Wolfgang zu Castell-Rüdenhausen

Wolfgang Graf und Fürst zu Castell-Rüdenhausen

Wolfgang August Christian Friedrich Carl Erwein Graf und Fürst[1] zu Castell-Rüdenhausen (* 21. April 1830 in Schloss Rüdenhausen, Rüdenhausen, Unterfranken; † 13. Januar 1913 ebenda) war ein deutscher Land- und Forstwirt, Unternehmer.

Familie

Wolfgang war Chef des alten fränkischen Adelshauses Castell-Rüdenhausen und Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde. Er war Sohn von Ludolf Franz Adolf Friedrich Carl zu Castell-Rüdenhausen (1805–1849). Wolfgang war der Enkel von Graf Christian Friedrich (1772–1850), der nach dem Aussterben der älteren Linie Castell-Rüdenhausen 1803 die neue Linie.

1859 heiratete er mit 28 Jahren den Prinzessin Emma zu Ysenburg und Büdingen in Büdingen (1841–1926), eine Tochter des Fürsten Ernst Casimir II., Fürst zu Ysenburg und Büdingen (1806–1861) und Gräfin Thekla zu Erbach-Fürstenau (* 9. März 1815; † 13. März 1874). Das Paar lebte darin Neue Schloss im mainfränkischen Rüdenhausen. Die fränkische Marktgemeinde Rüdenhausen wird ihr schnell zur neuen Heimat und die junge Familie gehört bald beliebten Ausflugsziel der Nachbarschaft. Fürst Wolfgangs Sohn Siegfried Friedrich Kasimir war ein deutscher Jurist und Diplomat.

Im März 1901 werden die Grafen Wolfgang zu Castell-Rüdenhausen und Friedrich Carl zu Castell-Castell am 80. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold in den erblichen bayerischen Fürstenstand erhoben. Wolfgang war erblicher Reichsrat der bayerischen Krone und Mitglied der Kammer der Reichsräte des Bayerischen Landtags.

Am 13. Januar 1913 verstarb Wolfgang zu Castell-Rüdenhausen in Rüdenhausen.

Nachkommen

  • Siegfried Friedrich Kasimir (1860–1903),
  • Casimir Friedrich (1861–1933) war 2. Fürst zu Castell-Rüdenhausen (ab 1913),
  • Thekla (1862–1863),
  • Marie (1864–1942),
  • Otto Friedrich Reinhard Georg (1865–1917),
  • Alexander Friedrich Lothar (1866–1928) nach der Heirat mit Ottilie Freiin von Faber nahm er 1898 den Namen Graf von Faber-Castell an,
  • Luitgrad (1867–1949),
  • Adelheid (1869–1871),
  • Hugo Friedrich Alfred (1871–1936),
  • Hermann Friedrich Julius (1872–1941),
  • Wolfgang Friedrich Heinrich Philipp (1875–1930),
  • Elisabeth (1879–1890).

Literatur

  • Jesko Graf zu Dohna: Die mainfränkischen Standesherren (Castell, Löwenstein, Schönborn) und Wittelsbacher. In: Ernst-Günter Krenig (Hrsg.): Wittelsbach und Unterfranken. Würzburg 1999, S. 109–117.
  • Karl Graf zu Castell-Rüdenhausen: Rüdenhausen. Ort und Fürstenhaus in alten Ansichten. Rüdenhausen 1996.
  • Gothaisches genealogisches Handbuch. 1, 2015, S. 284–285.
  • Karl Bosl: Bosls bayerische Biographie. 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten. Pustet, Regensburg 1983. ISBN 3-7917-0792-2. S. 112. (digital.bib-bvb.de)
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Anmerkungen

  1. 1901 wurden die Castell-Castell und die Castell-Rüdenhausen in den erblichen bayerischen Fürstenstand erhoben, das jeweilige Familienoberhaupt der beiden Linien führte daraufhin den Erstgeburtstitel Fürst. Mit dem Artikel 109 WRV (Weimarer Reichsverfassung vom 11. August 1919) wurde festgelegt, dass die öffentlich-rechtlichen Vorrechte oder Nachteile der Geburt oder des Standes aufzuheben sind. Die ehemaligen Adelsbezeichnungen wurden als Titel abgeschafft und sind seither nur noch Teil des Familiennamens. In der Monarchie übliche Erstgeburtstitel wie hier Fürst oder Nachfolgetitel wie hier Erbgraf sind keine Namensbestandteile. Der reguläre und bürgerliche Familienname lautet seit der Abschaffung der Monarchie hier Graf bzw. Gräfin zu Castell-Castell oder Graf bzw. Gräfin zu Castell-Rüdenhausen.

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