Wolfgangikirche Hollenegg

Kath. Filialkirche hl. Wolfgang in Hollenegg
Südsüdostansicht der Wolfgangikirche
Innenraum der Kirche

Die römisch-katholische Wolfgangikirche Hollenegg steht auf dem Wolfgangikogel (767 m) in Kruckenberg in der Katastralgemeinde Neuberg bei Hollenegg in der Marktgemeinde Schwanberg im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark. Die dem heiligen Wolfgang geweihte Filialkirche gehörte bis Ende August 2018 zum Dekanat Deutschlandsberg in der Diözese Graz-Seckau, seit Auflassung dieses Dekanates liegt sie im Seelsorgeraum Südweststeiermark.[1] Die Kirche steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).

Die Kirche ist von der Landesstraße von Deutschlandsberg nach Trahütten (Weinebenstraße) oder von Hollenegg über einen schmalen, kurvenreichen und steilen Fahrweg erreichbar.

Die Erhaltungsarbeiten an der Wolfgangikirche wurden 2022 mit der GerambRose (benannt nach dem Volkskundler Viktor Geramb) ausgezeichnet.[2]

Geschichte

Die gotische Bergkirche mit einem weiten Blick nach Norden, Osten und Süden wurde 1494 erbaut. Der Chor der Kirche ist erhalten, die heutige Westfront wurde mit der Vermauerung des Fronbogens geschaffen.

Architektur

Die Kirche ist der Rest einer größeren gotischen Anlage. Nur mehr der dreijochige Chor ist erhalten, die gotischen Fenster wurden verkürzt. Ein schulterbogiges Sakristeitor ist erhalten. Der dreijochige Chor mit einem Dreiachtelschluss zeigt außen abgetreppte Strebepfeiler. Das Sakristeiportal hat einen Schulterbogen. Der westliche Dachreiter trägt einen Zwiebelhelm.

Das Kircheninnere hatte ein gotisches Rippengewölbe, dessen Rippen nachträglich abgeschlagen wurden. In das Westjoch des Chores wurde eine barocke Empore auf zwei Säulen – mittig leicht vorkragend – eingebaut.

Ausstattung

Der Hochaltar aus dem zweiten Viertel des 17. Jahrhunderts zeigt das Hochaltarbild des hl. Wolfgang aus 1711 mit vier weiteren Heiligen und der Gottesmutter. Die Wappenkartusche bez. 1675 wurde wohl später angebracht. Es gibt zwei große gedrechselte Wandlungsleuchter und ein Kommuniongitter aus dem 18. Jahrhundert.

Die Orgel entstand um 1780.

Als Ersatz für ein Bild des hl. Urban, das in den 1970er-Jahren abhandengekommen war, erhielt die Kirche 2015 im Rahmen einer Renovierung ihres Innenraumes ein Gemälde Anna lehrt Maria als Geschenk der in Schloss Hollenegg wohnhaften Familie Liechtenstein.[3]

Die große Linde vor der Kirche musste 2016 wegen Altersschwäche entfernt werden, sie war hohl und morsch geworden und bildete eine Gefahr für den Kirchenbau und dessen Besucher. Statt ihrer wurde eine junge Linde gepflanzt.[4]

Der Eingangsbereich wurde 2017 umgestaltet und am 8. Juli 2018 beim Kirchweihfest feierlich eingeweiht.[5] Es entstand ein Vordach mit Sitzgelegenheit und ein etwas davon abgerückter Tisch. Durch eine Glastür wird von Ostern bis Ende Oktober der Blick in die Kirche möglich. Die Entwürfe zu diesen Arbeiten stammen vom Architekten Markus Jeschaunig aus Graz.[6][7]

Der Innenraum der Kirche wurde 2020/21 neu gestaltet. Die neuen Kirchenbänke aus Nussholz ersetzten die alten Sitzreihen, die durch Holzwurmbefall geschädigt waren. Die Steinelemente als Tischplatte des Altars, beim Ambo und der Taufschale greifen die Betonelemente des Außenraumes auf.[8]

Literatur

Weblinks

Commons: Filialkirche Sankt Wolfgang, Hollenegg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gerhard Fischer: Die katholische Kirche in der Steiermark geht neue Wege. Zusammenlegung der Dekanate Deutschlandsberg und Leibnitz zur Region Süd-West-Steiermark. Wochenzeitung Weststeirische Rundschau vom 31. August 2018. 91. Jahrgang Nr. 35, S. 2.
  2. Wolfgangikirche in Hollenegg für herausragende Bauleistungen gewürdigt. In: Weststeirische Rundschau. Nr. 46, Jahrgang 2022 (18. November 2022), 95. Jahrgang, S. 1.
  3. Wochenzeitung Weststeirische Rundschau. 88. Jahrgang Nr. 46. 13. November 2015. ZDB-ID 2303595-X S. 1.
  4. Weststeirische Rundschau. 89. Jahrgang Nr. 39. 30. September 2016. S. 1.
  5. Feierliche Einweihung der Wolfgangikirche. In: Weststeirische Rundschau. 91. Jahrgang Nr. 28. 13. Juli 2018. S. 11.
  6. Marktgemeinde Schwanberg erhält Leader Förderung zum Projekt „Attraktivierung Wolfgangikirche“. Gemeinde Schwanberg (schwanberg.gv.at), o. D. (2017, abgerufen 25, Juni 2018).
  7. Neuer Eingangsbereich der Wolfgangikirche fertiggestellt. In: Weststeirische Rundschau. 90. Jahrgang Nr. 43. 27. Oktober 2017. S. 1.
  8. Neue Innenraumgestaltung für die Wolfgangikirche. Wochenzeitung Weststeirische Rundschau vom 9. April 2021. 94. Jahrgang Nr. 14, S. 1.

Koordinaten: 46° 47′ 39,1″ N, 15° 11′ 42,6″ O

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Südsüdostansicht der röm.-kath. Wolfgangikirche in der steiermärkischen Marktgemeinde Bad Schwanberg und direkt an der Gemeindegrenze von Deutschlandsberg.
Die weithin sichtbare gotische Filialkirche Hl. Wolfgang ob Hollenegg befindet sich auf einem Ausläufer der Koralpe auf 767 m Höhe und rd. 1,5 km westlich von Hollenegg. Sie wurde ursprünglich 1494 als hölzerne Kapelle errichtetː [1]. Anfang des 16. Jahrhunderts wollte man im spätgotischen Stil eine große Kirche errichten, jedoch wurde nur der Chorbau realisiert und am Fronbogen – dem Übergang von Chorbereich zu Langhaus – abgemauertː [2].
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Wolfgangikirche in Hollenegg, Bad Schwanberg, im Süden von Deutschlandsberg, Steiermark, Österreich
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