Die Gemeinde liegt am Rand des Naturparks Südeifel im Tal der Nims. Zu Wolsfeld gehören auch der WeilerWolsfelderberg sowie die Wohnplätze Herzbach und In der Burg.[2]
Geschichte
Von einer frühen Besiedelung des Gebietes um Wolsfeld zeugen die Funde mehrerer historischer Grabstätten, überwiegend aus römischer Zeit sowie der Fund eines Tempelheiligtums. Man entdeckte eine Grabhügelnekropole, mehrere Brandgräber sowie eine römische Grabkiste. Die Grabkiste wurde um das Jahr 1900 nordwestlich von Wolsfeld in einem Tal nahe der Nims entdeckt. Diese besteht aus Sandstein mit einer Deckplatte. Bemerkenswert sind die Größe der Kiste sowie der Fund einer vierkantigen, zweihenkligen Flasche aus hellgrünem Glas. Die zeitliche Einordnung liegt hier zwischen 500 v. und 500 n. Chr.[3][4]
→ Hauptartikel: Grabhügelnekropole Wolsfeld, Römisches Brandgräberfeld Wolsfeld und Umgangstempel von Wolsfeld
Wolsfeld wurde im Jahre 798 oder 799 erstmals urkundlich erwähnt, als ein Harduwinus und seine Ehefrau der Abtei Echternach unter anderem ihre Güter zu „Wolfftualt, quod situm est super fluuio Nimisa“ schenkten.[5] Diese Urkunde ist zugleich eine der ältesten Namenserwähnungen des Flusses Nims. Im 13. Jahrhundert hieß der Ort „Volvisvelt“. Er gehörte zur luxemburgischen Herrschaft Ließem.
Durch das Landesgesetz über die Verwaltungsvereinfachung vom 7. November 1970 wurde u. a. der Landkreis Bitburg-Prüm, sowie aus Teilen des bisherigen Amtes Wolsfeld die Verbandsgemeinde Bitburg-Land gebildet, die ihrerseits zum 1. Juli 2014 in die neue Verbandsgemeinde Bitburger Land aufging.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Wolsfeld, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]
Janine Fischer wurde am 25. März 2021 Ortsbürgermeisterin von Wolsfeld.[8] Da für eine geplante Direktwahl am 18. April 2021 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde,[9] oblag die Neuwahl dem Ortsgemeinderat, der sich bei einer Enthaltung für Janine Fischer entschied.[8]
Fischers Vorgänger Ralf Schiemann war am Heiligabend 2020 verstorben. Erst 2019 war er neu gewählt worden und hatte das Amt von Heinz Junk übernommen, der es seit 1994 ausgeübt hatte.[10][11][12]
Wappenbegründung: Der Hubertushirsch im Schildhaupt ist das Attribut des örtlichen Kirchenpatrons St. Hubertus. Im rechten unteren Teil ist das Wappen der Herrschaftsfamilie Pallandt, die schwarzen Balken in Gold, aufgenommen und im linken Teil das Wappen der Grafen von Saintignon, drei goldene Türme auf rotem Grund, die im 19. Jahrhundert das Schloss Wolsfeld besaßen.[13]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Katholische Pfarrkirche St. Hubertus von 1926
Schloss Wolsfeld von 1605, ein neunachsiges Wohnhaus
Kapelle in der Hubertusstraße von 1619
Alte Hubertuskirche, ehemalige Pfarrkirche von 1500
Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
Hüttenbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[15][16]
Bergrennen – Die Gemeinde ist seit 1958 Austragungsort des Wolsfelder AvD Bergrennen veranstaltet vom Eifel Motor Sport Club. Das Rennen wird vom Ortsausgang über die Nebenstraße nach Wolsfelderberg am Pfingstmontag ausgetragen und ist Teil der seit 1987 stattfindenden Rennserie Berg Cup.[17] Sie ist die letzte Veranstaltung dieser Art in Rheinland-Pfalz.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Wolsfeld liegt an der vielbefahrenen Bundesstraße 257 zwischen Bitburg und Echternach. Eine von Anwohnern seit Jahrzehnten geforderte Ortsumgehung wurde im Bundesverkehrswegeplan in den vordringlichen Bedarf aufgenommen und wurde im Rahmen des 2-Mrd.-Euro-Programms zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in den Jahren 2005–2008 realisiert. Die Umgehungsstraße wurde am 13. Dezember 2008 für den Verkehr freigegeben.[18]
Eisenbahn
Wolsfeld war Bahnstation der ehemaligen Nims-Sauertalbahn (Erdorf – Irrel – Igel), einer Nebenstrecke der Eifelbahn. Diese Bahnlinie wurde vor dem Ersten Weltkrieg eröffnet. Nach Zerstörung der Strecke gegen Ende des Zweiten Weltkrieges und Wiederaufnahme des Betriebes nach dem Krieg wurde noch gut zwei Jahrzehnte lang Personen- und Güterverkehr auf der Strecke durchgeführt. Die Einstellung des Personenverkehrs (Umstellung auf Bus) erfolgte 1969, die Stilllegung des verbleibenden Güterverkehrs erfolgte Schrittweise und endgültig 1995. Der Streckenabschnitt Wolsfeld – Bitburg (Stadt) wurde 1997 demontiert. Unmittelbar am Bahnhof Wolsfeld wurde zur Versorgung der amerikanischen Flugplätze in Bitburg und Spangdahlem ein Tanklager mit Gleisanschluss unterhalten. Teile des stillgelegten Streckenabschnitts werden heute als Radweg genutzt.
Literatur
Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band12/I). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S.306–310 (315 S., mit 12 Taf. und 227 Abb. im Text. Nachdr. der Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
↑Heinrich Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. 1860, Nachtrag S. 6 (dilibri.de; „Wolfftualt, das über dem Fluss Nimisa gelegen ist“)
↑Ehrennadeln für zwölf engagierte Eifeler. Heinz Junk ist seit 1994 Ortsbürgermeister von Wolsfeld. In: Trierischer Volksfreund. 22. August 2018, abgerufen am 24. Mai 2021.