Wumenguan

Das Wumenguan (chinesisch 無門關, Pinyin Wúmén guān, W.-G. Wu-men kuan;無門關, Mumonkan; dt. etwa Die torlose Schranke) ist eine Sammlung von 48 klassischen Kōan, die im 13. Jahrhundert gegen Ende der Südlichen Song-Dynastie von Meister Wumen Huikai (chinesisch 無門慧開, Pinyin Wúmén Huìkāi; jap. Mumon Ekai; 1183–1260) zusammengestellt wurde, einem Mönch aus der Yáng-qí-Linie der Linji zong (chinesisch 臨濟宗, Pinyin Línjì zōng, W.-G. Lin-chi tsung; jap. Rinzai-shū) und Dharma-Nachfolger von Yuelin Shiguan (chinesisch 月林師觀, Pinyin Yuèlín Shīguān, W.-G. Yüeh-lin Shih-kuan; 1143–1217). Jedes Kōan ist von Wumen durch einen Kommentar und einen Vers ergänzt. Der erste Druck stammt aus dem Jahr 1229.

Deutsche Übersetzungen wie „Das torlose Tor“ wollen das Paradoxe an Kōans herausstreichen. Naheliegend sind auch Übersetzungen wie „Die Schranke des Meisters Wumen“ oder Übersetzungen, die der Bedeutung von wu (mu) im Zen Rechnung tragen und helfen können, die Schranke dualistischen Denkens hinter sich zu lassen.

Besonders bekannt ist das Kōan des Zhaozhou (Joshu), wo dieser auf die Frage „Hat ein Hund die Buddha-Natur?“ mit „Wu“ (Mu) antwortet, und Zhaozhous Zypresse im Garten. Aber auch die Dialoge anderer Meister der Tang-Zeit sind im Wumenguan vertreten, darunter Yunmen (Ummon), Huangbo (Obaku) und Nanquan (Nansen).

Literatur

  • Sabine Hübner: Das torlose Tor. Kristkeitz.
  • Brigitte D'Ortschy, Koun-An: Mumon-Kan - Zen Teisho 1-48. Wolkenverlag 2001–2003.
  • Koun Yamada: Die torlose Schranke - Mumonkan. Kösel 2004.
  • Brigitte D'Ortschy, Koun-An: Mumon-Kan - Koan-Sammlung 1-48. Wolkenverlag 2001.
  • Shibayama Zenkei: Zu den Quellen des Zen. Die berühmten Koans des Meisters Mumon aus dem 13. Jahrhundert; Übers. Margret Meilwes, Bern u. a.: O. W. Barth 1976, ISBN 978-3-502-64564-1