Windber

Windber
Windber (Pennsylvania)
Windber
Lage in Pennsylvania
Basisdaten
Gründung:1897
Staat:Vereinigte Staaten
Bundesstaat:Pennsylvania
County:Somerset County
Koordinaten:40° 14′ N, 78° 50′ W
Zeitzone:Eastern (UTC−5/−4)
Einwohner:3.941 (Stand: 2020)
Haushalte:1.778 (Stand: 2020)
Fläche:5,13 km² (ca. 2 mi²)
davon 5,13 km² (ca. 2 mi²) Land
Bevölkerungsdichte:768 Einwohner je km²
Postleitzahl:15963
Vorwahl:+1 814
FIPS:42-85632
GNIS-ID:1191565 1215602, 1191565

Gemeindehaus 1988 (ehemals Hauptbürogebäude der Berwind-White Coal Mining Company)

Windber ist ein Borough im Somerset County, Pennsylvania, USA, 13 Kilometer südöstlich von Johnstown. Windber wurde 1897 an der nördlichen Grenze des County von der Berwind-White Coal Mining Company gegründet und war bis 1900 Teil des Paint Township. Es grenzt direkt an die Boroughs Scalp Level im Nordwesten und Paint im Westen, die heute mit Windber ein zusammenhängendes Siedlungsgebiet bilden. 2010 lebten in Windber 4138 Personen (gemäß Volkszählung 2010[1]), zu Zeiten des florierenden Steinkohlenbergbaus in den Allegheny Mountains Anfang des 20. Jahrhunderts waren es mehr als doppelt so viele.[2]

Geschichte

Anfang der 1890er Jahre ließ der Kohlemagnat Edward Julius Berwind in großem Umfang durch Tochterfirmen der Berwind-White Coal Mining Company im Somerset County und Cambria County Land erwerben, das sich bis 1900 auf 70.000 Acre aufsummierte. Auf diesem Land gingen dann bis 1908 dreizehn Steinkohleminen in Betrieb (Eureka Mine No. 30-42).[3] An der Grenze der Countys wurde im nördlichen Teil des Paint Township 1897 durch die Minengesellschaft die Stadt Windber gegründet, deren Name sich von Ber-wind ableitet, wobei um Verwechslungen mit dem ebenfalls nach den Firmengründern benannten Ort Berwind in West Virginia zu vermeiden, die Silben vertauscht wurden. Die Stadt entstand südöstlich von Scalp Level, der damals einzigen Siedlung in dem Gebiet, entlang des Flusses Paint Creek (Namensgeber des Townships) auf ehemaligem Farmland, das die Gesellschaft im Dezember 1893 von David Shaffer erwarb.[4]

In der Stadt siedelten sich um die Jahrhundertwende vorwiegend Immigranten aus Europa an, die in den Minen für die Berwind-White Coal Mining Company Steinkohle förderten. Der steigende Bedarf Anfang des 20. Jahrhunderts für Eisenbahnen und Dampfschiffe führte zu einer starken Zunahme der Förderung und des damit einhergehenden Bedarfs an Arbeitern. Die Anzahl der Beschäftigten der Minengesellschaft erhöhte sich von 500 im März 1899 auf 3000 im Dezember 1900 sowie später im Jahrzehnt auf über 4000.[3] Der Zustrom nach Windber hielt bis in die 1920er Jahre an. Mit dem Rückgang der Kohleförderung kam es ab den 1940er Jahren zu einem stetigen Rückgang der einstigen Bevölkerungszahlen von fast 10.000 und lag 2010 nur noch bei 4138 Personen.[5] Ein Großteil der Minen in der Umgebung von Windber schlossen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs,[6] einige wurden bis Anfang der 1960er Jahre betrieben.[2] Im Somerset County wird bis heute noch in kleinerem Umfang Kohle abgebaut.[7]

Windber Historic District

Ein Großteil der historischen Bauten aus der Gründungszeit in Windber sowie einige Gebäude der angrenzenden Gemeinden Paint im Somerset County und Scalp Level im Cambria County wurden 1991 als Windber Historic District ins National Register of Historic Places aufgenommen (NRHP#: 91001705).[8]

Persönlichkeiten

  • Alan Freed (1921–1965), Rock-’n’-Roll-DJ, geboren in Windber
  • George Kuzma (1925–2008), Bischof der Eparchie Van Nuys, geboren in Windber
  • Nicholas Smisko (1936–2011), Metropolit der Karpatho-Russischen Kirche, Anfang der 1960er-Jahre Pastor in Windber und verstarb hier
  • Johnny Weissmüller (1904–1984), fünffacher Olympiasieger und Schauspieler, verbrachte seine Kindheit in Windber
  • J. Irving Whalley (1902–1980), Politiker, war in den 1930er- und 1940er-Jahren im Somerset County und Windber aktiv

Literatur

  • Mildred Allen Beik: The Miners of Windber: The Struggles of New Immigrants for Unionization, 1890s–1930s. Penn State Press, 2006, ISBN 978-0271029900.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pennsylvania: 2010, Population and Housing Unit Counts. U.S. Department of Commerce Economics and Statistics Administration, 2012. Abgerufen am 1. Februar 2015.
  2. a b Jeff Goodell: Big Coal: The Dirty Secret Behind America's Energy Future. Houghton Mifflin Harcourt, 2006, ISBN 978-0-618-31-940-4, S. 29–31.
  3. a b Mildred Allen Beik: The Miners of Windber: The Struggles of New Immigrants for Unionization, 1890s-1930s. Penn State Press, 2006, S. 17.
  4. Mildred Allen Beik: The Miners of Windber: The Struggles of New Immigrants for Unionization, 1890s-1930s. Penn State Press, 2006, S. 9–14.
  5. Census of Population and Housing 1790-2010. U.S. Census Bureau. Abgerufen am 1. Februar 2015.
  6. Mildred Allen Beik: The Miners of Windber: The Struggles of New Immigrants for Unionization, 1890s-1930s. Penn State Press, 2006, S. 352 f.
  7. Windber Coalfield. Coalfields of the Appalachian Mountains, A Scrapbook of Appalachian Coal Towns. Abgerufen am 1. Februar 2015.
  8. Gerald M. Kuncio: Windber Historic District - National Register of Historic Places Registration Form. United State Department of the Interior, National Park Service, 1991.

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Borough building in Windber.jpg
Front of the municipal building in Windber, Somerset County, Pennsylvania, United States. Built in 1902 as the main office building of the Berwind-White Coal Mining Company, it is a part of the Windber Historic District, a historic district that is listed on the National Register of Historic Places.
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