Wolfgang Huss
Wolfgang Huss (* 1. April 1940 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Verleger und Gründer der Huss Unternehmensgruppe.[1][2][3][4]
Leben und Wirken
Nach dem Abitur am Abendgymnasium Frankfurt am Main im Goethe-Gymnasium folgte er dem Ruf seines Onkels, dem Verleger Heinrich Vogel, nach München, um sich dort im Familienunternehmen das Grundwissen für eine Verleger-Tätigkeit anzueignen. Nebenher studierte er in München Jura und Betriebswirtschaft.
Ab 1962 begann er, zusammen mit J. Locher und J. Gastberger, bei den technischen Prüfstellen in den einzelnen Bundesländern für die Führerscheinprüfungen das gerechtere schriftliche Multiple-Choice-Verfahren einzuführen. Der amtliche Fragenkatalog erreichte 1968 eine Jahresauflage von über einer Million Exemplare. Daneben entwickelte er in Zusammenarbeit mit Verbänden und dem Verkehrsministerium Formulare wie die Beförderungs- und Begleitpapiere und die KVO- und CMR-Frachtbriefe. Auch erarbeitet er für die Fahrerausbildung bei der Bundeswehr die (ZDV 43/5 und 43/8) und für die Verkehrserziehung in den Schulen Lehr- und Lernmaterial, wie z. B. das Grundlagenwerk „Welt des Verkehrs“. 1969 verkaufte Heinrich Vogel seinen Verlag an Bertelsmann.[5]
Nach dem Verkauf des Heinrich Vogel Verlags an Bertelsmann gründete Wolfgang Huss im Januar 1975 einen eigenen Verlag, den Huss-Verlag – Fachverlag für Verkehrswesen – in München–Schwabing. Ab 1975 gab er einen Newsletter und ab 1976 den ersten Werbeträger „huss-kontakt“ heraus. Als erste Fachzeitschrift erschien 1977 die „taxi heute“ und 1979 die „Logistik Heute“. 2017 bestand das Portfolio des Huss-Verlags aus acht periodisch erscheinenden Fachzeitschriften. 1983 übernahm Huss die SPD-eigene Druckerei Bavaria-Druck. Aus dem von Huss 1989 ins Leben gerufenen Kongress Eurocargo mit angeschlossener Messe wurde 2003 die internationale Fachmesse Logimat|.[6][7]
1991 übernahm Wolfgang Huss nach Verhandlungen mit der Treuhand die Ostberliner Fachverlage Verlag Technik, Verlag Bauwesen, Verlag Die Wirtschaft und Verlag Rewi (ehemaliger Staatsverlag der DDR) und vereinte diese später zu der Huss-Medien GmbH. Mit dieser Übernahme vergrößerte sich die Unternehmensgruppe um 170 Mitarbeiter, 28 Zeitschriften und 1.000 lieferbare Buchtitel. Seit 2008 hat sich Wolfgang Huss sukzessive aus dem operativen Geschäft für den Verlagsbereich „Kommunikation und Wissen“ der Huss-Unternehmensgruppe zurückgezogen und die Führung der Geschäfte seinem Sohn Christoph Huss (* 1975) übertragen.
Die Huss–Unternehmen erzielten 2016 in den vier Geschäftsbereichen Verlag, Druck, Veranstaltungen und Immobilien mit rund 220 fest angestellten Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe von 30 Mio. Euro.[8][7]
Mäzenatentum
Huss ist Kunstsammler und Mäzen junger Künstler. So initiierte er z. B. 1993 einen Wettbewerb für den „Europäischen Transportpreis“ an der Kunsthochschule Weißensee und 2006 den Künstlerwettbewerb „Zeitungsleser“[9] für Bildhauer aus dem Grödner Tal.[10]
Auszeichnungen
- 2001: Bundesverdienstkreuz am Bande[11]
- 2004: Ehrenmitglied des Internationaler Bustouristik Verband RDA
- 2008: Ehrenmitglied des Kaufmanns-Casino München
Schriften
- 1982 Omnibus-Geschichte Teil 1., Die Entwicklung bis 1924, HUSS-VERLAG, München 1982, ISBN 978-3-921455-05-0
- 1986 Omnibus-Geschichte Teil 2., Die Entwicklung ab 1924, HUSS-VERLAG, München 1986, ISBN 978-3-921455-32-6
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Huss. In: Arbeit und Arbeitsrecht. 14. April 2015 (arbeit-und-arbeitsrecht.de [abgerufen am 24. September 2017]).
- ↑ LOGISTIK HEUTE-Redaktion: Jubiläum: Verleger Wolfgang Huss feiert seinen 75. Geburtstag. Abgerufen am 24. September 2017.
- ↑ Verleger Wolfgang Huss wird 75. In: Münchner Merkur. 1. April 2015 (merkur.de [abgerufen am 24. September 2017]).
- ↑ busplaner-Redaktion: Drei Fragen an Wolfgang Huss –. Abgerufen am 24. September 2017.
- ↑ Bavaria Finanz Service: Pressemitteilung -. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2017; abgerufen am 24. September 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ HUSS-MEDIEN GmbH: Fachartikel. In: Elektropraktiker. (elektropraktiker.de [abgerufen am 24. September 2017]).
- ↑ a b Chronik der HUSS Unternehmensgruppe. Abgerufen am 24. September 2017.
- ↑ Bavaria Finanz Service: Pressemitteilung -. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2017; abgerufen am 24. September 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ausschreibung Künstler-Wettbewerb „Zeitungs-Leser“ | HUSS Unternehmensgruppe. Abgerufen am 24. September 2017.
- ↑ busplaner-Redaktion: "Mächtiges Media" lockte 200 Gäste an | Huss-Verlagsgruppe präsentierte Südtiroler Bildhauer und Kunsthandwerker | Seite 14. Abgerufen am 24. September 2017.
- ↑ BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH: 1.4.2005: Wolfgang Huss (65) | BuchMarkt. Abgerufen am 24. September 2017 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Huss, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Verleger |
GEBURTSDATUM | 1. April 1940 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |