Eckartsau
Marktgemeinde Eckartsau | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Gänserndorf | |
Kfz-Kennzeichen: | GF | |
Fläche: | 48,98 km² | |
Koordinaten: | 48° 7′ N, 16° 48′ O | |
Höhe: | 147 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.331 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 27 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2305 | |
Vorwahl: | 02214 | |
Gemeindekennziffer: | 3 08 13 | |
NUTS-Region | AT126 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Obere Hauptstraße 1 2305 Eckartsau | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Thomas Miksch (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) | ||
Lage von Eckartsau im Bezirk Gänserndorf | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Eckartsau ist eine Marktgemeinde mit 1331 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich.
Geografie
Eckartsau liegt im südlichen Marchfeld in Niederösterreich, am Rand des Nationalparks Donau-Auen im Weinviertel. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 48,97 Quadratkilometer. 24,53 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
Gliederung
| ||||||
Legende zur Gliederungstabelle
|
Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
- Eckartsau (464), (slowakisch Krcov, kroatisch Krcej)[2]
- Kopfstetten (227), (slowakisch Guštatín, kroatisch Guštatin)[2]
- Pframa (331), (slowakisch Fráma, kroatisch Frama)[2]
- Wagram an der Donau (156), (slowakisch (Chorvátsky) Ogrún, kroatisch (Hrvatski) Ogrun)[2]
- Witzelsdorf (153), (slowakisch Čistrov, kroatisch Čistrof)[2]
Die früher selbstständigen Ortschaften wurden am 1. Jänner 1971 zur Gemeinde Eckartsau vereinigt.[3]
Nachbargemeinden
Haringsee | Lassee | |
Orth an der Donau | Engelhartstetten | |
Scharndorf | Petronell-Carnuntum |
Geschichte
Um 1180 wird der Ort als Ekkartsovve genannt.[4]
Die heutige Großgemeinde Eckartsau entstand 1971 aus den beiden Marktgemeinden Eckartsau und Witzelsdorf und den drei Dorfgemeinden Kopfstetten, Pframa und Wagram an der Donau. Wagram an der Donau, früher Kroatisch-Wagram in Abgrenzung zu Deutsch-Wagram, entstand durch Kroatenbesiedlung nach der Türkeninvasion von 1529. Der Wallfahrtsort Kopfstetten wurde urkundlich erstmals 1233 als Chopstetten erwähnt. Pframa wurde schon im Jahre 1025 zum ersten Mal dokumentlich als Fruhmanaha genannt und ist somit eine der ältesten Ortschaften im Marchfeld. Witzelsdorf war als Wizilinesdorf vermutlich schon um 1083 bekannt.
Von der Marchegger Ostbahn, heute wie einst Teil einer der Bahnverbindungen Wien–Pressburg, zweigte lange Zeit beim Bahnhof Siebenbrunn-Leopoldsdorf eine Flügelbahn nach Engelhartstetten ab, die in Kopfstetten eine Station hatte. Von dieser aus reiste Kaiser Karl I., von Schloss Eckartsau kommend, im März 1919 mit dem ehemaligen k.u.k. Hofsalonzug ins Exil in der Schweiz ab.
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Marktgemeinde Eckartsau ein Bäcker, ein Binder, ein Fleischer, ein Friseur, zwei Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, eine Hebamme, ein Maurermeister, ein Sattler, ein Schmied, zwei Schneider und drei Schneiderinnen, drei Schuster, ein Tischler, ein Viehhändler, ein Wagner und mehrere Landwirte ansässig. Zudem gab es eine Milchgenossenschaft, ein Lagerhaus der Lagerhausgenossenschaft Ober-Siebenbrunn und die landwirtschaftliche Genossenschaft Eckartsau r. Gen. mbh betrieb eine Mühle.[5]
Einwohnerentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Eckartsau: ursprünglich eine Burg, umgebaut in ein Jagdschloss; das Kaiserliche Jagdschloss Eckartsau war der letzte inländische Wohnort von Kaiser Karl I. nach seinem Verzicht auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften vom 11. November 1918. Es befindet sich unweit der Donauauen in Eckartsau.
- Katholische Pfarrkirche Eckartsau hl. Leonhard
- Katholische Pfarrkirche Kopfstetten hl. Bartholomäus
- Katholische Pfarrkirche Witzelsdorf hl. Martin
- Katholische Filialkirche Pframa Zur Kreuzerhöhung
- Katholische Filialkirche Wagram an der Donau hl. Dreifaltigkeit
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 36, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 93. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 514. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,46 Prozent.
Öffentliche Einrichtungen
In Eckartsau gibt es einen Kindergarten.[6]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 5 SPÖ und 2 FPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 7 SPÖ und 1 FPÖ.[7]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 5 SPÖ und 2 FPÖ.[8]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 6 SPÖ.[9]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP und 5 SPÖ.[10]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP und 4 SPÖ.[11]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 ÖVP und 2 SPÖ.[12]
Bürgermeister
- 1995–2010 Josef Lukacs (ÖVP)
- 2010–2022 Rudolf Makoschitz (ÖVP)
- seit 2022 Thomas Miksch (ÖVP)
Wappen
Der Gemeinde wurde 1980 folgendes Wappen verliehen: In einem schräglinks geteilten Schild, im oberen schwarzen Feld ein wachsender silberner Löwe, im unteren roten Feld ein weißer Pfahl.
Die Gemeindefarben sind Schwarz-Weiß-Rot.[4]
Persönlichkeiten
- Ehrenbürger der Gemeinde
- Otto von Habsburg (1912–2011), im Jahr 2008 wurde Otto Habsburg-Lothringen die Ehrenbürgerschaft erneut verliehen, nachdem sie ihm bereits 1934 einmal verliehen worden, diese aber nach dem Anschluss 1938 von den Nationalsozialisten aberkannt worden war.
- Töchter und Söhne
- August Steiger (1884–1963), Landwirt, Politiker und Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich
Literatur
- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Absdorf bis Falkenstein. Mechitaristen, Wien 1833, S. 210 (Eckartsau – Internet Archive).
Weblinks
- Eckartsau in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 30813 – Eckartsau. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Eintrag zu Eckartsau im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Gemeinde Eckartsau
- Kaiserliches Jagdschloss Eckartsau
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ a b c d e Nikolaus Wilhelm-Stempin: Das Siedlungsgebiet der Burgenlandkroaten. Hrsg.: Books on Demand GmbH, Norderstedt.
- ↑ Statistik Austria: Auflösungen bzw. Vereinigungen von Gemeinden ab 1945
- ↑ a b Gedächtnis des Landes – Orte: Eckartsau. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 11. September 2022.
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 229
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Eckartsau. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 26. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Eckartsau. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 26. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Eckartsau. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 26. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Eckartsau. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 26. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Eckartsau. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 26. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Eckartsau. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 14. Februar 2020.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Bezirk Gänserndorf
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Österreich
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 13 Colonne XV Section b (später 4757-2). Marchfeld: Orth, Lassee, Leopoldsdorf, Eckartsau. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Aufgenommen 1873
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Südwestansicht des Schlosses Eckartsau in der niederösterreichischen Marktgemeinde Eckartsau.
Ursprünglich war das vierflügelige Jagdschloss eine mittelalterliche Wasserburg. Von 1722 bis 1732 erfolgte ein Umbau der Anlage; unter anderem wurde dabei der Westtrakt neu errichtet. Nach Überschwemmungen Ende das 18. Jahrhundert wurde wegen Setzungen des Baus der Ostflügel zur Gänze abgetragen und der Südflügel teilweise. 1897/98 fand ein Wiederaufbau statt und dabei erhielt das Schloss im Wesentlichen sein heutiges Aussehen.
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Südsüdostansicht der Pfarrkirche hl. Leonhard in der niederösterreichischen Marktgemeinde Eckartsau.
Einer im Kern spätmittelalterlicher Sakralbau, der unter Beibehaltung des im Kern gotischen Chores und des vorgegebenen Grundrisses 1703 barockisiert wurde. Die im Süden angebaute zweigeschossige Sakristei wurde im 18. Jahrhundert errichtet.
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Südsüdostansicht der röm.-kath. Pfarrkirche hl. Martin in Witzelsdorf, ein Dorf in der niederösterreichischen Marktgemeinde Eckartsau. Eine spätromanische/frühgotische ehemalige Wehrkirche, die in der Barockzeit umgebaut wurde.
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Südostansicht der röm.-kath. Filialkirche hl. Dreifaltigkeit in Wagram an der Donau, ein Dorf in der niederösterreichischen Marktgemeinde Eckartsau. Die kleine spätbarocke Dorfkirche mit einem gedrungenen vorgesetzten Westturm wurde in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet.
Autor/Urheber: AleXXw, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Gänserndorf hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017)