Wolfsstein (Denkmal)

Wolfssteine sind Denkmäler, die seit etwa dem 17. Jahrhundert in Deutschland im Andenken an besondere Ereignisse mit Wölfen wie Jagden oder die Erlegung eines Wolfes errichtet wurden.[1] Die meisten Wolfssteine tragen eine Inschrift mit dem Namen des Schützen, dem Datum der Erlegung, oft auch eine von einem Bildhauer angefertigte Darstellung des erlegten Tieres, manchmal zudem eine Schilderung der Begleitumstände.[2] In neuerer Zeit werden auch Steine angedenklich der Rückkehr von Wölfen gesetzt.[3]

Die mit Wolfsdenkmälern, Wolfssteinen, Wolfssäulen oder einer Wolfseiche bedachten „letzten“ Wölfe in verschiedenen Gegenden Deutschlands wurden vom Freundeskreis freilebender Wölfe in eine Datenbank eingetragen. Es gibt derzeit etwa dreißig Einträge.[4]

DatumBundesland / Regionzum TierAnmerkungenAbbildung
20. April 1618Sachsen / Friedewald, Weinböhla

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Erinnerung an eine Treibjagd auf einen WolfWolfssäule Friedewald mit Inschriften auf vier Seiten des Sockels und der Aufzählung aller 36 an der Jagd beteiligten Personen
um 1720Sachsen / Markkleeberg

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„Hier wurden im Jahre 1720 die letzten freigebenden Wölfe gesehen“Wolfsdenkmal an der Kreuzung „Am Wolfswinkel / Equipagenweg“
Januar 1724Sachsen-Anhalt / Harz / Schwiederschwende

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Der letzte Wolf der Region SüdharzWolfsdenkmal mit der Inschrift: Unter der Regierung des Grafen Jost Christian zu Stolberg-Roßla wurde im Monat Januar 1724 der letzte Wolf allhier erlegt.
20. November 1738Niedersachsen / Friesland / Oestringfelde

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Ein verirrter Wolf aus der Heide bei Oestringfelde, geschossen von Anton Richter, Sohn des WildschützenDer Wolfsgalgen ist ein Holzstamm mit ausladendem Ast, der an den an einem Baum zur Besichtigung aufgehängten Wolf erinnert. Er wurde im Laufe der Jahrhunderte regelmäßig erneuert, zuletzt 1998.[5]
Der Wolfsgalgen in Oestringfelde, 2017
Der Wolfsgalgen in Oestringfelde, 2017
18. November 1805Hessen / Schwalm-Eder-Kreis / Melsungen

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Der letzte Wolf in Hessender Wolfsstein wurde 1806 gesetzt: erlegt von Rittmeister von Wolf.
27. Januar 1845Rheinland-Pfalz / Birkenfelder Land

Der letzte Wolf der Regionerschossen von dem Gutsbesitzer Albert Lapointe, unterhalb der Nahequelle im Distrikt Kreuzwald[6]
10. März 1847Baden-Württemberg / Württemberg / Stromberg

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Der letzte Wolf der Region, das Tier wurde ausgestopft und im Naturkundemuseum Stuttgart ausgestellt.der Wolfstein wurde 1969 als Denkmal aufgestellt
12. März 1866Baden-Württemberg / Eberbach

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Letzter Wolf des OdenwaldsInschrift:
Hier wurde am 12. März 1866 der letzte Wolf des Odenwalds von Vincenz Diemer aus Schollbrunn nach einer Treibjagd erschossen. Lionsclub Eberbach August 2000
13. Januar 1872Niedersachsen / Becklinger Holz

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Der seinerzeit letzte Wolf in NiedersachsenFörster H. Grünewald, der ehemalige Leibjäger von König Georg V. von Hannover, erschoss hier den letzten Wolf in Niedersachsen
12. Januar 1879Rheinland-Pfalz / Hunsrück, Erbeskopf

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Der letzte Wolf im Hochwald von Rheinland-Pfalzgeschossen vom Förster Teusch von Deuselbach[6]
4. März 1914Kärnten Österreich / Frantschach-Sankt Gertraud

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gesamt sk.jpg
gesamt sk.jpg
14. Januar 1835Westfalen / Ascheberg-Herbern

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Der letzte Wolf in WestfalenInschrift:
Der letzte Wolf in Westfalen. Am 14. Januar 1835 wurde hier vom Gastwirt Joseph Hennemann-Herbern der letzte Wolf in Westfalen zur Strecke gebracht! Am hundertsten Jahrestage wurde dieser Gedenkstein gesetzt. 19. Januar 1935
27. August 1948Niedersachsen / Lichtenmoor, Ahlden (Eilte)

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Der erste Wolf in Deutschland nach dem 2. WeltkriegStein mit der Inschrift: An dieser Stelle wurde am 27. August 1948 der Würger vom Lichtenmoor ein starker Wolfsrüde vom Bauern Hermann Gaatz aus Eilte erlegt.
24. März 1961Brandenburg / Fläming, Mehlsdorf (heute Ortsteil von Ihlow) bei Dahme/Mark

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Der letzte Wolf im FlämingFindling mit der Inschrift: Am 24. März 1961 wurde im Mehlsdorfer Busch 404 m von diesem Stein entfernt in Richtung SSW ein Wolf erlegt.
2005Brandenburg / Rochauer Heide

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Wolfsstein: Zur Erinnerung an die Rückkehr von Wölfen nach Brandenburg
2. Februar 2009Schleswig-Holstein / Brokenlande

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Wolfsstein: Der letzte freilebende Wolf in Schleswig-Holstein wurde 1820 bei Brokenlande in der Nähe vom Wildpark Eekholt erlegt.[7]
um 2010Niedersachsen / Wendland / Liepe

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Wolfsstein: Der Wolfspfad von Moskau bis in die Ardennen

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Jana Sprenger: Ein Denkmal für den Wolf. In: Bernd Herrmann, Urte Stobbe (Hrsg.): Schauplätze und Themen der Umweltgeschichte: Umwelthistorische Miszellen aus dem Graduiertenkolleg. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2009, ISBN 978-3-941875-23-4, S. 179–187, doi:10.17875/gup2009-489 (archive.org [PDF; 8,7 MB; abgerufen am 20. November 2020]).
  2. Freundeskreis freilebender Wölfe: Historische Orte
  3. Freundeskreis freilebender Wölfe: Ein Wolfsstein für Schleswig Holstein
  4. Die Arbeit des Freundeskreises freilebender Wölfe
  5. Heimatverein Schortens: Der Wolfsgalgen, abgerufen am 31. Oktober 2013
  6. a b Erik Zimmermann: Der letzte Wolf starb am Erbeskopf. Hunsrück-Zeitung vom 16. Mai 2012, abgerufen am 25. Oktober 2013
  7. Wolfsstein am Vierkamp bei Brokenlande

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Der Wolfsgalgen am Klosterweg im Stadtteil Oestringfelde in der Stadt Schortens
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Wolfstein am Wildbachsattel, Frantschach-St.Gertraud
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Die Vorderseite des Melsunger Wolfsteins mit der Inschrift „Den 18te: NO: 1805. ist hier ein Wolff gescho: vom Rit: v Wolff“, dem Hinweis auf die Erlegung des letzten freilebenden Wolfes in der Landgrafschaft Hessen-Kassel am 18. November 1805 an dieser Stelle durch einen Rittmeister von Wolff.
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Wolfsstein im Becklinger Holz, Truppenübungsplatz Bergen. Hier wurde 1872 der letzte Wolf in Niedersachsen geschossen
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Der Wolfstein in der Schotenheide bei Ahlden (Aller)