Wolfgang Gayer

Wolfgang Gayer
Personalia
Geburtstag9. Januar 1943
PositionMittelfeldspieler
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
bis 1963SC Neckarstadt
1963–1966Wiener Sport-Club74 (38)
1966–1968Borussia Neunkirchen61 (25)
1968–1969Wiener Sport-Club21 (15)
1969–1972Hertha BSC98 (30)
1972Durban City FC
1973Hellenic FC16 0(3)
1973–1974TSV 1860 München[1]158 (11)
1974–1980Linzer ASK
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Wolfgang Gayer (* 9. Januar 1943) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und -trainer.

Gayer wuchs als Sohn eines Spenglers mit neun Geschwistern in Mannheim auf.[2]

Mit dem SC Neckarstadt wurde das junge Offensivtalent in der Runde 1961/62 in der Mannheimer A-Klasse, Staffel Nord, Meister und spielte 1962/63 in der 2. Amateurliga Rhein-Neckar. Gayer spielte von 1963 bis 1966 in Österreich beim Wiener Sport-Club und wurde in der Saison 1964/65 mit 18 Treffern Torschützenkönig der Staatsliga.[3] 1967 erreichte er mit Borussia Neunkirchen als Südwest-Meister – er war für die Mannschaft von Trainer Željko Čajkovski in 27 Rundenspielen aktiv und erzielte dabei dreizehn Tore; Stürmerkollege Hans Linsenmaier wurde mit 19 Toren Torschützenkönig – die Aufstiegsrunde zur deutschen Bundesliga. Sein Kopfballtor zum 1:1-Endstand bei Schwarz-Weiß Essen, sein 7. Treffer in den acht Aufstiegsspielen, sicherte den Saarländern zum zweiten Male nach 1964/65 einen Platz in der Eliteklasse.[4] Nach dem direkten Abstieg der Borussia 1967/68 aus der Bundesliga wo er in 34 Einsätzen zwölf Tore erzielt hatte, spielte er erneut eine Saison beim Wiener SC, für den er 1968/69 15 Tore erzielte und mit dem er das Pokalfinale erreichte.[5]

Zur Saison 1969/70 kam Gayer zeitgleich mit Lorenz Horr und Bernd Patzke zu Hertha BSC. Bei Herthas höchstem Bundesliga-Sieg, einem 9:1 gegen Borussia Dortmund, erzielte der Mittelfeldspieler am 18. April 1970 vier Tore.[6] Am 5. Juni 1971 stand er in der Mannschaft, die 0:1 gegen Arminia Bielefeld verlor. Nach dem Match nahmen die Spieler Geld für die Niederlage an.[7] Wegen der Verstrickung in den Bundesliga-Skandal wurde Gayer im Juni 1972 gesperrt, im November 1973 begnadigt. Während seiner Sperre spielte er in Südafrika, das zum damaligen Zeitpunkt wegen der Apartheidspolitik aus der FIFA ausgeschlossen war, zunächst bei Durban City FC, mit denen er 1972 die Meisterschaft gewann, und anschließend bei Hellenic FC. Nach seiner Begnadigung spielte er gemeinsam mit Bernd Patzke bis zum Ende der Saison 1973/74 beim TSV 1860 München; von dort wechselte er zum LASK Linz. 1977 wurde er von der Kronen Zeitung zum zweitbesten ausländischen Spieler der Saison gewählt, hinter Julio César Morales.[8] 1980 beendete er seine Profikarriere.

In den 2000er Jahren arbeitete er als Trainer beim FC Adria Mannheim, die er von der B-Klasse bis in die Landesliga brachte. Danach einige Jahre bei der Polizei SV Mannheim und kurzzeitig beim Mannheimer SSV Vogelstang.[9]

Einzelnachweise

  1. ohne Zweitligasaison 1978/79
  2. Der Unvollendete, gesichtet 3. Juni 2010
  3. Fußball in Österreich bei AustriaSoccer.at
  4. Das Schalke des Südwestens, Fußball-Woche, Serie „Große Klubs von einst“, 2009; Online-Version (Memento des Originals vom 31. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weltfussball.at gesichtet am 9. Dezember 2009
  5. Saisondaten bei rsssf.com
  6. Spieldaten beim DFB (Memento vom 30. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  7. Hertha-Spieler gestanden Annahme von Bestechungsgeld, Der Tagesspiegel vom 21. April 1972
  8. Saisondaten bei RapidArchiv.at
  9. Presseberichte Saison 2005/2006 (Memento vom 12. Oktober 2007 im Internet Archive) auf der Website des SSV Vogelstang