Zwiedorf (Zusammenschluss am 1. Januar 1960 mit Japzow zu Wolde[2])
Geschichte
Bis zum 1. Januar 2005 war die Gemeinde Teil des Amtes Kastorfer See.
Wolde wie auch die Burg Wolde sind slawischen Ursprungs. Der Ort wurde 1292 erstmals urkundlich erwähnt. Ein Ritter Heinrich in Wolde soll den Ort gegründet haben. Die Burg wurde 1481 von Herzog Magnus II. von Mecklenburg zerstört. Dorf und Burg Wolde lagen genau auf der Grenze zwischen Mecklenburg und Pommern, und damit beanspruchten die Herzöge beider Länder die Landeshoheit über den Ort. So soll es in Wolde ein kleines Zollhaus gegeben haben, durch dessen Mitte die Grenze zwischen beiden Ländern verlief. Auch spielten die damaligen Gutsbesitzer die beiden Lehnsherren gekonnt gegeneinander aus. 1873 wurde ein Staatsvertrag zwischen Mecklenburg und Preußen geschlossen. Darin bestimmte man, welchen Anteil beide Länder an dem Dorf bekommen sollten. Schloss, Kirche und Wirtschaftshof gehörten nun zu Mecklenburg, der Rest, die meist kleineren Häuser zu Preußen.
Im Jahre 1797 ließ Bogislav Helmut von Maltzahn ein wuchtiges Herrenhaus errichten. Im Inneren der zweiflügeligen Anlage befand sich ein großer Spiegelsaal, in einem Flügel eine eigene Kapelle. Zudem gab es einen Marstall, weitere Wirtschaftsgebäude, einen großen Obst- und Gemüsegarten mit Gewächshäusern und einen weitläufigen englischen Landschaftspark. Das Schloss wurde 1945 abgebrochen. Ein kleineres Gutshaus entstand Mitte des 19. Jahrhunderts als Inspektorhaus im Auftrag des Freiherrn von Fabrice. Dieses bewohnte Gutshaus befindet sich heute im Besitz der Gemeinde.[4]
Schmiedenfelde: Das ca. 300 ha große Gut entstand 1835, als der Ökonom Schmiede zwei Reinberger Bauernhöfe und eine Parzelle des Staatsforstes zusammenlegte. Das sanierte Gutshaus stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Wappen, Flagge, Dienstsiegel
Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Vorpommern geführt. Es zeigt einen aufgerichteten Greifen mit aufgeworfenem Schweif und der Umschrift „GEMEINDE WOLDE • LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE“.[5]
Schloss Wolde um 1860, Sammlung Alexander Duncker (1945 abgebrochen)
Gutshaus (Inspektorhaus) in Wolde
Kirche in Zwiedorf
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
Helmuth Dietrich von Maltzahn (1761–1826), preußischer Generalmajor, zuletzt Landwehr-Brigadekommandeur
Mit dem Ort verbunden
Bernd von Maltzan (vor 1474–1525), auch der Böse Bernd, Raubritter und herzoglich mecklenburgischer Geheimer Rat, Besitzer der Burg Wolde
Literatur
Wolde in: Neues Conversations-Lexikon: Staats- und Gesellschafts-Lexikon. In Verbindung mit deutschen Gelehrten und Staatsmännern. hrsg. von Herrmann Wagener, Band 22, 1866 (Digitalisat)
Hubertus Neuschäffer: Vorpommerns Schlösser und Herrenhäuser. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft 1993, S. 212, ISBN 3-88042-636-8
Weblinks
Commons: Wolde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑ abGemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
↑Hauptsatzung § 1 Abs.3 (Memento desOriginals vom 14. Dezember 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.altentreptow.de (PDF).