Wolotschysk

Wolotschysk
Волочиськ
Wappen von Wolotschysk
Wolotschysk (Ukraine)
Wolotschysk
Basisdaten
Oblast:Oblast Chmelnyzkyj
Rajon:Rajon Chmelnyzkyj
Höhe:321 m
Fläche:9,90 km²
Einwohner:20.721 (2004)
Bevölkerungsdichte:2.093 Einwohner je km²
Postleitzahlen:31200
Vorwahl:+380 3845
Geographische Lage:49° 32′ N, 26° 13′ O
KATOTTH:UA68040090010095929
KOATUU:6820910100
Verwaltungsgliederung:1 Stadt, 52 Dörfer
Adresse:вул. Незалежності 88
31200 м. Волочиськ
Website:https://volochysk.com.ua/
Statistische Informationen
Wolotschysk (Oblast Chmelnyzkyj)
Wolotschysk (Oblast Chmelnyzkyj)
Wolotschysk
i1

Wolotschysk (ukrainisch Волочиськ; russisch Волочиск/Wolotschisk, polnisch Wołoczyska) ist eine Stadt in der Oblast Chmelnyzkyj der Ukraine mit etwa 20.000 Einwohnern und liegt am linken Ufer des Sbrutsch nahe der Oblastgrenze zur Oblast Ternopil. Die Oblasthauptstadt Chmelnyzkyj liegt etwa 70 Kilometer östlich der Stadt. Bis Juli 2020 war sie das Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Wolotschysk.

Bahnhof im Ort

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt stammt aus dem Jahre 1463, der Ort lag an einer wichtigen Handelsroute zwischen Mitteleuropa und Russland, dies spiegelt sich auch in der Bedeutung des ukrainischen Namens, der auf Deutsch etwa „Transport“ bedeutet. Zunächst gehörte der Ort im Rahmen der Polnischen Adelsrepublik der Adelsfamilie Zbaraski, ab 1631 der Familie Wiśniowiecki und seit 1695 der bekannten polnischen Adelsfamilie Potocki. Nachdem der Ort 1772 an Russland gefallen war, verkaufte die Familie Potocki Wolotschysk an die Familie Moszyński, welche die lokale Wirtschaft stark förderte und somit dem Ort zu starkem Wachstum verhalf. Durch den Bau der Eisenbahn Lemberg–Podwołoczyska (im Besitz der Galizischen Carl Ludwig-Bahn) mit Anschluss an das russische Bahnnetz bis Kiew wurde 1871 im Ort ein Bahnhof eröffnet.

Da Wolotschysk an der Grenze zwischen dem Russischen Reich und Österreich-Ungarn (Galizien) lag, war der Ort zugleich Grenzort. Jenseits der Grenze entwickelte sich auch der galizische Grenzort Pidwolotschysk zu einem Handelsknotenpunkt, dessen Name von Wolotschysk abgeleitet ist.

Nachdem der Ort im Ersten Weltkrieg direkt im Frontgebiet gelegen und dabei Schäden davongetragen hatte, suchten ihn mehrmals Revolutionswirren heim. Wolotschysk gehörte nun zur Ukraine und war Grenzort der Sowjetunion zur neu entstandenen Polnischen Republik. 1923 wurde es Zentrum des gleichnamigen Rajons. Während des Zweiten Weltkriegs im Juli 1941 besetzten deutsche Truppen den Ort brachten bis zur Rückeroberung durch die Rote Armee am 17. März 1944 fast 9300 Einwohner um. Nach dem Krieg wurde er rasch wiederaufgebaut und es wurden neue Industrien, vor allem Lebensmittelfabriken, im Ort errichtet; seit 1970 hat Wolotschysk den Status einer Stadt.

Verwaltungsgliederung

Am 13. August 2015 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Wolotschysk (Волочиська міська громада/Wolotschyska miska hromada). Zu dieser zählten auch die 39 in der untenstehenden Tabelle aufgelisteten Dörfer[1], bis dahin bildete sie die gleichnamige Stadtratsgemeinde Wolotschysk (Волочиська міська рада/Wolotschyska miska rada) im Westen des Rajons Wolotschysk.

Am 12. Oktober 2018 kamen noch die 3 Dörfer Hretschana, Raziboriwka und Solomna zum Gemeindegebiet[2] und am 12. Juni 2020 noch die 10 Dörfer Bohdaniwka, Cholodez, Iwaniwka, Kuschnyriwka, Lissowe, Nowa Hreblja, Popiwzi, Tscherwonyj Ostriw, Tscherwonyj Kut und Welyki Scherebky zum Gemeindegebiet[3]

Am 17. Juli 2020 kam es im Zuge einer großen Rajonsreform zum Anschluss des Rajonsgebietes an den Rajon Chmelnyzkyj[4].

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Wolotschysk Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiertukrainischrussisch
BohdaniwkaБогданівкаБогдановка (Bogdanowka)
ButiwziБутівціБутовцы (Butowzy)
CholodezХолодецьХолодец (Cholodez)
HretschanaГречанаГречана (Gretschana)
IwaniwkaІванівкаИвановка (Iwanowka)
KuschnyriwkaКушнирівкаКушнировка (Kuschnirowka)
LissoweЛісовеЛесовое (Lessowoje)
Nowa HrebljaНова ГребляНовая Гребля (Nowaja Greblja)
OschyhiwziОжигівціОжиговцы (Oschigowzy)
PopiwziПопівціПоповцы (Popowzy)
RaziboriwkaРаціборівкаРациборовка (Raziborowka)
SoboliwkaСоболівкаСоболевка (Sobolewka)
SolomnaСоломнаСоломна
TarnorudaТарнорудаТарноруда
Tscherwonyj OstriwЧервоний ОстрівЧервоный Остров (Tscherwony Ostrow)
Tscherwonyj KutЧервоний КутЧервоный Кут (Tscherwony Kut)
Welyki ScherebkyВеликі ЖеребкиВеликие Жеребки (Welikije Scherebki)

Persönlichkeiten

Literatur

  • Paulus Adlesgruber, Laurie Cohen, Börries Kuzmany: Getrennt und doch verbunden. Grenzstädte Zwischen Österreich und Russland 1772–1918. Böhlau, Wien 2011, ISBN 978-3-205-78625-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Хмельницька обласна рада рішенням від 13 серпня 2015 року утворила об'єднані територіальні громади (абзац перший викладено у новій редакції "Хмельницька обласна рада рішеннями від 13 і 20 серпня 2015 року утворила об'єднані територіальні громади:" - ВВРУ, 2016, № 10, с. 56)
  2. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Хмельницькій області у Волочиському районі Соломнянська сільська рада рішенням від 12 жовтня 2018 року
  3. Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 727-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Хмельницької області"
  4. Верховна Рада України; Постанова від від 17.07.2020 № 807-IX Про утворення та ліквідацію районів

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