Wolfgang Hoppe

Wolfgang Hoppe
Wolfgang Hoppe, 1990
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1990-1219-010 / CC-BY-SA 3.0
NationDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Deutschland Deutschland
Geburtstag14. November 1957
GeburtsortApoldaDDR
Karriere
DisziplinZweier, Vierer
PositionPilot
VereinSC Turbine Erfurt
ASK Vorwärts Oberhof
WSV Oberhof 05
TrainerRaimund Bethge
Statuszurückgetreten
Karriereende1998
Medaillenspiegel
Olympische Winterspiele2 × Goldmedaille3 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften6 × Goldmedaille1 × Silbermedaille7 × Bronzemedaille
Weltcup4 × Goldmedaille3 × Silbermedaille4 × Bronzemedaille
Europameisterschaften4 × Goldmedaille4 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold1984 SarajevoZweierbob
Gold1984 SarajevoViererbob
Silber1988 CalgaryZweierbob
Silber1988 CalgaryViererbob
Silber1992 AlbertvilleViererbob
Bronze1994 LillehammerViererbob
 Bob-Weltmeisterschaften
Bronze1983 Lake PlacidZweier
Gold1985 CervinaraZweier
Gold1986 KönigsseeZweier
Bronze1987 St. MoritzZweier
Silber1987 St. MoritzVierer
Gold1989 Cortina d’AmpezzoZweier
Bronze1989 Cortina d’AmpezzoVierer
Bronze1990 St. MoritzZweier
Bronze1991 AltenbergZweier
Gold1991 AltenbergVierer
Bronze1993 IglsZweier
Gold1995 WinterbergVierer
Bronze1996 CalgaryVierer
Gold1997 St. MoritzVierer
Bob-WeltcupVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Bronze1986/87Zweier
Silber1986/87Vierer
Silber1986/87Kombination
Bronze1989/90Kombination
Gold1990/91Zweier
Bronze1990/91Kombination
Gold1991/92Vierer
Gold1991/92Kombination
Bronze1992/93Vierer
Gold1995/96Vierer
Silber1996/97Vierer
Bob-EuropameisterschaftenVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Silber1985Zweier
Silber1985Vierer
Gold1986Zweier
Gold1987Zweier
Gold1987Vierer
Silber1989Zweier
Gold1995Vierer
Silber1996Vierer
letzte Änderung: 15. Februar 2010

Wolfgang Hoppe (* 14. November 1957 in Apolda) ist ein ehemaliger deutscher Bobfahrer, Olympiasieger und derzeitiger Trainer. Seit 1999 ist er Bundestrainer der deutschen Bobfahrerinnen.

Sportliche Laufbahn

Wolfgang Hoppes Vater Werner war mehrmals DDR-Meister im Motocross, sein Bruder Heinz brachte es mit 37 Titeln sogar zum Rekordmeister der DDR auf dem Geländemotorrad.

Wolfgang Hoppe begann seine sportliche Laufbahn in der Leichtathletik. Beim SC Turbine Erfurt versuchte er sich zunächst als Zehnkämpfer. 1976 wurde er Vizemeister bei den DDR-Jugendmeisterschaften. 1981 wechselte der gelernte Maschinenbauer wegen mangelnder Perspektiven bei der Leichtathletik in den Bob, zunächst als Anschieber. Sein Verein wurde der ASK Vorwärts Oberhof (nach der Wende als WSV Oberhof 05), sein Trainer Raimund Bethge.

Mit seinen zwei Goldmedaillen, drei Silbermedaillen und einer Bronzemedaille bei Olympia, den Weltmeistertiteln im Vierer 1984, 1990 und 1997 sowie im Zweier 1985 und 1986, dem Europameistertitel im Vierer 1987, dem Europameistertitel im Zweier 1985, 1986 und 1987, dem Deutschen Meister im Vierer und im Zweier 1994 und als fünffacher DDR-Meister ist der Thüringer einer der erfolgreichsten Bobfahrer. Hoppe, der als Major in der NVA diente, gewann bei internationalen Titelkämpfen insgesamt 36 Medaillen, davon 17 goldene. Seine langjährigen Anschieber waren Dietmar Schauerhammer und Bogdan Musiol.

(c) Bundesarchiv, Bild 183-1987-0322-006 / CC-BY-SA 3.0
Wolfgang Hoppe, Bogdan Musiol, Ingo Voge, Dietmar Schauerhammer bei der DDR-Bob-Meisterschaft 1987.

Nach seinen Siegen sowohl im Zweier- als auch im Viererbob bei den Olympischen Spielen 1984 konnte er vier Jahre später in Calgary in beiden Disziplinen die Silbermedaille erreichen. Bei den Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville war Wolfgang Hoppe bei der Eröffnungsfeier Fahnenträger des ersten gesamtdeutschen Olympiateams nach der Wiedervereinigung. Für seine sportlichen Erfolge erhielt er 1993 das Silberne Lorbeerblatt.[1]

1993 wurde Hoppe, der 1990 nach der Wiedervereinigung in eine Sportförderkompanie der Bundeswehr übernommen wurde, entlassen, da bekannt wurde, dass er bei seiner Einstellung Kontakt zur Stasi verschwiegen hatte.[2][3] Hoppe betonte, nie tätig geworden zu sein, „um anderen zu schaden“. Hätte er die Zusammenarbeit verweigert, wären er und seine Mannschaft aus dem Sport ausgeschlossen worden, so Hoppe.[4] 1985 stellte die Stasi, die Hoppe als „IM Pilot“ führte, die Zusammenarbeit nach zwei Jahren ein,[4] da diese als fruchtlos eingestuft wurde.[5]

Trainertätigkeit

1998 schlug Hoppe die Trainer-Laufbahn ein. Seit 1999 betreute der diplomierte Sportlehrer als Bundestrainer die deutschen Bobfahrerinnen. Den größten Erfolg in dieser Position erzielte er, als seine Athletin Sandra Kiriasis bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin die Goldmedaille erringen konnte. Zurzeit hat er die Leitung der Landesverbandslehrgänge Bob inne.

Weitere Aktivitäten

Wolfgang Hoppe engagiert sich ehrenamtlich als Botschafter der Stiftung Kinderhospiz Mitteldeutschland Nordhausen in Tambach-Dietharz. Bei den Wahlen zum Stadtrat seiner Heimatstadt Apolda wurde Hoppe im Juni 2009 in den Stadtrat gewählt.

Auszeichnungen

Olympische Erfolge

Literatur

Weblinks

Commons: Wolfgang Hoppe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Neues Deutschland vom 28. 5. 1993: ....Mit dem Silbernen Lorbeerblatt ... ist am Donnerstag in Oberhof die Viererbob-Mannschaft von Wolfgang Hoppe sowie seine Mitfahrer Bogdan Musiol, Rene Hannemann und Axel Kühn ...
  2. Stasi-Affäre Steuer: "Das ist eine unglaubliche Dreistigkeit". In: Spiegel Online. 1. Februar 2006, abgerufen am 17. Februar 2014.
  3. Christian Schwager: Wolfgang Hoppe, Bobsport-Idol, plagt Zukunftsangst. In: Berliner Zeitung. 28. Dezember 1995, abgerufen am 17. Februar 2014.
  4. a b Endlich wieder unter einer Flagge. In: Die Welt. 7. Februar 2017, abgerufen am 26. Juni 2023.
  5. Hoppe: „IM Pilot“. In: Hamburger Abendblatt. 21. Dezember 1993, abgerufen am 26. Juni 2023.
  6. Neues Deutschland, 27. April 1984, S. 3
  7. Berliner Zeitung, 15. Oktober 1986, S. 6
  8. Neues Deutschland, 26. April 1988, S. 4
  9. Neues Deutschland, 28. Mai 1993

Auf dieser Seite verwendete Medien

Gold medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Goldmedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Silver medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Silbermedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Bronze medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Bronze medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A bronze medal
Olympic rings.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Flag of the United States (1912-1959).svg
US Flag with 48 stars. In use for 47 years from July 4, 1912, to July 3, 1959.
Flag of Switzerland within 2to3.svg
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Flag of Italy (1946–2003).svg
Flag of Italy from 1946 to 2003, when exact colors were specified.
Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United Kingdom (3-5).svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of Canada (Pantone).svg
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Flag of Germany (1867–1918).svg
Flag of the Germans(1866-1871)
Flag of Germany (3-2 aspect ratio).svg
Flagge Deutschlands mit einem Seitenverhältnis von 3:2, anstelle von 3:5. Die 3:2-Version wurde vom Deutschen Bund und der Weimarer Republik verwandt.
Flag of the German Reich (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Flag of Germany (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Flag of Germany (1946-1949).svg
Erkennungsflagge für deutsche Handelsschiffe in den Jahren 1946 bis 1950.
Flag of Saar (1947–1956).svg
Flagge des von 1947 bis 1956 autonomen Saarlands
Flag of the German Olympic Team (1960-1968).svg
Die Olympiaflagge der gesamtdeutschen Mannschaft von 1960 und 1964, sowie beider deutschen Mannschaften 1968.
German Olympic flag (1959-1968).svg
Die Olympiaflagge der gesamtdeutschen Mannschaft von 1960 und 1964, sowie beider deutschen Mannschaften 1968.
IBSF logo.JPG
Autor/Urheber:

Unbekannt

, Lizenz: Logo

Logo der International Bobsleigh & Skeleton Federation

Flag of Germany (1867–1919).svg
Flag of the Germans(1866-1871)
Wolfgang Hoppe (GDR) 1990.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1990-1219-010 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Bobfahrer Wolfgang Hoppe

ADN-Hiekel 19-12-90-Altenberg: Wolfgang Hoppe (Oberhof) fährt bei den Deutschen Meisterschaften der Zweierbobs. Er liegt nach den ersten zwei Durchgängen knapp in Front. Bei optimalen Bedingungen legte er mit Rene Hannemann mit 57,47 s die "schnellste Fuhre des Tages" hin.

Abgebildete Personen:

  • Hoppe, Wolfgang: Bobfahrer, DDR
Bundesarchiv Bild 183-1987-0322-006, Wolfgang Hoppe, Bogdan Musiol, Ingo Voge, Dietmar Schauerhammer.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1987-0322-006 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Wolfgang Hoppe, Bogdan Musiol, Ingo Voge, Dietmar Schauerhammer ADN-ZB Hiekel 22.3.87-wo-Dresden: DDR-Meisterschaften im Viererbob-DDR-Meister wurden auf der Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg Wolfgang Hoppe, Bogdan Musiol, Ingo Voge und Dietmar Schauerhammer. (vlnr) (ASK Oberhof).
Bobsleigh pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports - Bobsleigh
Merchant flag of Germany (1946–1949).svg
Erkennungsflagge für deutsche Handelsschiffe in den Jahren 1946 bis 1950.