Wolga-Rauke

Wolga-Rauke

Wolga-Rauke (Sisymbrium volgense)

Systematik
Eurosiden II
Ordnung:Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie:Kreuzblütler (Brassicaceae)
Tribus:Sisymbrieae
Gattung:Rauken (Sisymbrium)
Art:Wolga-Rauke
Wissenschaftlicher Name
Sisymbrium volgense
M.Bieb. ex E.Fourn

Die Wolga-Rauke (Sisymbrium volgense) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Rauken (Sisymbrium) innerhalb der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).[1]

Beschreibung

Ausschnitt eines Blütenstandes

Die Wolga-Rauke ist eine blaugrüne, aufrecht wachsende, sommergrüne, meist ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 80 Zentimetern erreicht.[1] Sie bildet ein kriechendes Rhizom.[1] Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind fast kahl, nur die unteren sind etwas behaart. Die größeren Stängelblätter sind dreieckig-eiförmig und leierförmig fiederspaltig, mit gezähnten Abschnitten.[1]

Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Der fast rispenartige Gesamtblütenstand ist aus kurzen traubigen Teilblütenständen zusammengesetzt. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Von den vier 3,5 bis 5 Millimeter langen Kelchblätter sind die zwei äußeren unterhalb der Spitze gehörnt.[1] Die vier freien, gelben Kronblätter sind 7 bis 9 Millimeter lang.[1]

Die aufrecht abstehenden, etwas gebogenen, unter 1 Millimeter dicken Fruchtstiele sind 5 bis 8 Millimeter lang.[1] Die Schoten sind 25 bis 50 Millimeter lang und 1 Millimeter breit.[1]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.[2]

Ökologie

Wolga-Rauke handelt es sich um einen Hemikryptophyten.[1] Die Wolga-Rauke ist eine lichtliebende Pionierpflanze.

Vorkommen

Die Wolga-Rauke kommt natürlich in den Steppengebieten des südöstlichen Russlands vor.[3] Sie ist gelegentlich in West-, Nord- sowie Mitteleuropa und in Nordamerika ein Neophyt und zum Teil auch eingebürgert. Sie gedeiht in Mitteleuropa auf trockenen, sommerwarmen Ruderalstellen, gern zusammen mit der Graukresse (Berteroa incana) im Berteroetum aus dem Verband Dauco-Melilotion oder zusammen mit der Mäuse-Gerste (Hordeum murinum) im Hordeetum aus dem Verband Sisymbrion.[2]

Taxonomie

Schon Friedrich August Marschall von Bieberstein (1768–1826) verwendete den Namen Sisymbrium volgense. Die gültige Erstbeschreibung von Sisymbrium volgense erfolgte aber erst 1865 durch Eugene Pierre Nicolas Fournier in Recherches Anatomiques et Taxonomique sur la Famille des Cruciferes et sur lè Genre Sisymbrium en Particular. Paris, S. 97[4].[3][5]

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Wolga-Rauke. FloraWeb.de
  2. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 475.
  3. a b Sisymbrium volgense im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 11. September 2014.
  4. Erstbeschreibung eingescannt bei Hathi Trust Digital Library.
  5. Sisymbrium volgense bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 11. September 2014

Literatur

  • Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 2: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Dilleniidae): Hypericaceae bis Primulaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-3312-1.

Weblinks

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Sisymbrium volgense, Brno - Židenice, Czech Republic,
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