Wolfgang Hartke
Wolfgang Hartke (* 4. April 1908 in Bonn; † 26. März 1997 in München) war ein deutscher Geograph und Hochschullehrer. Er gilt als Mitbegründer der Sozialgeographie im deutschen Sprachraum[1].
Akademischer Werdegang
Wolfgang Hartke, Sohn von Wilhelm Hartke und Bruder von Werner Hartke, die beide Althistoriker waren, studierte ab 1926 Geographie, Germanistik und Geschichte in Berlin und wurde 1932 bei Norbert Krebs promoviert. Im Jahr 1938 habilitierte er sich in Frankfurt mit einer Arbeit über das Rhein-Main-Gebiet. Hartke war von 1952 bis zu seiner Emeritierung 1975 Ordinarius für Geographie der Technischen Hochschule München, die sich ab 1970 Technische Universität München nannte.[2] Von 1959 bis 1961 war er 1. Vorsitzender des Verbandes der Hochschullehrer der Geographie und des Zentralverbandes der deutschen Geographen.[3]
Nachlass
Ein umfangreicher, wissenschaftlicher Nachlass Hartkes befindet sich heute im Archiv für Geographie des Leibniz-Instituts für Länderkunde in Leipzig.[4]
Auszeichnungen
- 1972: Ehrendoktorwürde der Universität Straßburg
- 1978: Anders-Retzius-Medaille in Gold der Schwedischen Gesellschaft für Anthropologie und Geographie
- 1979: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland[5]
- 1987: Rüppell-Medaille in Silber der Frankfurter Geographischen Gesellschaft[6]
Werke (Auswahl)
- Zur Kulturgeographie der Ländlichen Neusiedlung (OstPreussen). / Berlin Gesellschaft für Erdkunde 1933,
- Das Arbeits- und Wohnortsgebiet im Rhein-Mainischen Lebensraum. Untersuchungen über Grundlagen der Kultur- und Wirtschaftsgeographie und ihren Raumbegriff am besonderen Beispiel der Pendelwanderung. H.L. Brönner, Frankfurt 1938 (Rhein-Mainische Forschungen; 18)
- Stadtbesichtigung : Ein Problem des Fremdenverkehrs in Kriegszerstörten Städten. W. de Gruyter Berlin 1951
- Die Zeitung als Funktion sozial-geographischer Verhältnisse im Rhein-Main-Gebiet. W. Kramer Frankfurt am Main 1952
- Die Soziale Differenzierung der Agrar-Landschaft im Rhein-Main-Gebiet. F. Dümmler Bonn 1953
- Die Hütekinder im Hohen Vogelsberg. Der geographische Charakter eines Sozialproblems. M. Laßleben 1956
- Das Land Frankreich als sozialgeographische Einheit. M. Diesterweg Frankfurt am Main 1963
Siehe auch
Literatur
- Karl Ruppert (Hrsg.): Zum Standort der Sozialgeographie: Wolfgang Hartke zum 60. Geburtstag. (= Münchner Studien zur Sozial- und Wirtschaftsgeographie 4). Kallmünz/Regensburg, Laßleben 1968.
- Christoph Borcherdt: Wolfgang Hartke zum 80. Geburtstag. In: Erdkunde 42 (1), 1988, S. 1–6.
- Nicolas Ginsburger, "Géographes actifs, géographie politique: portraits comparés et croisés de Wolfgang Hartke et Jean Dresch au milieu des années 1950", In: L'Espace géographique, 4, 2015, S. 349–360.
- Nicolas Ginsburger: "Géographies sociales et appliquées, entre regards croisés et circulations universitaires: Wolfgang Hartke, les géographes français et les relations académiques franco-allemandes au XXe siècle", Cybergeo: European Journal of Geography, 7, 2015.
- Karl Ruppert: Wolfgang Hartke zum 80. Geburtstag. In: Berichte zur deutschen Landeskunde 62 (1), 1988, S. 6–11.
- Benno Werlen: Sozialgeographie: Eine Einführung. Verlag UTB, 2000, ISBN 3-8252-1911-9, S. 132–148.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Geographisches Institut / Festschrift S. 5. (PDF; 1,3 MB) Abgerufen am 15. Mai 2013.
- ↑ Fakultät für Geowissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München. Abgerufen am 16. Mai 2013.
- ↑ Mitteilungen der TUM, Ausgabe 5 (96/97). Abgerufen am 15. Mai 2013.
- ↑ Nachlass Hartkes im Archiv für Geographie des IfL
- ↑ Die Deutsche Universitätszeitung vereinigt mit Hochschul-Dienst. Band 36, Verlag Dr. Josef Raabe, 1980, S. 222
- ↑ Frankfurter Geographische Gesellschaft: Ehrungen. In: Frankfurter Geographische Hefte. Band 57, S. 67–68.
Personendaten | |
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NAME | Hartke, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Geograph und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 4. April 1908 |
GEBURTSORT | Bonn |
STERBEDATUM | 26. März 1997 |
STERBEORT | München |