Wooggraben und Ochsengraben
Wooggraben und Ochsengraben sind Wassergräben in Frankfurt am Main, die dort von links in die Nidda münden beziehungsweise mündeten. Beide sind Teile eines ehemals weit verzweigten Systems aus Entwässerungsgräben. Dieses Grabensystem entwässerte die in den Frankfurter Nidda-Auen gelegenen Wiesen, Äcker und Felder. Von beiden, einst miteinander verbundenen Gräben sind oberirdisch lediglich kurze Teilstücke erhalten geblieben. Die Gesamtlänge beider Gräben mit deren unterirdisch verlegten Teilen beträgt rund 3,5 Kilometer.[1] Die oberirdischen Teile der Gräben führen nur noch nach starken Niederschlägen und zur Schneeschmelze Wasser. Die Reste des Wooggrabens liegen auf der Gemarkung des westlichen Frankfurter Stadtteils Ginnheim. Oberirdisch sichtbare Reste des Ochsengrabens liegen im Stadtteil Bockenheim; dieser Graben mündet bei Rödelheim verdolt in die Nidda.
Geschichte
Zur Namensherkunft „Ochsengraben“ ein Zitat in der Frankfurter Rundschau: „[…] weil früher die Bauern aus Bockenheim und Rödelheim ihre Ochsen hier weiden ließen.“[2] (Kleingartenanlage Am Schönhof östlich der Ludwig-Landmann-Straße, südlich des Industriehofs.) Der Name des Wooggrabens rührt vom Ginnheimer Woog her, ein nicht mehr existentes Hochwasser-Rückhaltebecken westlich der Bebauung Ginnheims und der heutigen Trasse der Main-Weser-Bahn. Einen Hinweis darauf gibt der Name Woogstraße in Alt-Ginnheim. Seit der Begradigung der Nidda in den 1920er-Jahren dient der Wooggraben hauptsächlich dem Auffangen von Niederschlagswasser aus den Stadtteilen Ginnheim und Eschersheim.[1]
Ungeklärt ist bisher, ob der Ochsengraben in Bockenheim den Graben der Wasserburg Schönhof speiste. Der in der Gegenwart oberirdisch sichtbare Verlauf des Ochsengrabens, das einzige Fließgewässer in der näheren Umgebung, weist exakt auf das Schönhof-Grundstück, jäh unterbrochen durch die Breitenbachbrücke. Auf dem Stadtplan von Frankfurt Grosse Ausgabe aus dem Jahr 1903 grenzt der damals noch nicht unterbrochene Ochsengraben unmittelbar nordwestlich an das Schönhof-Grundstück an.[3]
Lage
Als Eckpunkte der Gräben kann man Ginnheimer Wäldchen, Industriehof (Sternbrücke Rödelheim), Praunheimer Landstraße nehmen.
Diese umfassen Niddapark, Woogstraße (Alt-Ginnheim) vor der Bundesgartenschau 1989 von Praunheimer Brücke bis nach Ginnheim, Frankfurter Grüngürtel, (Ochsengraben, Hochwasser-Flutmulde, Retentionsraum), evtl. Biegwald. Die oberirdischen Reste beider Gräben – Wooggraben im Norden, Ochsengraben im Süden – liegen heute rund 1,5 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt.[4]
Verkehrsanbindung
Die Verkehrsanbindungen für den Wooggraben sind die Straße Am Ginnheimer Wäldchen sowie die U-Bahn-Linien U1, U9, Bahnhof Niddapark. Der Ochsengraben ist erreichbar über die Rödelheimer Landstraße und Ginnheimer Landstraße sowie über die Sternbrücke in Rödelheim. Weiterhin führen der Europa-Fernwanderweg E1 sowie der Grüngürtel-Rundwanderweg dort vorbei.
Literatur
- Magistrat der Stadt Frankfurt am Main, Umweltamt/Untere Wasserbehörde (Hrsg.): Stadtgewässer – Flüsse, Bäche, Altarme entdecken. Darin: Kapitel Wooggraben und Ochsengraben, S. 80. Mit Stadtplan. Frankfurt 2004
Weblinks
- Wooggraben und Ochsengraben bei par.frankfurt.de, der früheren Website der Stadt Frankfurt am Main
- Ochse-Grabe. Hessische Flurnamen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Verlauf des Ochsengrabens auf Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
Einzelnachweise
- ↑ a b Stadt Frankfurt: Stadtgewässer – Flüsse, Bäche, Altarme entdecken, S. 80
- ↑ Florian Leclerc: „Der Garten ist für mich da“ – Der Dartpfeil trifft in die Kleingartenanlage „Am Schönhof“. Artikel der Frankfurter Rundschau vom 29. Juli 2013 (abgerufen am 7. Januar 2018)
- ↑ Ochsengraben und Schönhof im Jahr 1903 auf landkartenarchiv.de. Historischer Stadtplan von Frankfurt ohne Urheber- und Verlagsangabe. Abgerufen am 27. September 2021
- ↑ Stadtgewässer – Flüsse, Bäche, Altarme entdecken – Stadtplan des Stadtvermessungsamtes mit eingezeichneten Wassergräben
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Autor/Urheber: Frank Behnsen, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Frankfurt am Main, Stadtteil Bockenheim: Der Ochsengraben ist einer der letzten Überreste eines ehemals weitverzweigten Grabensystems, das der Entwässerung der umliegenden Wiesen und Felder diente. Dessen Ochsengraben genannter Abschnitt verläuft in südwestlich-nordöstlicher Richtung entlang des westlichen Bebauungsrandes von Bockenheim. Zum selben System gehört der nördlich im Stadtteil Ginnheim gelegene Wooggraben, mit dem der Ochsengraben durch unterirdische Verrohrung verbunden ist. Zusammen sind die beiden Gräben etwa 3,4 Kilometer lang. Das zeitweilig trockenfallende Grabensystem sammelt das Wasser von Niederschlägen und führt es in den Fluss Nidda ab. Das Foto zeigt einen Steg über den Graben in einem Kleingarten