William Styron

William Styron

William Clark Styron, Jr. (* 11. Juni 1925 in Newport News, Virginia; † 1. November 2006 in Martha’s Vineyard, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Schriftsteller.

Biographie

William Styron wurde in Newport News im amerikanischen Bundesstaat Virginia geboren, nicht weit entfernt von dem Schauplatz der Sklavenrebellion von 1831, die später das Thema seines berühmtesten und am meisten diskutierten Romans wurde. Nach dem Studium an der Duke University in North Carolina und später an der New School of Social Research in New York meldet er sich während des Zweiten Weltkrieges als Freiwilliger im Marinekorps, kam jedoch nicht zum Kriegseinsatz. Nachdem er für kurze Zeit im Lektorat des McGraw-Hill Verlages tätig gewesen war, hielt er sich für längere Zeit in Europa, insbesondere in Paris und Rom auf, um sich anschließend nach einem kürzeren Wehrdienst als Reserveoffizier während des Koreakriegs 1954 in Roxbury, Connecticut, niederzulassen, wo er sich ausschließlich seiner schriftstellerischen Tätigkeit widmete.[1]

Styron schrieb für viele amerikanische Magazine Essays und Kritiken und verfasste zahlreiche gesellschaftskritische Romane, die in der Erzähltradition des Südens von William Faulkner, Robert Penn Warren und Thomas Wolfe stehen. Mit Faulkner und Warren hat Styron nicht nur den südstaatlichen Hintergrund gemeinsam, sondern ist ebenso darum bemüht, die Prägung bzw. Bestimmung des Menschen und der Gesellschaft durch Vergangenheit und Geschichte in der fiktiven Welt seiner Charaktere darzustellen. Besonders akzentuiert werden seine Romane bereits dadurch, dass deren Schauplatz nicht wie in den meisten Werken der beiden anderen Autoren in Mississippi oder Kentucky angesiedelt ist, sondern stattdessen vor allem in Virginia als der „Wiege der amerikanischen Nation“.[2]

Für den Roman Die Bekenntnisse des Nat Turner wurde er 1968 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet, außerdem wurde er in jenem Jahr zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences gewählt. 1970 wurde er von der American Academy of Arts and Letters, deren Mitglied er seit 1966 war, für diesen Roman mit der William Dean Howells Medaille ausgezeichnet. Für sein Lebenswerk wurde er 1985 mit dem französischen Prix mondial Cino Del Duca geehrt. William Styron starb am 1. November 2006 auf der Insel Martha’s Vineyard im US-Staat Massachusetts an einer Lungenentzündung.

Styron litt an schwersten Depressionen. Seine diesbezüglichen Erfahrungen verarbeitete er unter anderem 1989 in dem Werk Darkness Visible.[3][4]

Werke

Romane (Auswahl)

  • Geborgen im Schoße der Nacht (Lie Down in Darkness), 1951
  • Und legte Feuer an dies Haus (Set This House on Fire), 1960
  • Die Bekenntnisse des Nat Turner (The Confessions of Nat Turner), 1967
  • Sophies Entscheidung (Sophie's Choice), 1979

Autobiographische Texte

  • Sturz in die Nacht. Geschichte einer Depression (Darkness Visible: A Memoir of Madness), 1990

Verfilmungen

  • 1998 – Shadrach – Die Heimkehr des Fremden (Shadrach)
  • 1982 – Sophies Entscheidung
  • 1968 – Gauner, Kronen und Juwelen (Crooks and coronets)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Franz Link: William Styron, in: Franz Link: Amerikanische Erzähler seit 1950 – Themen · Inhalte · Formen. Schöningh Verlag, Paderborn u. a. 1993, ISBN 3-506-70822-8, S. 41–59, hier S. 41.
  2. Franz Link: William Styron, in: Franz Link: Amerikanische Erzähler seit 1950 – Themen · Inhalte · Formen. Schöningh Verlag, Paderborn u. a. 1993, ISBN 3-506-70822-8, S. 41–59, hier S. 41f.
  3. A Howling Tempest in the Brain, NYT vom 19. August 1990, S. 7007001, abgerufen am 5. April 2018
  4. Illuminating depression, The Guardian vom 7. März 2011, abgerufen am 5. April 2018

Auf dieser Seite verwendete Medien

Bill Styron in his West Chop writing room on Martha's Vineyard - August 1989.jpg
Autor/Urheber: William Waterway, Lizenz: CC BY-SA 3.0
William Styron taking a break from writing to be photographed by William Waterway Marks, publisher/editor of "Martha's Vineyard Magazine."

Styron rarely allowed people in his private writing room. And, before this photo, it is believed that Styron never allowed anyone to photograph him at his writing desk. This room was located on the ground floor of his West Chop home on the island of Matha's Vineyard. Styron's writing room was in an inconspicuous location between the kitchen and garage. This room had only one mullioned window at eye level above his writing desk. Styron's writing desk was purchased at a yard sale on Martha's Vineyard. See more about this photo in "Sitting Pretty Magazine"

Styron always wrote long hand. He liked the tactile feel of pencil in hand which he felt helped him to connect his thoughts to paper. Syron had a manual pencil sharpener which he used to sharpen about fifteen pencils. Before he began to write, he sharpened a bunch of pencils, which allowed him to write without interruption. If you look closely at the lower right of this photograph - you will see a portion of a row of sharpened pencils that Styron used as his writing tools. Note how the pencils are slanted at a certain angle.