Winzelbürg

Winzelbürg ist eine Wüstung im Gemeindegebiet der kreisfreien Stadt Nürnberg.

Geographie

Die ehemalige Einöde lag auf freier Flur auf einer Höhe von 329 m ü. NHN. 0,4 km nordwestlich lag Schoppershof, 0,2 km nordöstlich Weigelshof, 0,25 km südlich Rechenberg und 0,2 km westlich Schübelsberg. Heute befindet sich an ihrer Stelle die Lützowstraße. Die weiter südlich verlaufende Winzelbürgstraße hingegen befindet sich dort, wo der Weiler Rechenberg war.[1]

Geschichte

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Winzelbürg ein Anwesen (1 Gut). Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was aber vom brandenburg-bayreuthischen Oberamt Baiersdorf bestritten wurde. Grundherr war der Nürnberger Eigenherr von Behaim.[2]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Winzelbürg dem 1813 gebildeten Steuerdistrikt Erlenstegen und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Erlenstegen zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Winzelbürg in die neu gebildete Ruralgemeinde Rennweg umgemeindet. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstand 1 Anwesen von 1823 bis 1835 dem Patrimonialgericht Leyh. Mit der Eingliederung des Ortes Rennweg in die Stadt Nürnberg im Jahr 1865 hieß die Ruralgemeinde Schoppershof. 1899 wurde diese nach Nürnberg eingemeindet.[3]

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001824001840001861001871001885
Einwohner1311121086
Häuser[4]2122
Quelle[5][3][6][7][8][9]

Religion

Der Ort war seit der Reformation überwiegend protestantisch. Ursprünglich waren die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession nach St. Jobst (Nürnberg) gepfarrt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Winzelbürg im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme). Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  2. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 190.
  3. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 242f.
  4. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 und 1824 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 und 1885 als Wohngebäude.
  5. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 105 (Digitalisat).
  6. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 212 (Digitalisat).
  7. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1066, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  8. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1232, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1166 (Digitalisat).

Koordinaten: 49° 27′ 53,8″ N, 11° 6′ 29,6″ O

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