Wolna

Wolna [vɔlˈna] (russisch Волна ‚Welle‘) war eine umgerüstete Variante der sowjetischen Interkontinentalrakete R-29 bzw. SS-N-18, mit der zivile suborbitale Flüge und Satellitenstarts durchgeführt wurden. Die Rakete wurde von einem getauchten U-Boot aus gestartet. Die zwei unteren Stufen der Rakete wurden mit Distickstofftetroxid und UDMH (unsymmetrisches Dimethylhydrazin) betrieben, die dritte Stufe, die nur für orbitale Missionen zum Einsatz kam, mit festem Treibstoff. Von einer äquatorialen Startposition aus konnte die Rakete rechnerisch bis zu 115 kg in einen niedrigen Erdorbit bringen. Wegen der notwendigen Bodenkontrolle nach dem Start konnten die Raketen jedoch nur in der Barentssee gestartet werden, was die Nutzlast auf ca. 50 kg im Orbit reduzierte.

Ihren ersten orbitalen Start hatte die Wolna am 21. Juni 2005 mit dem Cosmos 1 Satelliten. Nach den Meldungen der russischen Marine schaltete sich das Triebwerk der ersten Stufe in der 83. Sekunde des Flugs vorzeitig ab, nachdem die Turbopumpe des Haupttriebwerkes versagte. Nach anderen Meldungen der Planetary Society erreichte der Satellit eine unplanmäßige, niedrige Umlaufbahn. Diese Meldungen konnten jedoch zunächst nicht bestätigt werden und stellten sich später als Fehlinterpretationen heraus, sodass nun ein Versagen der ersten Raketenstufe als Fehlerursache gilt.

Die Rakete wurde vom Staatlichen Raketenzentrum Makejew konstruiert.

Startliste

Dies ist eine vollständige Startliste der Wolna-Rakete.

Lfd. Nr.Datum (UTC)TypStartplatzNutzlastArt der NutzlastNutzlast in kg (brutto1)Anmerkungen
17. Juni 1995WolnaBarentssee, K-44 RjasanTCM??Erfolg
220. Juli 2001WolnaBarentssee, K-496 BorisoglebskCosmos 1-Test, IRDTWeltraumsegler, Wiedereintrittstechnologie?Teilerfolg (Suborbital; Nutzlast trennte sich nicht von der letzten Raketenstufe)
312. Juli 2002WolnaBarentssee, K-44 RjasanIRDT 2Wiedereintrittstechnologie146 kgErfolg (Suborbital; Nutzlast konnte nach der Landung nicht gefunden werden)
421. Juni 2005Wolna-OBarentssee, K-496 BorisoglebskCosmos 1Weltraumsegler40 kgFehlschlag (Erster orbitaler Start; Aufgrund eines Fehlers in der Turbopumpe des Haupttriebwerkes schaltet sich die 1. Stufe in der 83. Sekunde des Fluges vorzeitig ab.)
57. Oktober 2005WolnaBarentssee, K-496 BorisoglebskIRDT 2RWiedereintrittstechnologie146 kgErfolg (Suborbital; Nutzlast konnte nach der Landung nicht gefunden werden)
1 Bruttogewicht = (Satelliten + Adapter, Gehäuse etc.)

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Soyuz TMA-3 launch.jpg
The Soyuz TMA-3 vehicle launches from the Baikonur Cosmodrome in Kazakhstan October 18, 2003, carrying astronaut C. Michael Foale, Expedition 8 mission commander and NASA ISS science officer; cosmonaut Alexander Y. Kaleri, Soyuz commander and flight engineer; and European Space Agency (ESA) astronaut Pedro Duque of Spain to the International Space Station (ISS). The trio will arrive at the ISS October 20, as Foale and Kaleri take over command of Station operations for the next 6 1/2 months. Duque will return to Earth October 28 with cosmonaut Yuri I. Malenchenko, Expedition 7 mission commander, and astronaut Edward T. Lu, NASA ISS science officer and flight engineer, in another Soyuz capsule already docked to the ISS. Kaleri and Malenchenko represent Rosaviakosmos.