Williams FW13

Williams FW13
Williams FW13

Williams FW13

Konstrukteur:Vereinigtes Konigreich Williams
Designer:Argentinien Enrique Scalabroni
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Patrick Head
Vorgänger:Williams FW12C
Nachfolger:Williams FW13B
Technische Spezifikationen
Chassis:Monocoque
Motor:Renault-RS1-3,5-Liter-V10
Radstand:2921 mm
Gewicht:0505 kg
Reifen:Goodyear
Benzin:Elf
Statistik
Fahrer:Belgien Thierry Boutsen
Italien Riccardo Patrese
Erster Start:Großer Preis von Portugal 1989
Letzter Start:Großer Preis von Australien 1989
StartsSiegePolesSR
41
WM-Punkte:77
Podestplätze:3
Führungsrunden:n/a
Vorlage:Infobox Rennwagen/Wartung/Alte Parameter

Der Williams FW13 war ein Formel-1-Rennwagen, der vom Williams-Team in den letzten vier Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1989 eingesetzt wurde. Er war eine vollständige Neukonstruktion und löste das Interimsmodell FW12C ab, mit dem das Team den ersten Teil der Weltmeisterschaft bestritten hatte. Für die nächste Saison wurde das Auto zum FW12B weiterentwickelt.

Entstehungsgeschichte

Der Williams FW13 erschien in einer Phase des Umbruchs in der Formel 1. Von Beginn des Jahrzehnts bis zum Jahr 1988 hatten Fahrzeuge mit Turbomotoren die Weltmeisterschaft dominiert; in einigen Saisons waren ausschließlich Turbomotoren zugelassen. Ab 1987 konnten wieder Saugmotoren an den Start gehen, allerdings zunächst nur neben den Turbo-Autos, die ungeachtet weitgehender Beschränkungen bei Ladedruck und Verbrauch weiter unangreifbar waren. Erst zum Beginn der Saison 1989 schloss die FISA Turbofahrzeuge komplett aus.[1]

Williams hatte mit dem Motorenpartner Honda in der Turbo-Ära mehrere Weltmeisterschaften gewonnen, verlor den Vertrag mit Honda aber mit Ablauf der Saison 1987 an den Konkurrenten McLaren.[Anm. 1] Für die neue Saugmotorära ab 1989 gelang es Williams, einen Vertrag mit Renault über die – zunächst exklusive – Lieferung eines Zehnzylinder-Saugmotors zu schließen, der sich seit April 1987 in der Entwicklung befand. Die Zeit bis zu seiner Einsatzbereitschaft musste Williams mit leistungsschwachen Saugmotoren von Judd überbrücken.[2] Für ihn konstruierte das Team den Williams FW12, der 1988 lediglich für den siebten Platz in der Konstrukteursmeisterschaft reichte, die schlechteste Positionierung des Teams seit 1978.[Anm. 2]

In der Saison 1989 brachte Williams den Zehnzylinder-Saugmotor von Renault an den Start. Einsatzfahrzeug war zunächst das Interimsmodell FW12C, ein an den Renault-Motor anpasster FW12 von 1988.[3][4] Mit ihm bestritt das Team 1989 drei Viertel aller Rennen und erzielte dabei einen Sieg und sechs weitere Podiumsplatzierungen. Erst im September 1989 erschien der neu konstruierte FW13, der vollständig auf den Renault-Motor zugeschnitten war.

Modellbeschreibung

Der FW13 wurde von Argentinier Enrique Scalabroni entworfen und verfügte über eine markante ovale Airbox sowie den Renault-RS1-3,5-Liter-V10-Motor. Das Auto wurde von Belgier Thierry Boutsen und Italiener Riccardo Patrese gefahren.

Renneinsätze

Sein Renndebüt feierte er beim Großen Preis von Portugal, bei dem beide Fahrer mit technischen Problemen ausgeschieden waren. Patrese kehrte für das folgende Rennen in Spanien noch einmal zum alten Auto zurück. In den letzten beiden Rennen der Saison erwies sich der Wagen als sehr konkurrenzfähig – Patrese und Boutsen belegten beim Großen Preis von Japan die Plätze zwei und drei. In Australien siegte Boutsen bei nassen Bedingungen und Patrese wurde Dritter, was Williams den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung sicherte.[5]

Rennergebnisse

FahrerNr.12345678910111213141516PunkteRang
Formel-1-Saison 198923[Anm. 3]2
Belgien T. Boutsen5DNFDNF31
Italien R. Patrese6DNF23
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Literatur

  • Adriano Cimarosti: Das Jahrhundert des Rennsports. Autos, Strecken und Piloten. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01848-9
  • Alan Henry: Auto Course 1989–90, Osprey Publishing Ltd., London 1990, ISBN 0-905138-62-7
  • David Hodges: A–Z of Grand Prix Cars. Crowood Press, Marlborough 2001, ISBN 1-86126-339-2
  • David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01477-7
  • Pierre Ménard: La Grande Encyclopédie de la Formule 1. 2. Auflage. Chronosports, St. Sulpice 2000, ISBN 2-940125-45-7
Commons: Williams FW13 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Maßgeblicher Grund war Frank Williams’ Querschnittlähmung, die die Folge eines Autounfalls vom März 1986 war: Honda traute dem auf einen Rollstuhl angewiesenen Williams die dauerhaft erfolgreiche Führung des Rennstalls nicht zu. Vgl. Maurice Hamilton: Frank Williams. The inside story of the man behind Williams-Renault. London 1998, ISBN 0-333-71716-3, S. 174.
  2. Abgesehen von Osella und Zakspeed belegten sämtliche Turbo-Teams in der Konstrukteurswertung Ränge vor Williams; selbst das mit dem gleichen Motor antretende March-Team hatte zwei Weltmeisterschaftspunkte mehr als Williams.
  3. Williams fuhr in der Saison 1989 insgesamt 77 Weltmeisterschaftspunkte ein. 23davon erzielte das Team mit dem FW13, 54 mit dem FW12C.

Einzelnachweise

  1. Adriano Cimarosti: Das Jahrhundert des Rennsports. Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01848-9, S. 369.
  2. David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945. Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01477-7, S. 267.
  3. Adriano Cimarosti: Das Jahrhundert des Rennsports. Autos, Strecken und Piloten. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01848-9, S. 401.
  4. Alan Henry: Auto Course 1989–90, Osprey Publishing Ltd., London 1990, ISBN 0-905138-62-7, S. 54.
  5. Williams FW13. 14. Juni 2018, abgerufen am 20. Januar 2025 (englisch).

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