Wolost Polangen
Die Wolost Polangen (russ. Полангенская волость, lit. Palangos valsčius, lett. Palangas pagasta) war eine Verwaltungseinheit (Wolost) im Russischen Kaiserreich. Das Zentrum war Polangen, jetzt ein Ort in der Stadtgemeinde Palanga.
Verwaltung
Das Gebiet gehörte als „Palangos valsčius“ zum Herzogtum Samogitien.
1819 wurde die Wolost Polangen durch ein Dekret des Zaren Alexander I. an das Gouvernement Kurland übergeben; dadurch grenzte das Gouvernement direkt an die Provinz Ostpreußen. Als Teil von Kurland gehörte die Wolost Polangen zum Kreis Grobin.
Laut Paul Anton Fedor Konstantin Possart in „Das Kaiserthum Russland“ wurde das Gebiet um Polangen 1819 vom „Gouvernement Wilna losgerissen“ und gelangte 1827 wieder an selbiges.[1] Es wechselte 1819 vom Kreis Telschi zum Kreis Grobin. Das Gouvernement Kowno wurde erst 1843 gebildet, so dass das Gouvernement Wilna zu diesem Zeitpunkt bis Polangen reichte. Als Grund für den Übertrag an Kurland wurde „bequemere Verwaltung“ genannt.
Nach der Entstehung der baltischen Staaten wurde Palanga 1920 im Zuge eines Grenzausgleichs mit Lettland an Litauen zurückgegeben.
Am 28. September 1920 wurde der litauisch-lettische Grenzvertrag in Riga unterzeichnet. Am 21. März 1921 wurden Streifen von Palanga und Sventoji Litauen zugeordnet.[2]
Während des Zweiten Weltkrieges gehörte das Gebiet zum Kreis Krottingen, Kreisgebiet Schaulen-Land, Generalbezirk Litauen.
Karten
- 1820 Karte des Gouv. Kurland – Polangen in Kurland
- 1835 Karte des Gouv. Kurland – Polangen nicht in Kurland
- Karte der Ostseegouvernements, Meyers, Mitte 1890er – Polangen in Kurland
- Karte der Gouv. Kurland und Kowno um 1900 – Polangen in Kurland
- Karte des Gouv. Kowno und Umgebung 1876–1914 – Polangen in Kurland
- 1888 – Polangen in Kurland
- 1902 – Polangen in Kurland
- 1910 – Polangen in Kurland
- Karte von Ober Ost, 1. WK – Polangen in Kurland
- 1920 map of Poland and the Balitcs – Polangen in Kurland
- Karte des RK Ostland, 2. WK – Polangen im Generalbezirk Litauen, Kreis Krottingen
- Stadtgemeinde Palanga in Litauen
Bevölkerung
1923 gab es 4053 Einwohner:[3]
Nationalität | Anteil | Anzahl |
---|---|---|
Litauer | 65,33 % | 2648 |
Letten | 18,6 % | 754 |
Juden | 11,23 % | 455 |
Deutsche | 1,97 % | 80 |
Polen | 1,73 % | 70 |
andere | 1,13 % | 46 |
Einzelnachweise
- ↑ Das Kaiserthum Russland – Google Books
- ↑ Palanga. Svarbiausios istorijos datos (Memento des vom 30. September 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ 1923 m. surašymo duomenys (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Illustration from Brockhaus and Efron Encyclopedic Dictionary (1890—1907)
Kovno Governorate
Poland and the Baltic States, from London Geographical Institute - The Peoples Atlas - 1920.
Governorates of Lithuania in 1867-1914
Map of Courland Governorate, 1835
Autor/Urheber: TUBS , Lizenz: CC BY-SA 3.0
Lage der Gemeinde XY (siehe Dateiname) in Litauen.
Courland governorate
Autor/Urheber: XrysD, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Administrative map of the Ober Ost. Source map data courtesy of maps4u.lt and mapywig.org.
Карта Ковенской губернии. 1888 год.
Western Governorships of the Russian Empire and Polish Kingdom in 1902. Map from Olgebrand's Encyclopedia (lithography) printed in Warszawa, 1902
Autor/Urheber: XrysD, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Administrative Map of Reichskommissariat Ostland