte aus Spaniern.[9] Ab dem 29. Januar 1937 erfolgte eine weitere Integration von zwei spanischen Bataillonen in die XI. Internationale Brigade. Nach dieser Eingruppierung hatte die XI. Internationale Brigade die folgende Zusammensetzung:[10]
- I. Edgar-André-Bataillon
- II. Commune-de-Paris-Bataillon
- III. Thälmann-Bataillon
- + Zwei unbekannte spanische Bataillone
Am 4. Februar erhielt die XI. Internationale Brigade, ohne die beiden spanischen Bataillone, den Abmarschbefehl zur Zentrumsfront nach Morata de Tajuña bei Madrid.[11]
Schlacht am Jarama
Direkt nach dem Eintreffen der XI. Internationale Brigade am 11. Januar 1937 in Madrid wurden drei neue spanische Bataillon in die XI. Internationale Brigade eingruppiert.[12] Nach dieser Umgruppierung hatte die XI. Internationale Brigade die folgende Zusammensetzung:
- I. Edgar-André-Bataillon
- II. Commune-de-Paris-Bataillon
- III. Thälmann-Bataillon
- IV. unbekanntes spanisches Bataillon
- + Teruel-Bataillon
- + Primero-de-Mayo-Bataillon
Nach der Schlacht am Jarama wurde das vierte spanische Bataillon auf die drei Stammbataillone der XI. Internationalen Brigade aufgeteilt. Zudem erfolgte die Verlegung der beiden anderen spanischen Bataillone in eine andere spanische Brigade.[13]
Schlacht von Guadalajara
Vor der Schlacht von Guadalajara hat die XI. Internationale Brigade die folgende Zusammensetzung:
- I. Edgar-André-Bataillon
- II. Commune-de-Paris-Bataillon
- III. Thälmann-Bataillon
- IV. Pasionaria-Bataillon[14]
Ab dem 12. März 1937, während der Schlacht von Guadalajara, wurde ein weiteres spanisches Bataillon der XI. Internationalen Brigade zugeteilt. Nach der Zuteilung des Apoyo-Bataillons hatte die Brigade die folgende Zusammensetzung:[15]
- I. Edgar-André-Bataillon
- II. Commune-de-Paris-Bataillon
- III. Thälmann-Bataillon
- IV. Pasionaria-Bataillon[16]
- V. Apoyo-Bataillon[17]
Nach der Schlacht von Guadalajara verblieb nur das Pasionaria-Bataillon bei der XI. Internationale Brigade.
- I. Edgar-André-Bataillon
- II. Commune-de-Paris-Bataillon
- III. Thälmann-Bataillon
- IV. Pasionaria-Bataillon[18]
Nach der Verlegung des Pasionaria-Bataillons zu einer spanischen Brigade[19] erfolgte die Integration eines neuen spanischen Bataillons in die XI. Internationale Brigade, das andalusische Triana-Bataillon, mit der Maßgabe, dieses Bataillon aufzulösen und die Andalusier auf die internationalen Bataillone zu verteilen.[20]
Umgruppierung der XI. Internationale Brigade vor der Schlacht von Brunete
Vor der Schlacht von Brunete im Juli 1937 erfolgte eine weitere Neugruppierung der Internationalen Brigaden.[21] Die Brigade hatte nach der Umgruppierung die folgende Zusammensetzung:[22][23]
Auflösung der XI. Internationalen Brigade
Am 24. September 1938 musste die Regierung der Spanischen Republik, unter anderem wegen des Drucks vom Völkerbund, die Internationalen Brigaden auflösen.
Personen
Kommandeure
Name | Land | Zeit |
---|---|---|
Jean-Marie François | Frankreich | Oktober – November 1936 |
Manfred Stern ("Emilio Kléber") | Deutschland | November 1936 |
Hans Kahle ("Jorge Hans") | Deutschland | November 1936 – März 1937 |
Richard Staimer | Deutschland | März – November 1937 |
Heinrich Rau | Deutschland | November 1937 – April 1938 |
Ferenc Münnich ("Otto Flatter") | Ungarn | April – Oktober 1938 |
Américo Brizuela Cuenca | Republikaner | Oktober 1938 – Januar 1939 |
Literatur
- Werner Abel (Hrsg.): »Pasaremos« – Organ der XI. Brigade – Reprint der Zeitschrift, Karl Dietz Verlag, Berlin, 2017, ISBN 978-3-320-02337-9.
- Gustav Szinda/Joachim Goll: Die XI. Brigade, Berlin (Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung) 1956.
Briefmarken
1966
Einzelnachweise
- ↑ Sociedad Benéfica de Historiadores Aficionados y Creadores: Abschnitt 22 de octubre de 1936 (Memento vom 17. März 2012 im Internet Archive), abgerufen am 27. August 2012
- ↑ Milicias Populares Centuria Commune de Paris (Memento vom 5. Dezember 2009 im Internet Archive), abgerufen am 13. Mai 2012
- ↑ a b Struktur der internationalen Brigaden (Memento vom 26. Januar 2014 im Webarchiv archive.today), abgerufen am 27. Januar 2014
- ↑ Ludwig Renn: Im Spanischen Krieg, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 5. Auflage 1983, Seite 90
- ↑ Ludwig Renn: Im Spanischen Krieg, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 5. Auflage 1983, Bestellnummer 610 912 4, Seite 130
- ↑ Ludwig Renn: Im Spanischen Krieg, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 5. Auflage 1983, Bestellnummer 610 912 4, Seite 133
- ↑ Ludwig Renn: Im Spanischen Krieg, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 5. Auflage 1983, Seite 138, 139 und 146
- ↑ Ludwig Renn: Im Spanischen Krieg, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 5. Auflage 1983, Seite 153 und 154
- ↑ Hanns Maaßen: Brigada Internacional ist unser Ehrenname ..., Röderberg-Verlag GmbH, Frankfurt/Main 1976, ISBN 3-87682-515-6, Seite 176
- ↑ Ludwig Renn: Im Spanischen Krieg, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 5. Auflage 1983, Seite 161, 162 und 174
- ↑ Ludwig Renn: Im Spanischen Krieg, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 5. Auflage 1983, Seite 180, 185 und 197
- ↑ Ludwig Renn: Im Spanischen Krieg, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 5. Auflage 1983, Seite 200 bis 202, 203, 210, 219, 220 und 229
- ↑ Ludwig Renn: Im Spanischen Krieg, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 5. Auflage 1983, Seite 219
- ↑ Ludwig Renn: Im Spanischen Krieg, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 5. Auflage 1983, Seite 249 250 und 261
- ↑ Ludwig Renn: Im Spanischen Krieg, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 5. Auflage 1983, Seite 258
- ↑ Ludwig Renn: Im Spanischen Krieg, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 5. Auflage 1983, Seite 249 250 und 261
- ↑ Ludwig Renn: Im Spanischen Krieg, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 5. Auflage 1983, Seite 245 246, 249, 250, 258 und 261
- ↑ Ludwig Renn: Im Spanischen Krieg, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 5. Auflage 1983, Seite 249 250 und 261
- ↑ Ludwig Renn: Im Spanischen Krieg, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 5. Auflage 1983, Seite 279
- ↑ Ludwig Renn: Im Spanischen Krieg, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 5. Auflage 1983, Seite 282 bis 285
- ↑ Bataillone und Brigaden, abgerufen am 20. Januar 2014
- ↑ Ludwig Renn: Im Spanischen Krieg, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 5. Auflage 1983, Seite 334 bis 355
- ↑ Hanns Maaßen: Brigada Internacional ist unser Ehrenname ..., Röderberg-Verlag GmbH, Frankfurt/Main 1976, ISBN 3-87682-515-6, Seite 459
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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
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