Wir kommen alle in den Himmel

Film
Deutscher TitelWir kommen alle in den Himmel
OriginaltitelNous irons tous au paradis
ProduktionslandFrankreich
OriginalspracheFranzösisch
Erscheinungsjahr1977
Länge110 Minuten
Altersfreigabe
Stab
RegieYves Robert
DrehbuchJean-Loup Dabadie,
Yves Robert
ProduktionAlain Poiré,
Yves Robert
MusikVladimir Cosma
KameraRené Mathelin
SchnittPierre Gillette
Besetzung
  • Jean Rochefort: Étienne Dorsay
  • Claude Brasseur: Daniel
  • Guy Bedos: Simon Messina
  • Victor Lanoux: Boulifet, genannt Bouly
  • Danièle Delorme: Marthe Dorsay
  • Marthe Villalonga: Mouchy Messina
  • Jenny Arasse: Bernadette, Etiennes Mitarbeiterin
  • Josiane Balasko: Josy, Luciens Freundin
  • Anne-Marie Blot: Marie-Ange, Boulys Exfrau
  • Élisabeth Margoni: Daisy, Boulys Verlobte
  • Pascale Reynaud: Delphine, Etiennes Tochter
  • Maïa Simon: Madame Chalamand
  • Catherine Verlor: Stéphanie, Etiennes Tochter
  • Jean-Pierre Castaldi: starker Mann
  • Vania Vilers: Benoît, Marthes Liebhaber
  • Daniel Gélin: Theaterleiter Bastien
  • Gaby Sylvia: Marie-Christine Bosquet
  • Carole Jacquinot: Mireille
Chronologie
← Ein Elefant irrt sich gewaltig

Wir kommen alle in den Himmel ist eine französische Filmkomödie von Yves Robert aus dem Jahr 1977.

Handlung

Étienne, Daniel, Simon und Bouly sind die besten Freunde, die unter anderem die gemeinsame Leidenschaft fürs Tennisspiel eint. Étienne lebt mit seiner Frau Marthe und den beiden Töchtern zusammen. Daniel ist homosexuell, ohne weiter Worte darüber zu verlieren. Arzt Simon hat eine Beziehung zur jungen Mireille, was von seiner dominanten Mutter missbilligt wird. Tennisplatzinhaber Bouly wiederum lebt von seiner Ex-Frau Marie-Ange und deren vier Kindern getrennt und ist mit Daisy verlobt, die drei Kinder hat. Da er die freie Liebe propagiert, die vor allem seine Ex-Frau in Anspruch nimmt, ist er immer wieder auch Kindermädchen für vier bis sieben Kinder.

Der stets beherrschte und etwas steife Étienne findet eines Tages zufällig ein Foto in den Sachen seiner Frau, das Marthe und einen grauhaarigen Mann beim innigen Kuss zeigt. Er beginnt, Marthe zu beobachten und ihr kleine Fallen zu stellen, so ruft er sie anonym an und schickt ihr Blumen. Marthe jedoch gibt nicht zu erkennen, dass sie einen Liebhaber hat. Stattdessen verbringt sie ihre Abende oft mit einer Theatergruppe, die Jean Racines Bérénice probt.

Die vier Männer haben zufällig ein zum Verkauf stehendes Haus mit Tennisplatz am Rande von Paris gefunden. Sie legen Geld zusammen und kaufen das Haus. Die erste Nacht nach dem Kauf schlafen sie in ihrem neuen Eigentum, nur um am nächsten Morgen von ohrenbetäubendem Lärm geweckt zu werden: Das Haus steht direkt am Pariser Flughafen. Der Makler nutzte einen 24-stündigen Pilotenstreik, um das Haus günstig an den Mann zu bringen. Das unbewohnbare Haus ist nicht Étiennes einzige Sorge. Er vermutet immer noch eine Affäre seiner Frau, folgt jedoch eines Tages dem falschen Mann und ohrfeigt ihn. Der Mann demoliert als Antwort Étiennes Wagen. Étiennes nächster Versuch, seine Frau beim Fremdgehen zu erwischen, schlägt noch gravierender fehl. Er gibt vor, drei Tage ins Ausland zu verreisen, nimmt jedoch in Wirklichkeit ein Hotelzimmer gegenüber seiner eigenen Wohnung. Marthe bleibt das nicht verborgen, sodass sie nun ihrerseits glaubt, dass Étienne eine Affäre hat. Er bleibt angesichts der Verdrehung der Anklage wortlos zurück. Nicht nur in seiner Ehe kriselt es, sondern auch in der Freundschaft zu Daniel, Simon und Bouly. Die treffen sich zwar weiterhin auf dem Tennisplatz ihres neuen Hauses, doch endet ein Spiel im Flugzeuglärm und schließlich einer handfesten Schlägerei, woraufhin sich alle vier Männer für einige Zeit aus dem Weg gehen.

In dieser Zeit beginnt Daniel Affären mit Frauen, weil er nach eigener Ansicht neben sich steht. Étienne findet heraus, dass das Kussfoto während einer Theaterprobe Marthes entstand und harmlos ist. Simon wiederum hat eine Affäre mit einer Patientin, mit der er in den Urlaub fährt. Nach seiner Rückkehr wird er am Bahnhof von Étienne, Daniel und Bouly erwartet, die ihm mitteilen, dass seine Mutter gestorben ist. Simon bricht zusammen. Nach der Trauerfeier eröffnet Daniel seinen Freunden, dass er seine Chefin Marie-Christine heiraten wird. Die Hochzeit jedoch platzt kurzfristig, da sich Marie-Christine eine Ehe mit Daniel doch nicht vorstellen kann. Das Leben geht weiter. Étienne beginnt eine Affäre mit einer Kollegin, mit der er eine Kurzreise nach Bordeaux antreten will. Seine Freunde fahren ihn zum Flughafen. Hier sehen die drei Marthe, die den Theaterkollegen Benoît küsst. Sie belauschen, wie sie sich von ihm trennt, nachdem beide schon längere Zeit eine Affäre hatten. Marthe entdeckt Daniel, Simon und Bouly, die vor ihr davonlaufen und so Marthe und den auf seine Geliebte wartenden Étienne zusammenbringen. Spontan geben die Freunde vor, dass sie nicht Étienne, sondern Simon zum Flughafen gebracht haben. Simon spielt notgedrungen mit und fliegt nach Bordeaux. Étiennes Geliebte zieht sich diskret zurück, während Étienne und Marthe ein Taxi nach Hause nehmen. Sowohl Étienne als auch Marthe bedeuten Daniel und Bouly heimlich, nichts zu verraten. Beide stimmen ebenso heimlich zu.

Produktion

Wir kommen alle in den Himmel entstand als Fortsetzung des Films Ein Elefant irrt sich gewaltig, der 1976 in die Kinos kam. Die Kostüme schuf Nadine Dessalles, die Filmbauten stammen von Jean-Pierre Kohut-Svelko.

Der Film lief am 9. November 1977 in den französischen Kinos an, wo er von mehr als zwei Millionen Zuschauern gesehen wurde.[1] Er kam am 17. Februar 1978 auch in die bundesdeutschen Kinos und lief am 31. Dezember 1983 auf DFF 1 im Fernsehen der DDR.

Synchronisation

RolleDarstellerSynchronsprecher[2]
Étienne DorsayJean RochefortJürgen Thormann
DanielClaude BrasseurEdgar Ott
Simon MessinaGuy BedosAndreas Mannkopff
BoulyVictor LanouxMichael Chevalier
Marthe DorsayDanièle DelormeRenate Danz
MouchyMarthe VillalongaGudrun Genest
BastienDaniel GélinHeinz Petruo

Kritik

Für das Lexikon des internationalen Films war Wir kommen alle in den Himmel eine „[e]legant inszenierte und geistvoll pointierte Unterhaltung, die zwischen mancherlei Situationskomik in menschlichen Schicksalen auch Nachdenklichkeit zu wecken weiß."“[3] „Eine große Freude, diese vier Freunde“, befand Cinema.[4]

Auszeichnungen

Beim César 1978 erhielt der Film drei Nominierungen: für den César in der Kategorie Bester Film (Yves Robert), Bestes Drehbuch (Jean-Loup Dabadie) und Bestes Szenenbild (Jean-Pierre Kohut-Svelko).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wir kommen alle in den Himmel auf allocine.fr
  2. Wir kommen alle in den Himmel. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 2. März 2017.
  3. Wir kommen alle in den Himmel. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  4. Wir kommen alle in den Himmel. In: cinema. Abgerufen am 3. April 2022.