Wolfgang Soergel (Paläontologe)
Johannes Wolfgang Adolf Werner Soergel (* 28. Januar 1887 in Weimar; † 26. Juli 1946 in Freiburg im Breisgau)[1] war ein deutscher Geologe und Paläontologe.
Leben
Wolfgang Soergel studierte nach dem Abitur in Weimar ab 1907 Geologie an der Universität Greifswald (unter anderem bei Otto Jaekel) und an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, an der er 1910 bei Wilhelm Deecke summa cum laude promoviert wurde. Danach war er Assistent in Freiburg und habilitierte sich 1916 bei Josef Felix Pompeckj an der Universität Tübingen (Löße, Eiszeiten und paläolithische Kulturen, 1919), an der er 1919 außerordentlicher Professor wurde (Antrittsvorlesung Die Permanenz der Kontinente und Ozeane). 1926 wurde er als Nachfolger von Hans Cloos Professor an der Universität Breslau und 1931 wurde er als Nachfolger von Deecke Professor für Geologie und Paläontologie in Freiburg, wo er bis zu seinem Tod blieb. Sein Nachfolger in Freiburg war Max Pfannenstiel.
Er befasste sich unter anderem mit der Stratigraphie des Eiszeitalters und erkannte hier die Bedeutung von Periglazial-Ablagerungen (Löß, Schotterterrassen), die er dann unter anderem in Thüringen (an der Ilm) 1924 untersuchte und dabei 11 kalte Phasen unterschied. 1925 korrelierte er diese mit den Strahlungskurven von Milutin Milanković.
Er befasste sich auch mit der Rekonstruktion des Chirotherium-Verursachers.
Er gehört im August 1912 zu den 34 Gründungsmitgliedern der Paläontologischen Gesellschaft,[2] wurde 1931 ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und 1927 Mitglied der Leopoldina.[3]
Er war seit 1926 verheiratet.
Das Hauptgebäude des Senckenberg-Forschungsinstituts für Quartärpaläontologie in Weimar, das vormalige Feodoraheim, ist ihm zu Ehren benannt.[4]
Schriften
- Löße, Eiszeiten und paläolithische Kulturen, Jena: G. Fischer 1919
- Die Jagd der Vorzeit, Jena 1922
- Diluviale Flußverlegungen und Krustenbewegungen, Berlin 1923 Archive
- Das Eiszeitalter, Jena 1938
- Die Fährten der Chirotheria, Jena 1925
Literatur
- Eugen Seibold: Eiszeitalter und Strahlungskurve. Wolfgang Soergel (1887–1946). In: Christoph Rüchardt (Hrsg.): 550 Jahre Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Band 4. Wegweisende naturwissenschaftliche und medizinische Forschung. Freiburg 2007, ISBN 978-3-495-48254-4, S. 282–285
- Kurt Sauer: Soergel, Johannes Wolfgang Adolf Werner, in: Bernd Ottnad (Hrsg.): Badische Biographien. Neue Folge, Band 1. Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007118-1, S. 250–252
- Heinz Tobien: Nachruf in Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, 32, 1950, 134–144, Online
Weblinks
- Kurzbiografie bei LEO-BW
Einzelnachweise
- ↑ Lebensdaten nach Tobien, Nachruf in den Mitt. Oberrhein. Geolog. Verein, 1950
- ↑ Paläontologische Zeitschrift 1, Heft 1, März 1914
- ↑ https://www.leopoldina.org/mitgliederverzeichnis/mitglieder/member/Member/show/wolfgang-soergel/
- ↑ Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt/M. – Quartärpaläontologie – Weimar. Kurzporträt das Standorts auf der Webpräsenz der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (Senckenberg – world of biodiversity).
Personendaten | |
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NAME | Soergel, Wolfgang |
ALTERNATIVNAMEN | Soergel, Johannes Wolfgang Adolf Werner (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Geologe und Paläontologe |
GEBURTSDATUM | 28. Januar 1887 |
GEBURTSORT | Weimar |
STERBEDATUM | 26. Juli 1946 |
STERBEORT | Freiburg im Breisgau |
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Wolfgang-Soergel-Haus (Weimar)