Wincenty Kasprzycki

Mühle bei Strawberry in der Nähe der Themse (poln.: Młyn w Strawberry nad Tamizą), 1845, Öl auf Leinwand, Bestand Litauisches Kunstmuseum in Vilnius
Kunstausstellung in Warschau im Jahr 1828 (poln.: Wystawa Sztuk Pięknych w Warszawie w 1828 roku), 1828, Bestand Warschauer Nationalmuseum[1]

Wincenty Kasprzycki (* 1802 in Warschau; † 27. Mai 1849[2] ebenda) war ein polnischer Maler und Lithograf. Er gilt als klassizistischer Maler und gehört zu den bedeutendsten polnischen Landschaftsmalern seiner Zeit.[3]

Leben

Kasprzycki absolvierte eine Lehre bei Konstanty Villani (1751–1824), dem Kurator der Gemäldegalerie des Magnaten Kajetan Jözef Ossoliński (1764–1834).[4] Danach studierte er – finanziell unterstützt von Ossoliński[5] – an der Fakultät der Schönen Künste der Warschauer Universität und von 1821 bis 1828 an der Universität Vilnius unter Jan Rustem (1762–1835). Im Anschluss ließ er sich in Warschau nieder. Von 1832 bis 1838 arbeitete er vorwiegend im Auftrag von Aleksander Potocki, für den er eine Bilderserie mit Ansichten aus der Umgebung Warschaus (Wilanów, Natolin, Powązki-Friedhof u. a.) fertigte.

Kasprzycki malte in Öl, Aquarell und Gouache und spezialisierte sich auf Landschaftsbilder und Stadtansichten (Veduten). Das architektonische Motiv trat hierbei im Laufe der Zeit zugunsten von Genreelementen in den Hintergrund. Seine Lithografien waren vorwiegend Porträts.

Der größte Bestand von Bildern Kasprzyckis befindet sich im Warschauer Nationalmuseum; weitere Werke befinden sich in den Beständen der Museumsgalerie des Wilanów-Palastes, der Mielżyński-Galerie in Posen, dem Litauischen Kunstmuseum in Vilnius sowie dem Lubomirski-Museum in Lemberg.

Sein gleichnamiger Enkel (1906–1965) war ein polnischer Bildhauer.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Die Bedeutung dieses Werkes liegt in seinem dokumentarischen Gehalt. Es zeigt eine Ausstellung in einem Saal der Warschauer Universität. Unter den porträtierten Künstlern sind Antoni Brodowski und Marcin Zaleski sowie Kasprzycki (im Vordergrund sitzend) erkennbar. Ebenfalls sind einige verlorengegangene Gemälde (von Anton Blank und Brodowski) erkennbar. Das Bild, das einen Eindruck zum polnischen Ausstellungswesen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vermittelt, ist einzigartig in seiner Thematik.
  2. gem. Lothar Schultes (Red.), Sehnsucht Natur: Landschaften Europas, aus der Serie: Kataloge der Oberösterreichischen Landesmuseen, Band 1, Land Oberösterreich, Landesmuseen, Linz 2009, ISBN 9783854742067, S. 411.
  3. gem. Information Polish Painting from 1764 till 1914 (Memento vom 5. Januar 2011 im Internet Archive) auf der Webseite des Nationalmuseums in Warschau (in Englisch).
  4. gem. Wincenty Kasprzycki Biography bei Grove Art excerpts, Oxford Art Online via Artfact.com (in Englisch)
  5. gem. Bettina-Martine Wolter, Die vier Jahreszeiten. Polnische Landschaftsmalerei von der Aufklärung bis heute, Nationalmuseen In Warschau und Posen, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Verlag der Kunst, 2000, S. 38

Literatur

  • Jens Christian Jensen (Hrsg.), Polnische Malerei von 1830 bis 1914, Katalog zur Ausstellung vom 24. Juni bis zum 20. August 1978 in der Kunsthalle zu Kiel, DuMont, Köln 1978, S. 214 ff.

Weblinks

Commons: Wincenty Kasprzycki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Kasprzycki-Młyn w Strawberry nad Tamizą.jpg
English: Mill in Strawberry near Thames, oil on canvas, 43.5x59.5, Lithuanian Art Museum, Vilnus