Wohnstiftung (Hamburg)
Eine Wohnstiftung ist eine Stiftung, die eine bestimmte Gruppe von Menschen, vom Ursprung her alte und arme, mit Wohnraum zu finanziell günstigen Bedingungen ausstattet.
Der Begriff Wohnstiftung (auch: Wohnstift) bezeichnet die Stiftung als Institution sowie das Gebäude, in dem diese untergebracht ist.
In Hamburg entstanden im Laufe der Jahrhunderte Stiftsquartiere; beispielsweise in Borgfelde, Eppendorf und St. Georg.
Wohnstiftungen wurden besonders häufig im protestantischen Norden Deutschlands gegründet.
Wohnstiftungen in Hamburg
Wohnstiftungen gibt es in Hamburg seit dem frühen 15. Jahrhundert. Seinen Höhepunkt erreichte das Wohnstiftungswesen in der Hansestadt im 16. Jahrhundert.
Im 19. Jahrhundert erfuhr das sich auf Wohnraum beziehende Stiftungswesen eine Wiederbelebung. Zwischen 1825 und 1914 wurden etwa 100 Wohnstiftungen in Hamburg neu gebaut.
Bei diesen handelte es sich um Einrichtungen, die von vermögenden Wohltätern oder Wohlfahrtsvereinigungen zur Versorgung älterer, bedürftiger Menschen mit kostengünstigem oder unentgeltlichem Wohnraum gestiftet und betrieben wurden.[1]
Hamburger Wohnstiftungen (Auswahl)
Die Wohnstifte fassen Kleinwohnungen zu großen Häusern zusammen. Ihre Baukörper sind anspruchsvoll entwickelt; sie wirken palastartig. Karg gestaltet erscheinen ihre Fassaden. Die Stiftsgebäude stehen frei in Gärten beziehungsweise Parkanlagen.
Zu den Hamburger Wohnstiftungen gehören u. a. nachstehende Einrichtungen:
- Stiftung Anscharhöhe
Literatur
- Michael Eissenhauer, Die Hamburger Wohnstiftungen des 19. Jahrhunderts, Hans Christians Verlag, Hamburg 1987, ISBN 3-7672-1010-X.
- Hermann Hipp, Freie und Hansestadt Hamburg. Geschichte, Kultur und Stadtbaukunst an Elbe und Alster, DuMont Buchverlag, Köln 1989, ISBN 3-7701-1590-2.
Siehe auch
Weblinks
- Koordinierungsstelle Hamburger Wohnstifte, abgerufen am 23. Juni 2023.
Einzelnachweise
- ↑ Michael Eissenhauer, Die Hamburger Wohnstiftungen des 19. Jahrhunderts, Hans Christians Verlag, Hamburg 1987, ISBN 3-7672-1010-X, Seite 7.
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Hiobshospital, erbaut 1883-84
Es ist Teil der Denkmalliste von Hamburg, Nr. 29225.
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Statue und darüber der Name des Stifters Abraham Philipp-Schuldt am Wohnstift Hütten in der Hamburger Neustadt. Mehr Infos zum Stifter unter dem folgenden Link: Hamburger Persönlichkeiten, Abraham Philipp Schuldt
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Das Gagfah-Hesse-Haus der Hartwig-Hesse-Stiftung im Gustav-Seitz-Weg in Steilshoop wird von der GAGFAH bewirtschaftet und dient dem betreuten Wohnen.
Das Lankenaustift in Hamburg-Ottensen in der Bleickenallee 34
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Das Alida Schmidt-Stift an der Bürgerweide 23 in Hamburg-Borgfelde. Ziel der Stiftung ist es, Menschen in besonderen Lebenslagen zur Seite zu stehen. Die Stiftung wurde im April 1874 gegründet.
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Köster-Stiftung Kösterstraße 11 Haus 6
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Das Wohnstift der Vaterstätischen Stiftung in der Schedestraße 2 im Hamburger Stadtteil Eppendorf, ehemals Gustav Kaemmerer-Stift, jetzt Werner Sutor Stift wurde zwischen 1906 und 1907 nach Plänen von Stammann und Zinnow erbaut. Es bietet Senioiren günstigen Wohnraum, teilweise mit Betreuung und Behindertengerecht. Es befindet sich gemeinsam mit weiteren Wohnstiften auf einem großen Grundstück in unmittelbarer Nähe zum UKE.
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Übersichtsplan bei der Zufahrt zum Gelände der Stiftung Anscharhöhe in Hamburg-Eppendorf (von der Tarpenbekstraße aus).