Wostok (Rakete)

Modell einer Wostok-K-Rakete
(c) Alex Zelenko, CC BY-SA 4.0
Wostok-Raketenmodell in Moskau

Wostok [vɔsˈtɔk] (russisch Восток für Osten, englisch Vostok) ist eine sowjetische Rakete, die aus der R-7 entwickelt wurde. Die Wostok entstand, als man auf der Grundlage der R-7 eine Rakete mit höherer Nutzlastkapazität bauen wollte. Dazu erhielt die zweistufige R-7 eine dritte Stufe, die das Starten von schwereren Mondsonden und später auch bemannten Wostok-Raumschiffen möglich machte. Die frühe Version der Wostok mit dem GRAU-Index 8K72, die die ersten sowjetischen Mondsonden startete, ist auch unter dem Namen Luna bekannt. Erster Start einer Luna-Trägerrakete fand am 23. September 1958 statt, am 2. Januar 1959 brachte sie erfolgreich die Lunik-1-Mondsonde auf die Reise. Die Rakete verwendete eine 9.100 kg wiegende Drittstufe (Blok E), die von einem RD-105-Raketentriebwerk angetrieben wurde. Das Triebwerk verbrannte die Kerosinart RP-1 und flüssigen Sauerstoff (LOX). Die ersten beiden Stufen waren mit denen der R-7 identisch.

Am 12. April 1961 startete eine leicht verbesserte Wostok-K (GRAU-Index 8К72К) mit Wostok 1 den ersten Menschen in den Weltraum. Die Wostok-K erhielt eine etwas vergrößerte und modifizierte Drittstufe mit einem RD-109-Triebwerk, außerdem wurden an den Grundstufen kleinere Modifikationen durchgeführt. Durch diese Maßnahmen stieg die Nutzlastkapazität der Rakete auf 4.730 kg in den erdnahen Orbit.

Eine leicht modifizierte Wostok-2 (GRAU-Index 8A92) wurde ab 1962 zum Starten von militärischen Aufklärungssatelliten vom Typ Zenit verwendet, die im Wesentlichen einem bemannten Wostok-Raumschiff entsprachen, jedoch ein Kamerasystem an der Stelle des Kosmonauten mitführten. Eine ebenfalls etwas modifizierte Wostok-2M (GRAU-Index 8A92M) startete ab 1967 Meteor-Wettersatelliten und militärische Frühwarnsatelliten Tselina-D. Am 18. März 1980 explodierte eine Wostok-2M in Plessezk beim Betanken direkt auf der Startrampe. Bei der Explosion starben 48 Menschen. Als Fehlerursache wurde ermittelt, dass bei der Herstellung eines Filters für die Wasserstoffperoxid-Treibstoffleitung das Lötmittel von Zinn- hin zu Bleibasis gewechselt worden war. Das Blei ermöglichte die Zersetzung des Wasserstoffperoxids und verursachte die Explosion.[1][2][3] Die Rakete wurde entsprechend modifiziert. Ihren letzten Einsatz hatte die Wostok am 29. August 1991, wobei sie den indischen Erderkundungssatelliten IRS-1B in den Weltraum beförderte.

Siehe auch

  • Liste von Katastrophen der Raumfahrt

Weblinks

Commons: Wostok (Rakete) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Alexander S. Shteinberg: Fast Reactions in Energetic Materials: High-Temperature Decomposition of Rocket Propellants and Explosives. Springer Science & Business Media, 2008, ISBN 978-3-540-78861-4 (google.com [abgerufen am 21. März 2020]).
  2. Взрыв 1980 года. Abgerufen am 21. März 2020.
  3. Медаль "За отсутствие состава преступления". 18. März 2000, abgerufen am 21. März 2020 (russisch).

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Autor/Urheber: Jaume Sala (knelafina) aus taradell, catalunya, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Vostok rocket model
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Soyuz TMA-3 launch.jpg
The Soyuz TMA-3 vehicle launches from the Baikonur Cosmodrome in Kazakhstan October 18, 2003, carrying astronaut C. Michael Foale, Expedition 8 mission commander and NASA ISS science officer; cosmonaut Alexander Y. Kaleri, Soyuz commander and flight engineer; and European Space Agency (ESA) astronaut Pedro Duque of Spain to the International Space Station (ISS). The trio will arrive at the ISS October 20, as Foale and Kaleri take over command of Station operations for the next 6 1/2 months. Duque will return to Earth October 28 with cosmonaut Yuri I. Malenchenko, Expedition 7 mission commander, and astronaut Edward T. Lu, NASA ISS science officer and flight engineer, in another Soyuz capsule already docked to the ISS. Kaleri and Malenchenko represent Rosaviakosmos.